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Nr.
29
I UGEND
1903
Me man heutzutage berühmt wird
Einer, der wird berühmt durch Reklame,
Einer durch Skandal,
Einer weil er geschickt entkam.
Als er Millionen stahl.
Einer verdankt sein Nenommöe
Einem perversen Buch,
Einen bringt plötzlich in die Höh'
Irgend ein Ehebruch.
Einer, der wird als Pantoffelheld,
Einer als Defraudant,
Einer als Dummkopf mit viel Geld,
Einer als Schuft bekannt.
Manchmal endlich es auch passirt,
Daß zu Ruhm kommt ein Mann,
Weil er ein edles Werk vollführt,
Oder weil er was kann.
Robertus
Liebe Jugend!
Der Tupfernazi von Hinterbüchl steht während
eines Gewitters zum ersten Mal am Telephon; er
soll in der Stadt für den Sonntag Würste be-
stellen. Während er ungeschickt am Apparat her-
umhantirt, schlägt der Blitz in die Leitung und
Nazi erhält einen so fürchterlichen Schlag, daß er
verdutzt die Hörrohre fallen läßt und fortrennt.
Acht Tage darauf kommt er wieder in den Laden
des Kaufmannes, bei dem er damals telephonirt
hat; rasch springt er auf den Apparat zu und haut
mir der Faust darauf, daß es kracht. „So," meint
er dann, „iatzt san ma quitt!"
Krebsgang
'Weltbürger nennt man uns, wenn wir geboren.
5o kriechen, watscheln, schreiten wir die Lahn;
Hoch kommen wir im Wannesalier an,
gleich ist uns jene Ligenschatt verloren.
Des Ztaates Bürgern linä wir einverleibt!
gelchäftsbeladen unä auch noch beweibt
5chrumpst Du vom Ztaatenbürger rasch Zusammen
Zum Bürger der gemeinde; von den Hammen
Bes großen Brands ein Brändlein nur am Herd,
Bar 'Weib und Kind und Knecht und Wagd ernährt.
Bericht eines Gendarmen
... Ich forderte den Betreffenden auf, mir zu
folgen, worauf mir derselbe erwiderte: „Steigen
Sie mir den Buckel nauf." Nachdem dies ge-
schehen, schritt ich sofort zur Verhaftung.
Kindermund
Dem elfjährigen Rarl ist ein Buch über Lud-
wig XIV. in die Hände gefallen, das nicht für
Rinder geschrieben wurde. Er hat auch nur so
viel davon verstanden, daß damals ein recht un-
ordentliches Leben an der Tagesordnung war.
Rurze Zeit darauf werden Ballkleider für die
Schwestern im brause gemacht. Rarl kommt von
der Schule und tritt in das mit allerlei Stoffen
bunt angefüllte Zimmer. „Na," ruft er entrüstet,
„was ist denn das hier für eine Maitreffen-
wirthfchaft!"
Hus Ser Tn$trtiKflon$$tuMlc
Der Unteroffiner Schwertputzer erklärt seinen
Schutzbefohlenen Folgendes: „Ihr kommt's jetzt
also in's Lager, Ihr Schafsköpf. Also paßt's auf,
daß Ihr d'Ehrenbezeigunga richtig machts! Vor
Allem: Frontvor'm Herrn PlatzcommandantI Wer
is das? Das is der, der immer die Verord-
nungen erlaßt im Betreffs der Verun-
reinigung der Aborte... vastand'n?"
Jeunesse doree J- R- Witzei (München)
Wer war Denn Die Kleine?" — »weiß nicht mehr, wie se heißt — hat en KinD von mir!“
Nr.
29
I UGEND
1903
Me man heutzutage berühmt wird
Einer, der wird berühmt durch Reklame,
Einer durch Skandal,
Einer weil er geschickt entkam.
Als er Millionen stahl.
Einer verdankt sein Nenommöe
Einem perversen Buch,
Einen bringt plötzlich in die Höh'
Irgend ein Ehebruch.
Einer, der wird als Pantoffelheld,
Einer als Defraudant,
Einer als Dummkopf mit viel Geld,
Einer als Schuft bekannt.
Manchmal endlich es auch passirt,
Daß zu Ruhm kommt ein Mann,
Weil er ein edles Werk vollführt,
Oder weil er was kann.
Robertus
Liebe Jugend!
Der Tupfernazi von Hinterbüchl steht während
eines Gewitters zum ersten Mal am Telephon; er
soll in der Stadt für den Sonntag Würste be-
stellen. Während er ungeschickt am Apparat her-
umhantirt, schlägt der Blitz in die Leitung und
Nazi erhält einen so fürchterlichen Schlag, daß er
verdutzt die Hörrohre fallen läßt und fortrennt.
Acht Tage darauf kommt er wieder in den Laden
des Kaufmannes, bei dem er damals telephonirt
hat; rasch springt er auf den Apparat zu und haut
mir der Faust darauf, daß es kracht. „So," meint
er dann, „iatzt san ma quitt!"
Krebsgang
'Weltbürger nennt man uns, wenn wir geboren.
5o kriechen, watscheln, schreiten wir die Lahn;
Hoch kommen wir im Wannesalier an,
gleich ist uns jene Ligenschatt verloren.
Des Ztaates Bürgern linä wir einverleibt!
gelchäftsbeladen unä auch noch beweibt
5chrumpst Du vom Ztaatenbürger rasch Zusammen
Zum Bürger der gemeinde; von den Hammen
Bes großen Brands ein Brändlein nur am Herd,
Bar 'Weib und Kind und Knecht und Wagd ernährt.
Bericht eines Gendarmen
... Ich forderte den Betreffenden auf, mir zu
folgen, worauf mir derselbe erwiderte: „Steigen
Sie mir den Buckel nauf." Nachdem dies ge-
schehen, schritt ich sofort zur Verhaftung.
Kindermund
Dem elfjährigen Rarl ist ein Buch über Lud-
wig XIV. in die Hände gefallen, das nicht für
Rinder geschrieben wurde. Er hat auch nur so
viel davon verstanden, daß damals ein recht un-
ordentliches Leben an der Tagesordnung war.
Rurze Zeit darauf werden Ballkleider für die
Schwestern im brause gemacht. Rarl kommt von
der Schule und tritt in das mit allerlei Stoffen
bunt angefüllte Zimmer. „Na," ruft er entrüstet,
„was ist denn das hier für eine Maitreffen-
wirthfchaft!"
Hus Ser Tn$trtiKflon$$tuMlc
Der Unteroffiner Schwertputzer erklärt seinen
Schutzbefohlenen Folgendes: „Ihr kommt's jetzt
also in's Lager, Ihr Schafsköpf. Also paßt's auf,
daß Ihr d'Ehrenbezeigunga richtig machts! Vor
Allem: Frontvor'm Herrn PlatzcommandantI Wer
is das? Das is der, der immer die Verord-
nungen erlaßt im Betreffs der Verun-
reinigung der Aborte... vastand'n?"
Jeunesse doree J- R- Witzei (München)
Wer war Denn Die Kleine?" — »weiß nicht mehr, wie se heißt — hat en KinD von mir!“