1902
Er war ein König....!
Er war ein König! König jeder Zoll-
Schön, stolz und frei und aller Hoheit vv"
Und gebefroh und gütig, wie ein Kind,
Und märchengläubig, wie die Kinder sink
Und glücklich machen wollt' er immerdar,
Der selber doch so wenig glücklich war!
Kein Haupt, das eine Krone je gedrückt,
Hat sic so königlich, wie seins geschmückt!
Und als der güldne Reifzu schwer ihm wog/
Als Dämm'rung schon in seine Seele zti!
Und ihm des Willens Herrschaft war
geraubt,
Ging »och ei» Leuchten aus von
diesem Haupt,
Das auch die Freien sich ihm beugen hieß,
Und Knechte stumm und bang erbeben ließ!
Er war ein König - und er hat's
gewusst'
Von Schöpfersehnsucht schwoll ihm
heiß die Brust,
Sein Traumen hob ihn über Zeit und
Rau"'
Und dreifach König war er dann im Tran"'
Gewaltig trug ihn seiner Flügel Schwul"!
Nach Wunderlanden der Begeisterung
Und wer ihm nahe war und und ihn verstand
Den riß er mit in jenes Wunderland,
Wo man in Schönheit alle Roth vergisst,
Wo das Genießen fast ein Beten ist!
Was sonst der Erde Mächtigen gefällt,
Die Huldigung der leichtentflammten Welt,
Des Hofes bunten, trügerischen Glanz,
Des Krieges blutgetränkten Lorbeerkranz,
Die Lust der Macht, die Welten zittern läßt,
Der Freuden Rausch in sinnverwirrtem
Fest-
Hat er verachtet eher, denn begehrt:
Er hielt den Trödel keines Königs werthl
Er war ein König jener seltnen Art,
Die ihren Stolz mit Menschenehrfnrcht
paart-
Doch als er fand, wie rings der
Schranzen Schaa"
So leer im Geist unb arm im Herzen war,
Um Beute zur Erniedrung stets bereit, —
Da floh er schaudernd in die Einsamkeit,
Enttäuscht und krank vor Ekel und vor
Scham!
Und einsam blieb er, bis das Ende kam.
Des Königs würdig sah er fürder nur
Die keusche Stille herrlicher Natur,
Der Heiinathberge hohes Niesenreich,
An Größe seiner wunden Seele gleich!
Ulid einsam blieb er: immer ferner schien
Des Tages grelle Wirklichkeit für ihn
Und immer tiefer sank auf ihn die Nacht
Mit ihrer Träume räthselvollcr Pracht
Und er verlor die Welt ans irrer Bahn.
Er war ei» König — nnd er
starb daran!
F. v. «•
Nr. 35
. JUGEND .
M. Feldbauer
Zn Treue fest!
Mit',» Ranp'nhelm, 'm alt» — Nachher Ham ma t>’ Pickthauv'»
Anno SleVzig Halits So g'seh»— «klagt — fi» 9c! War SSo a Aor»! —
Sun die voarische» Soldat n AVer z'weg'n dcra san ma
Nöt die schlechter» Deutsch » g'we»! Koaue schlechter» Loa'rn war'»!
n,i<«
Er war ein König....!
Er war ein König! König jeder Zoll-
Schön, stolz und frei und aller Hoheit vv"
Und gebefroh und gütig, wie ein Kind,
Und märchengläubig, wie die Kinder sink
Und glücklich machen wollt' er immerdar,
Der selber doch so wenig glücklich war!
Kein Haupt, das eine Krone je gedrückt,
Hat sic so königlich, wie seins geschmückt!
Und als der güldne Reifzu schwer ihm wog/
Als Dämm'rung schon in seine Seele zti!
Und ihm des Willens Herrschaft war
geraubt,
Ging »och ei» Leuchten aus von
diesem Haupt,
Das auch die Freien sich ihm beugen hieß,
Und Knechte stumm und bang erbeben ließ!
Er war ein König - und er hat's
gewusst'
Von Schöpfersehnsucht schwoll ihm
heiß die Brust,
Sein Traumen hob ihn über Zeit und
Rau"'
Und dreifach König war er dann im Tran"'
Gewaltig trug ihn seiner Flügel Schwul"!
Nach Wunderlanden der Begeisterung
Und wer ihm nahe war und und ihn verstand
Den riß er mit in jenes Wunderland,
Wo man in Schönheit alle Roth vergisst,
Wo das Genießen fast ein Beten ist!
Was sonst der Erde Mächtigen gefällt,
Die Huldigung der leichtentflammten Welt,
Des Hofes bunten, trügerischen Glanz,
Des Krieges blutgetränkten Lorbeerkranz,
Die Lust der Macht, die Welten zittern läßt,
Der Freuden Rausch in sinnverwirrtem
Fest-
Hat er verachtet eher, denn begehrt:
Er hielt den Trödel keines Königs werthl
Er war ein König jener seltnen Art,
Die ihren Stolz mit Menschenehrfnrcht
paart-
Doch als er fand, wie rings der
Schranzen Schaa"
So leer im Geist unb arm im Herzen war,
Um Beute zur Erniedrung stets bereit, —
Da floh er schaudernd in die Einsamkeit,
Enttäuscht und krank vor Ekel und vor
Scham!
Und einsam blieb er, bis das Ende kam.
Des Königs würdig sah er fürder nur
Die keusche Stille herrlicher Natur,
Der Heiinathberge hohes Niesenreich,
An Größe seiner wunden Seele gleich!
Ulid einsam blieb er: immer ferner schien
Des Tages grelle Wirklichkeit für ihn
Und immer tiefer sank auf ihn die Nacht
Mit ihrer Träume räthselvollcr Pracht
Und er verlor die Welt ans irrer Bahn.
Er war ei» König — nnd er
starb daran!
F. v. «•
Nr. 35
. JUGEND .
M. Feldbauer
Zn Treue fest!
Mit',» Ranp'nhelm, 'm alt» — Nachher Ham ma t>’ Pickthauv'»
Anno SleVzig Halits So g'seh»— «klagt — fi» 9c! War SSo a Aor»! —
Sun die voarische» Soldat n AVer z'weg'n dcra san ma
Nöt die schlechter» Deutsch » g'we»! Koaue schlechter» Loa'rn war'»!
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