1902
JUGEND
Nr. 51
Me der bandllingsgelMe
spricht
Pünktlichkeit, im Schließe» des
Geschäfts, ist die Höflichkeit der
Prinzipale.
Besser einen dicken Chef, als
ein mageres Gehalt.
Man soll den Chef nicht vor der
Weihnachtsgratifikation loben.
Gehalt gibt es Ultimo. Vor-
schuß am ersten eines jeden Monats.
Heues Militär-Latein
jus primae noctis = der erste
Urlaub über Zapfenstreich
lumen rmmdi — der Dfsiziers-
bursche.
Im Dienste der Leit
Verwehr' dem Neuen nicht den
Thron,
Nur prüfe, ob es echt.
Vien' Deiner Zeit als treuer Sohn,
Doch dien' ihr nicht als Knecht.
R. 6. franzos
Hach der Hochzeit
„Nu, Hab' ich Ihne nicht gesagt? — es geht auch ohne Liebe!"
De' gurasebierder Ehemann
Färchd'n — nee! — därw sich gee Mann vor d'r Frau — na,
das wär' ja noch scheenerl —
Wenn mer se nämlich nich reizd, dhud je ee'm nämlich ooch nischd. —
SäH'n Se, wie ich — weeß Gneebchen, wenn ich mer mal Abends verschbäde,
Zieh' ich mer Schdiewel un Rogg leise im Gorretor aus,
Schleich' m'r dann forsch bis an's pedd, un nu' (mit Erlaubniß ze sagen)
Runner de Hosen nn husch — husch in de mollichde puchd. —
Nee, wie e' Haiwelche Unschuld liechd da in Morweisens Armen
Mei Wilhelminchen un schnarchd wie e' Trachonermajor;
Liebliche Draimo umgosen 'r Sinne un Magen un Rlieder,
Un wodrnm träht sich der Droom? — um den Aeliebden — um mich! —
Eemol da war mersch, als ob so e' Gobold o' Schbas mit mer driewe, —
Flog mer e' Schdiew'Ignächd doch mir nischd un dir nischd an'n Gobb. —
Dämberamendvoll is ja mei Minchen — nu nee, Dunnerliddchen! —
Awerschd e' Schdaad von o' Weib, wenn se de Dogen so rolldl —
Ja, Aodd SchdrambachI — Da heeßd's, sich als Mann un Aeb jeder
uffschbielen, —
Wie ich des mach'? — ei Herrjeesl — mit e' ganz eefachen Drigg.-
Meend mer verleichd, ich btbbre vor Angsd da? — i gar, was denn
fonsd noch? —
GUß Händchen schmeiß' ich 'r zu — schwabb — un se stiechd mer an'n Hals!
c>. 6. Beiiifld)
Liebe ölugencl!
In einem ostprenßischen Dorfe
sollten zum Empfang des Kaisers
Ehrenjnngfrauen Mitwirken. Die
junge hübsche Frau pastern möchte
für ihr Leben gern mit unter die
Zahl der Ehrenjnngfrauen aus-
genommen werden und bestürmt
den Amtsvorsteher, der sie abschlägig
Leschcidct, immer von neuem mit
ihren Litten. Als er ihr schließ-
lich zu verstehen gibt, daß es doch
Ehrcn„jungfraueu" sein sollten,
die daran theilnähmcn, meint sie
schämcrig:
„2tber Herr Amtsvorstehcr,
wegen dem einen Jungen?!"
Scbulbumor
Dorfschullehrer: „Hier sind
zwei Eier; wenn ich nun noch zwei
dazulege, wieviel sind es dann,
Michel?"
Michel (steht auf, lacht pfiffig
und sagt): „Sie können ja doch
keine Eier legen, Herr Lehrer."
M. Feldbaue)
Leo Kober: Nach der Hochzeit
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
[nicht signierter Beitrag]: Neues Militärlatein
Otto Eugen Heinrich: De' guraschierde Ehemann
Karl Emil Franzos: Im Dienste der Zeit
Max Feldbauer: Signet der Redaktion der "Jugend"
[nicht signierter Beitrag]: Schulhumor
[nicht signierter Beitrag]: Wie der Handlungsgehilfe spricht
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