DOI Heft:
Nr. 29
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.3900#0062
1903
Nr. 29
— Kachtxanzerhemö für serbische Könige —
i
t>\ M
h v - v A
Q ] ;
v
i* JOM
Hierauf vertauscht er mit Bedacht
Das Hemd des Tags mit dem der flacht, ^vlih. Busch)
s)rämnrte Mörcler
König Peter zeichnet die bei dem serbischen Königsmord
hervorragend betheiligten Offiziere demonstrativ aus.
Wie haben die Mächte sich beeilt,
Den Peter anzuerkennen.
Ls war zu der neuesten Majestät
Lin wahres Glückwunsch-Rennen!
Das Verbrechen, das ihm verhalfzum Thron,
verurtheilte er pathetisch ...
Doch schon jetzt entpuppt er plötzlich sich
Als gar nicht majestätisch.
Das Gottesgnaden-Königlein
Weist j-de Gemeinschaft mit Mördern
Von sich und sputet sich zugleich,
Sie aUesammt zu befördern.
Theoretisch verlangte Luropa stets
Bestrafung des Mords mit Lmphafe,
Da hat nun die ganze Diplomatie
Line praktische lange Rasel
Wenn man einmal Jack the riper erwischt,
Dann leg' man ihn ja nicht in Ketten:
Denn er hat ein garantirtes Recht
Auf serbische Lpauletten! Krokodil
Kleine I^ofbräubausgespräcbe
„Der Prinz Ludwig hat bei die Inschenier
g'sagt, diejenigen, die 's Wasser verwenden,
soll'n aa an die denka, die dös verwendete
Wasser wieder weiter verwenden müassen."
„Dös follit sich nur die Bräucr hinteb die
Ohren schreiben, damit mir koan Plempl
z'saufa kriag'nl"
„Der Haseler moant, 's Bierrrinka tauget
nix, weil ma bloß no mehr Durfcht kriagct!"
„San dös Ansichten! Für was sauft ma's
denn!"
„warum is denn der Haseler pensionirt
worden?"
„Der hat ja scho seit so und so viel Jahr
kan wein und ka Bier mehr trunka — da
muaß ma ja von Rräften keinmal"
Berliner Pressehlub
Erster Bankier: „Da haben sich ein paar
Schriftsteller und Journalisten zum Eintritt an«
gemeldet."
Zweiter Bankier: „Schriftsteller, Jour-
nalisten, — was wollen d i e dein: in unserem
Presseklub?!" 8799 a
531
Stossseufzer einer Uonmclwlleftrm
„Die Zeitschrift f,C5 Königs preuß. statist. Bureaus"
veröffentlicht eine Statistik über die Gehaltsverhältniffe
der preußischen Volksschullehrer. Trotz der eingetre-
tenen Verbesserungen sind die Durchschnittsgehälter
immer noch miserabel.
Der Magen knurrt ununterbrochen
Inmitten meines Unterrichts.
Gestrenge Pflichten, „Saure Wochen,"
Von «frohen Festen" merk' ich nichts.
C> Gott, o Gott, da ist ja jeder
von meinen Schülern besser d'ran.
Die fressen ihre Butterbröder
Und grinsen mich noch höhnisch an.
Mit Butzen, Kernen und mit Schalen
Wird Birn' und Apfel aufgezehrt,
Ich aber kann mir etwas malen,
Ich, der die Wissenschaften lehrt.
Ich soll mich plagen mit den Fressern,
Indessen mir der Magen knarrzt?
— Ich sattle um, mich zu verbessern:
Ich werde Kassenarzt.
Helios
Nr. 29
— Kachtxanzerhemö für serbische Könige —
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Hierauf vertauscht er mit Bedacht
Das Hemd des Tags mit dem der flacht, ^vlih. Busch)
s)rämnrte Mörcler
König Peter zeichnet die bei dem serbischen Königsmord
hervorragend betheiligten Offiziere demonstrativ aus.
Wie haben die Mächte sich beeilt,
Den Peter anzuerkennen.
Ls war zu der neuesten Majestät
Lin wahres Glückwunsch-Rennen!
Das Verbrechen, das ihm verhalfzum Thron,
verurtheilte er pathetisch ...
Doch schon jetzt entpuppt er plötzlich sich
Als gar nicht majestätisch.
Das Gottesgnaden-Königlein
Weist j-de Gemeinschaft mit Mördern
Von sich und sputet sich zugleich,
Sie aUesammt zu befördern.
Theoretisch verlangte Luropa stets
Bestrafung des Mords mit Lmphafe,
Da hat nun die ganze Diplomatie
Line praktische lange Rasel
Wenn man einmal Jack the riper erwischt,
Dann leg' man ihn ja nicht in Ketten:
Denn er hat ein garantirtes Recht
Auf serbische Lpauletten! Krokodil
Kleine I^ofbräubausgespräcbe
„Der Prinz Ludwig hat bei die Inschenier
g'sagt, diejenigen, die 's Wasser verwenden,
soll'n aa an die denka, die dös verwendete
Wasser wieder weiter verwenden müassen."
„Dös follit sich nur die Bräucr hinteb die
Ohren schreiben, damit mir koan Plempl
z'saufa kriag'nl"
„Der Haseler moant, 's Bierrrinka tauget
nix, weil ma bloß no mehr Durfcht kriagct!"
„San dös Ansichten! Für was sauft ma's
denn!"
„warum is denn der Haseler pensionirt
worden?"
„Der hat ja scho seit so und so viel Jahr
kan wein und ka Bier mehr trunka — da
muaß ma ja von Rräften keinmal"
Berliner Pressehlub
Erster Bankier: „Da haben sich ein paar
Schriftsteller und Journalisten zum Eintritt an«
gemeldet."
Zweiter Bankier: „Schriftsteller, Jour-
nalisten, — was wollen d i e dein: in unserem
Presseklub?!" 8799 a
531
Stossseufzer einer Uonmclwlleftrm
„Die Zeitschrift f,C5 Königs preuß. statist. Bureaus"
veröffentlicht eine Statistik über die Gehaltsverhältniffe
der preußischen Volksschullehrer. Trotz der eingetre-
tenen Verbesserungen sind die Durchschnittsgehälter
immer noch miserabel.
Der Magen knurrt ununterbrochen
Inmitten meines Unterrichts.
Gestrenge Pflichten, „Saure Wochen,"
Von «frohen Festen" merk' ich nichts.
C> Gott, o Gott, da ist ja jeder
von meinen Schülern besser d'ran.
Die fressen ihre Butterbröder
Und grinsen mich noch höhnisch an.
Mit Butzen, Kernen und mit Schalen
Wird Birn' und Apfel aufgezehrt,
Ich aber kann mir etwas malen,
Ich, der die Wissenschaften lehrt.
Ich soll mich plagen mit den Fressern,
Indessen mir der Magen knarrzt?
— Ich sattle um, mich zu verbessern:
Ich werde Kassenarzt.
Helios