Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (8.1903, Band 2 (Nr. 27-52))

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„Na, wie jefällt Ihnen Berlin?" — „Very nice,

to-day, nach

Liebe Jugend!

Rentier Samotschiner hört, wie sich seine beiden
Söhne, die von Posen zu Ferien daheim sind, über
Fragen der Metrik streiten.

„Hast De gesehen," sagt er zu seiner Frau,
„machen die Jungs e Geschrei, ob die Trochän
sennen lang oder korz, wie a Wichtigkeit! wie
wir sennen gewesen klain, hat me viel auf solche
Narischkeiten gegeben!" „Aber Vater," sagt Moritz,
„man muß doch ganz genau wissen, was Trochäen
sind." „wie a Schwierigkeit," erwidert der Vater,

indeed! Aber ich uar vor sechs Jahr hier, zu sehen Ihe Emperor, er uar nicht da. kommen
sechsen Jahr her, ihn zu sch' — er ist immer noch verreist."

und indem er sich erhebt, sagt er, jedes Wort mit
einem Schlag auf den Tisch bekräftigend: „Tro-
chän is, wie me im Schwein findet."

Jbre Htiscbaming

Der Stammtisch zwickt die neue Kellnerin, die
Kathi, auf, daß sie, wie ihre Vorgängerinnen, auch
keine Jungfrau mehr sei. Beleidigt entgegnet
sie: „wer sagt denn dös?" Auf Vorhalt, daß
sie ja schon seit einigen Jahren ein Verhältnis
habe, meint sie: „Dös is gleich, so lang oane
net verheirath' is, is's a Jungfrau!"

Kulturhistorische Entdeckung

Schon die alten Griechen haben das Automobil
gekannt. In den „Rittern" des Ariftophanes näm-
lich berathen sich die beiden Sklaven, wie sie von
ihrein Herrn wegkommen können, und der eine
schlägt dabei vor (Vers 22):

NoXcopsv amo, poXcopsv auxo.

Laß uns Aut fahren!

Militärlatein

Quidquid agis prudenter agas et respice finem
— der Marinefähnrich auf Urlaub.

Nr. 27

1903

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