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1902

JUGEND

Nr. 32

Das Spiel ist aus!

Soty0ff’?l ans. Der Vorhang ist gefallen.
Ulan f i!n ^C'P3'3 als auch in Berlin.

In gz . ^ ^’c Bürger aus den hohen fallen,
!?>er ,5"bpen aufgelöst, nach kfaufe ziehn.

Der „L^man lautes Lob, dort Tadel schallen,
Dir rr zaghaft nur und jener kühn.

LZ E^ptdarsteller traten von der Bühne;

lfcrr

»is Schloß die eiserne Gardine.

affe,. “Ucf tpinni jetzt lvolle nur statt Seide,
„IVär' ^wt serviert man ihm zum Lunch.
So klo^>4 Seblieben doch auf meiner Heide,"
>-11Dt f • ^crr Rechtsanwalt a. ?. kjerr Gentzsch.
--^äckiftnen Mähern Zwecken," seufzen beide,

" manchmal zwar, doch fällt auch
I,N w , oft der Mensch.

Dir liegen uns und auf der Leber

erbaulichen, verdammten Treber."

ljerr cz

Der fS • n^en auch sagt mit gebunduen Bänden
Er lieb für cin'ge

Jetzt *U '? de» Rock „

Er ließ4 CIn ^taatsgewaud er, achherrje.

'ol- ei.",.! mich die Ehrenrechte spenden,

Zeit ade,
zwei-, dreiuial wenden,

In ci„> * er vom Scheitel bis zur Zeh' —
®emei,Äeii.^atjrcu kann er nun auf Erden
vekirchenrath auf's Neue werden!

Iii a»

^lenn )lUes wackelt . . .!

IIiste r blos und Banken
i,„7'"'» ^utzutag in's Wanken
Ni überall,

jjj\'uniH‘'1c Hiobspostcn
^ ÖCtt auch aus West und Osten
Utcneinsturz und Verfall.

Seit Venedigs alter Riese
Umftcl, zeigt sich dorten diese
Rrankheit epidemisch fast,

Auch die lNarkuskirchc zittert
Und erschüttert und verwittert
Ist der Dogen Prachtpalaft.

In Vicenza, dem uralten,
will der Festbau nimmer halten,

Den palladio baute da,

Angenagt vom Zeitenzahne
Ist in Rom beim tbatcranc
Gleichfalls die Basilika.

Selbst der schlanke Thurm von Bozen
will dem Zeitsturm nimmer trotzen,
wackelt schon nach rechts und links,
Ferner meldet uns das Rabcl,

Daß es äußerst miserabel
Geht der guten, alten Sphinx!

Achl wohin ich blicke Heuer,

Droht dem Menschen das Gemäuer,
Steine bröckeln und Verputz:

Darum seh' ich für denselben
In gemauerten Gewölbe»

Einzig Sicherheit und Schutz.

wcrthcr Zcitgenolscl Schliefe
In des Rathhauskellers Tiefe,
wo der kühle Römer bliyt;

Und bestellst Du Dein Getränke,

Frag' das Fräulein an der Schänke,
wo der Biedermeier sitzt!

Biedermeier mit si

Aus dem lyrischen

TagMD des Leutnants von 8ersewiß:

MollKe

Schenken mir wohl, von „Feldherrngenie",
«Iroßen Schweiger" zu schmusen —

Rann nu' mal in der Poesie
Phrasen in Tod nich verknusen!

Icht mir janz riesig oonlrs ooeur,
Allbekanntes zu leiern!
lllöchtc den wcrthcn Mann vielmehr
Janz im Besonderen feiern.

Anlaß dazu! Schon Jahre her —
Rladdcradarsch jclcsen,

Daß auch als Bowlen bereiter Er
phänomenal jewesen I
vlachjeforscht. Richtig! Janz eminent!
Zungcnbcjabung, grandiose!
wird unterschätzt oft solch Talent . ..
Unrecht — schwierige Thosc!

Is damit wie mit „Lcbenskunst":

Meint jeder Schafskopp zu können.

Lachhaft! Die Meisten keinen Dunst!
Bowle! Ja, was so nennen!

werfen drei Erdbeeren in Ilas wein,
Heißen das Bowle-Bereiten!

Schaucranblick für Unser ein,

Rennt eben Schwierigkeiten!

Moltke in dieser Hinsicht von Stahl:
Mißerfolg nie ihn verdrossen!

Ul i sch w c r r h c u m j c w c r t h e t total!

Ul c u c I c b i c r c c r s ch l 0 sse n I
vlich blos als Feldherr — behaupte kühn:
Bowlen-Ge nie nich minder.

Sei ihm drum heute der Name verlieh'»:
Gcncralbowlcncrfinderl

ü'Ui'm

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S35
Index
Biedermeier mit ei: Wenn alles wackelt...!
Frido: Das Spiel ist aus!
Leutnant v. Versewitz: Aus dem lyrischen Tagebuch des Leutnants von Versewitz
 
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