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53

J U GEN b

ÜJUjahr 3etus
Jlbel, Seth [IVakarius
Enoch, Daniel [0enooefa
Melhutalem [Citus

i)ilarius [Veronika, yilarius
Jelif [Jelif u. Bola
Maurus, pabakuk [Maurus
Marzellus [Marzellus
Kntonius [Kntonius Einfiedlcr I
Priska [Petri Stuhlfeier 5. Kom

S. N. «eui. Simeon [Telesphor,

epipbanias Mil. drei Könige

Raimund [Valentin
Erhard [Erhard

Martialis [Marzellin G

Paul Einfiedlcr [Kgathon
Mathilde, Khginus [tzyginus

I. N. kp. Reinhold [Ernst


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20

21

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25

Jabian, Sebastian [Jabian u. Seb.
Jlgnes [JTgnes, Meinrad
Vinzenz [Vinzentius
Emerentia [Mariä Vermählung
Timotheus [Timotheus
Pauli Bekehrung [Pauli Bekehr.

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29

SoptuagCS. Polykarp [Polykarp

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27

3oh. Thryiost, [3oh. Thryioit,

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28

Rarl der große [Rarl der große

3 m

29

Samuel, Valerius [Iran; v. Sales

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30

Jldclgunde [Martina

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3t

Vigilius [Petrus 0. Bola (£

enn's dröhnend am Sylvesterabend
von allen Thürmen >2 Uhr schlagt,
Dann fühlt der Mensch, an Sekt sich labend,
Sich eigenthümlich aufgeregt;

Lr nimmt in seinem tiefsten Wesen
Die Wichtigkeit der Stunde wahr,

Wo's kaum Dezember ist gewesen
Und ist schon wieder Januar!

Derselbe lautet: Möge Friede
Auf Lrden werden, aber bald!

Und wer ihn schnöde stört hinieden,
verhauen werden, daß es knallt!
Dem Volke, das aus schostem Neide
Den Nachbarn keine Nahe läßt.
Dem wünsch' ich in sein Lingeweide
Die Lepra und Bubonenpeft!

Den Junkern wünsch' ich volle Scheuern
Und Glück und Heil für Schwein und Nind,
So daß sie nicht das Brot vertheuern
Und dach so recht zufrieden sind;

Dem Handelsmann in allen Sachen
Erfolg und Unternehmungsgeist;

Den Banken, daß sie nicht verkrachen
Und ihr Direktor nicht verreist;

Lr greift, sich räuspernd, nach dem Glase
Und bringt mit einem statten Toast
Die schönen Damen in Ekstase,

Die Herrn zu einem warmen: prost!

Und sie, die Herrlichste von Allen,

In dekolletirter Seidenpracht,

Sie spricht mit sanftem Busenwallen:
„Das haben Sie mal hübsch gemacht!"

Hört's aber nicht auf jene Haffer,

Die leben von Nevancheschrei'n,

So wünsch' ich Jukunft ihm zu Waffer
Und auch zu Lande Wahlgedeih'n!

Und nette Fürsten auf den Thronen
Und Ueberschüffe im Budget
Und kurze parlamentsseffianen
Und Wohlstand sammt föconditd!

Dem Hosting ganze Kilometer
von Drdensbändern, blau und roth;

Den Leutnants reiche Schwiegerväter,
Erlöst von einem sanften Tod;

Dem ärmsten Mann ein Huhn im Nohre
Am Sonntag, oder eine Gans,

Und jedem Wilhelm seine Lore
Und jeder Grethe ihren Hans!

Was in besagter Feierstunde
Der Freund dem Freunde herzlich weiht,
Das bring' ich nun dem Lrdenrunde,
Nebst der gesammten Menschlichkeit!
Mit dieser sitz' ich, sozusagen,

Symbolisch beim Sylvestersekt,

Um ihr den Trinkspruch vorzutragen,
Den ich ad hoc mir ausgeheckt;

Und jedem Landesvater, ist er
Nun liber- oder auch feud-al,

Dem wünsch' ich Kanzler und Minister
Mit Wirbelsäulen, wie von Stahl!

Und Freiheit wünsch' ich jedem Lande
In jeder Kunst, in Wort und Schrift —
Jedoch der Mucker Schwefelbande,

Der wünsch' ich etwas Nattengift!

Ich wünsch', das ist der wünsche bester:
was Jedem auch erwünscht und lieb,
Daß ihm zum kommenden Sylvester
Nichts mehr zu wünschen übrig blieb'!
Und hiemit ist in Gottes Namen
Mein Speech auch seinem Ende nah —
Die Menschheit und speziell die Damen,
Hurrah! Hurrah! Hurrah! Hurrah!

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Register
Arpad Schmidhammer: Illustration zum Januar
Fritz Frh. v. Ostini: Januar
 
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