Nr. 51
• JUGEND *
Weihncicfifs=Kurrende
Das Alfeleut=SfiEt liegt im Schlafe,
flach ilf der Chrifftag nicht erwacht;
Ilur aus der warmen Bäckerftube
Fällt fdion ein Dichffcfiein in die Nacht.
Da fummt durch’s Baus die tiefe Stacke,
Und Kinderftimmen find am Chor:
Das find die kleinen Kirchenfänger
Van Sanct Aohannis hohem Chor.
Sie drängen mit vermummten Ohren
Und rothen fleischen froh herein
Und fchütteln fick den Schnee vom Buckel
Und putzen ihren fiichterfckein.
Crft heben fie mit halben Stimmen
Gin innig Morgenltändchen an;
Datz er die Stollen nicht vergehe,
©ilf es dem dicken Bäckersmann.
Dann fchwebf im dunklen Kreuzgang jauchzend
Cin altes Weihnachtslied empor;
Wie einff die RoF aus üeffe Stamme
Durchglühf's den grauen Morgenflor.
Und mit den jubelnden Akkorden
Und mit der Kinderaugen Slanz
Und mit dem [lächeln junger Rippen
Füllt [ich das Alteleut-Baus ganz.
Da neigt lieh mancher weihe Scheitel
Und zitternd fügt [ich manche Band:
„Blüht wohl ein Fünklein diefes Dichtes
Auf meinen Weg in’s dunkle Rand!“
Tranz Eangbemricb
1902
R. M. Eichler (München)
• JUGEND *
Weihncicfifs=Kurrende
Das Alfeleut=SfiEt liegt im Schlafe,
flach ilf der Chrifftag nicht erwacht;
Ilur aus der warmen Bäckerftube
Fällt fdion ein Dichffcfiein in die Nacht.
Da fummt durch’s Baus die tiefe Stacke,
Und Kinderftimmen find am Chor:
Das find die kleinen Kirchenfänger
Van Sanct Aohannis hohem Chor.
Sie drängen mit vermummten Ohren
Und rothen fleischen froh herein
Und fchütteln fick den Schnee vom Buckel
Und putzen ihren fiichterfckein.
Crft heben fie mit halben Stimmen
Gin innig Morgenltändchen an;
Datz er die Stollen nicht vergehe,
©ilf es dem dicken Bäckersmann.
Dann fchwebf im dunklen Kreuzgang jauchzend
Cin altes Weihnachtslied empor;
Wie einff die RoF aus üeffe Stamme
Durchglühf's den grauen Morgenflor.
Und mit den jubelnden Akkorden
Und mit der Kinderaugen Slanz
Und mit dem [lächeln junger Rippen
Füllt [ich das Alteleut-Baus ganz.
Da neigt lieh mancher weihe Scheitel
Und zitternd fügt [ich manche Band:
„Blüht wohl ein Fünklein diefes Dichtes
Auf meinen Weg in’s dunkle Rand!“
Tranz Eangbemricb
1902
R. M. Eichler (München)