.Adolf Münzer (München)
Beimkehr
(Zur Zeichnung von Adolf mflnzer)
[licht Ried noch Raut klingt durch die flbendwelt.
So einödstill das Dorf, so traumgebannf
das Feld.
flun ziehn wir heimwilrts, nickend, schwer
im Cakt,
Und nirgends stört ein Feind den heiligen
Friedenspakt.
Die hellen und die dunklen Stunden ohne Rast
Seh'n ihren Sang. Die Rächt raunt: Sei gefasst!
Die Sterne grüssen: Wer der Beimat naht,
Dem streun wir mildes leicht auf harten
£rdenpfad.
Sottuater öffnet leis des Bimmels Chür:
Dein’ Zumsicht bleib’ ick, der Ewige, für und für!
So scfiiiesst die grosse hieb’ um uns den
goidnen Ring:
Das ärmste Stückchen Reben bleibt noch ein
köstlich Ding,
midiad Georg Eonrad
Gedanken
Unfern größten Dummheiten und abscheu-
lichste» Handlungen gegenüber erwarte» wir vom
Schicksal eine Art Blindheit, Vergeßlichkeit, Ver-
zeihen; für unsere kleinste bessere Regung aber
schärfste Aufmerksamkeit und ungeheure Glücks-
ernten.
Aie letzte große Niederlage, von der sie
sich überhaupt nicht mehr erhole» wird, empfing
die Kirche, das Papstthnm, durch den letzten
großen Krieg, durch den Deutschland, das heilige
Herz der Völker, auf den rechten Fleck kam.
Ihr Haß gegen uns, wie gegen kein Gesichlecht
der Erde, ist nun der gegen den nicht mehr
»nterdrückbaren lieberwinter. Ohnmächtig leckt
er an »ns empor, und kann uns noch unbeab-
sichtigt die Zuversicht geben, daß, was wir noch
nicht erreicht, wir noch erreichen werden. Den»
ihre Instinkte sind tief; sie trügen nicht.
2Ü>e fürchterlich dünkt es uns, dem Nächsten
de» Schädel einznschlagen, aber bankerott und
bürgerlich todt können wir ihn machen, ins tiefste
Elend hinein. Das Fanstrecht haben wir hinter
»ns, aber das des pfiffigeren Gehirns und des
härteren Herzens — da stecken wir noch mitten
Das Pestschiff
Durch den Belt fegt frische Briese,
Aus Kalkutta kommt „The King“,
lieber blaue Wellenwiese
Flügelnd wie ein Schmetterling.
Hent' noch sichlet er den Hafen,
Wird verankert und vertäut,
Aufsteh'n, die da unten schlafen,
Sicher nnterm Deck verstaut!
Fieberdnnste, schwüler Brodem,
Giftiger hanecht ihn nicht das Grab;
Krämer, halte Deine» Odem
An, wägst Du die Säcke ab. —
Hundert fleißige Hände packen,
Federn knirschen, Gold klingt anf,
Und der Kaufherr steift den Nacken,
Sieht er de» Gewinnst zu Hanf.
Schwarzgelheert, als wie in Trauer,
Schwankt die Brigg am Bollwerk. Lach:
Streicht'S wie bange Sterbeschaner
Durch das Takelwerk zur Nacht.
Sustav fall:«
140
Beimkehr
(Zur Zeichnung von Adolf mflnzer)
[licht Ried noch Raut klingt durch die flbendwelt.
So einödstill das Dorf, so traumgebannf
das Feld.
flun ziehn wir heimwilrts, nickend, schwer
im Cakt,
Und nirgends stört ein Feind den heiligen
Friedenspakt.
Die hellen und die dunklen Stunden ohne Rast
Seh'n ihren Sang. Die Rächt raunt: Sei gefasst!
Die Sterne grüssen: Wer der Beimat naht,
Dem streun wir mildes leicht auf harten
£rdenpfad.
Sottuater öffnet leis des Bimmels Chür:
Dein’ Zumsicht bleib’ ick, der Ewige, für und für!
So scfiiiesst die grosse hieb’ um uns den
goidnen Ring:
Das ärmste Stückchen Reben bleibt noch ein
köstlich Ding,
midiad Georg Eonrad
Gedanken
Unfern größten Dummheiten und abscheu-
lichste» Handlungen gegenüber erwarte» wir vom
Schicksal eine Art Blindheit, Vergeßlichkeit, Ver-
zeihen; für unsere kleinste bessere Regung aber
schärfste Aufmerksamkeit und ungeheure Glücks-
ernten.
Aie letzte große Niederlage, von der sie
sich überhaupt nicht mehr erhole» wird, empfing
die Kirche, das Papstthnm, durch den letzten
großen Krieg, durch den Deutschland, das heilige
Herz der Völker, auf den rechten Fleck kam.
Ihr Haß gegen uns, wie gegen kein Gesichlecht
der Erde, ist nun der gegen den nicht mehr
»nterdrückbaren lieberwinter. Ohnmächtig leckt
er an »ns empor, und kann uns noch unbeab-
sichtigt die Zuversicht geben, daß, was wir noch
nicht erreicht, wir noch erreichen werden. Den»
ihre Instinkte sind tief; sie trügen nicht.
2Ü>e fürchterlich dünkt es uns, dem Nächsten
de» Schädel einznschlagen, aber bankerott und
bürgerlich todt können wir ihn machen, ins tiefste
Elend hinein. Das Fanstrecht haben wir hinter
»ns, aber das des pfiffigeren Gehirns und des
härteren Herzens — da stecken wir noch mitten
Das Pestschiff
Durch den Belt fegt frische Briese,
Aus Kalkutta kommt „The King“,
lieber blaue Wellenwiese
Flügelnd wie ein Schmetterling.
Hent' noch sichlet er den Hafen,
Wird verankert und vertäut,
Aufsteh'n, die da unten schlafen,
Sicher nnterm Deck verstaut!
Fieberdnnste, schwüler Brodem,
Giftiger hanecht ihn nicht das Grab;
Krämer, halte Deine» Odem
An, wägst Du die Säcke ab. —
Hundert fleißige Hände packen,
Federn knirschen, Gold klingt anf,
Und der Kaufherr steift den Nacken,
Sieht er de» Gewinnst zu Hanf.
Schwarzgelheert, als wie in Trauer,
Schwankt die Brigg am Bollwerk. Lach:
Streicht'S wie bange Sterbeschaner
Durch das Takelwerk zur Nacht.
Sustav fall:«
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