JUGEND
Nr. 2
meistens nichts als — Durst, weil sie trotzdem
nicht verhungern, was eine große Kunst ist, nennen
sie sich Künstler.
Andere sitzen vor Töpfen mit schwarzer Farbe
und beschreiben mit derselben große Mengen Papier,
theils in langen Linien, theils in kurzen. Ihr
Fetisch heißt Tin-Tä und sie verehren ihn ab-
göttisch, obwohl er sehr grausam ist. Denn die
meisten seiner Anhänger läßt er verhungern, nam-
entlich diejenigen mit den kurzen Linien, welche
Po-Po-Eten genannt werden. Die Andern
werden zuweilen eingesxerrt, um sie vor einem
ähnlichen Tode zu bewahren. Dann nennt man
sie Rä-Vak-Tö-Rä.
viele Andere beschäftigen sich ebenfalls im
Sitzen, indem sie angeben mit dem Kopf zu ar-
beiten. Sie sind aber Alle mager und haben
junger. Denn diese An
der Arbeit trägt nicht-
ein und wird von ienen
Naturvölkern gering 1
achtet. ^
Dagegen gelten folgende
Berufe als edel und nah»
hast: Das Schlachten vo„
Gchfen, Schweinen, Aal-
bern und Schafen, - das
vermiethen von Lütten
an Nichthüttenbesiher, -
das verbreiten von Reli-
gion im Lande, — das
Bereiten von Broten und
Würsten, namentlich aber
von Bier. Alle diese Per-
sonen sind sehr fett und
stehen in hohem Ansehen
Zahlreiche Männer wei-
hen sich dem Dienste des
Fetisch Bi-Er, indem
sie Trankoxfer darbringe»
und sich in einen eksta-
tischen Zustand RL-Usch,
versetzen. In diesem füh-
ren sie darin auch wilde
Aamxsspiele auf, werfen
stch mit harten Gegen-
ständen (Fil-Zein) und
bedienen sich eines großen
Messers (Anik-Aer), um
sich gegenf eitig abzustechen.
Der Häuptling wartet ge-
wöhnlich, bis der Aamxf
vorüber ist, dann kommt
er und sperrt diejenigen,
welche sich verwunden
ließen und nicht mehr
fliehen können, ein.
Ich habe mich für die-
sen Fetischdienst ebenfalls
interessiert und bin be-
reits beim 6. Trankopfer (Li-Tär). Da es aber
sehr anstrengend ist, schließe ich heute meinen Be-
richt und werde Ihnen später weitere Mitteilungen
über die Sitten und Gebräuche dieser interessan-
ten Truppe zugehen lassen. Einstweilen grüßt
Sie herzlich ^
Im „Tag" gibt Graf Bernstorff seiner Ent-
rüstung darüber Ausdruck, daß es in Preußen
Schwarze Beamte gibt, daß er einen Schwarzen
auf dem Potsdamer Bahnhof in Schaffnerumforni
gesehen habe.
Da sollte der Graf erst einmal nach Bayern
kommen: bei uns gibts Beamte, die extra
schwarz werden, um es weiter zu bringenl
Julius Diez
Das
6uropäer-Dorf
' Aus der Aschantihaupt'
stadt Io - L) a - ^ e erhalten
wir von unserm schwarzen
Mitarbeiter Na-Nu fol-
gende Zuschrift:
Liebe Jugend! Es ist
hier sehr nett. Seit eini-
gen Tagen producirt sich
auf unserer M a - S h o -
m^-wiese eine Euro-
päer-Truppe, welche
durch den Impresario Na-
Than Veil-Ehendu-
Fft an den Ufern der
Is-Ar und Pan-Ke
recrutirt wurde.
Die größte Hütte des
Dorfes bewohntderHäupt-
ling Mi-Eh^l Mä-Per,
welcher zum Zeichen sei-
ner würde einen Helm
mit silberner Spitze und
einen Schnurrbart trägt.
Die Truppe gehorcht ihm
blindlings. Alle weichen
ihm scheu und ehrerbietig
aus.
Die Krieger dieses Lan-
des sind blau, grün, vio-
lett oder schwarz, wenn
sie angezogen sind, wenn
sie ausgezogen sind, auch.
Dieß rührt von heiligen
Handlungen, den soge-
nannten Miß- Hand-
lungen her, durch welche
sie dem Kriegsgotte (Dr-
111) geweiht werden. Die
Färbung geschieht durch
Schemel, Gewehrkolben,
Säbelkoppeln, Fäuste und ähnliche militärische
Gegenstände. Auch die Kinder reicher Leute werden
manchmal so behandelt.
von den verheirateten Frauen haben manche
mehrere Männer, von welchen aber nur Einer
für die gemeinsamen Kinder zu sorgen hat.
Diesen nennen sie Pa-Pa.
Am Ende des Dorfes in einer Reihe von
Hütten befindet sich der Bazar. Hier arbeiten
die Leute in ihren verschiedenen Gewerben und
erregen selbstverständlich allgemeines Interesse.
Einige haben Taschentücher über Holzstäbe
gespannt und beschmieren sie mit Farben. Sie
nennen dies Bi-Ld. Die Bildermacher besitzen
einen eigenen Fetisch, Namen Ki-Tsch. Sie
verkaufen diese Kitsch-Bilder an die Besucher des
Bazars gegen geringes Lösegeld, denn sie besitzen
1904
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meistens nichts als — Durst, weil sie trotzdem
nicht verhungern, was eine große Kunst ist, nennen
sie sich Künstler.
Andere sitzen vor Töpfen mit schwarzer Farbe
und beschreiben mit derselben große Mengen Papier,
theils in langen Linien, theils in kurzen. Ihr
Fetisch heißt Tin-Tä und sie verehren ihn ab-
göttisch, obwohl er sehr grausam ist. Denn die
meisten seiner Anhänger läßt er verhungern, nam-
entlich diejenigen mit den kurzen Linien, welche
Po-Po-Eten genannt werden. Die Andern
werden zuweilen eingesxerrt, um sie vor einem
ähnlichen Tode zu bewahren. Dann nennt man
sie Rä-Vak-Tö-Rä.
viele Andere beschäftigen sich ebenfalls im
Sitzen, indem sie angeben mit dem Kopf zu ar-
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Dagegen gelten folgende
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Gchfen, Schweinen, Aal-
bern und Schafen, - das
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an Nichthüttenbesiher, -
das verbreiten von Reli-
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Bereiten von Broten und
Würsten, namentlich aber
von Bier. Alle diese Per-
sonen sind sehr fett und
stehen in hohem Ansehen
Zahlreiche Männer wei-
hen sich dem Dienste des
Fetisch Bi-Er, indem
sie Trankoxfer darbringe»
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Aamxsspiele auf, werfen
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ständen (Fil-Zein) und
bedienen sich eines großen
Messers (Anik-Aer), um
sich gegenf eitig abzustechen.
Der Häuptling wartet ge-
wöhnlich, bis der Aamxf
vorüber ist, dann kommt
er und sperrt diejenigen,
welche sich verwunden
ließen und nicht mehr
fliehen können, ein.
Ich habe mich für die-
sen Fetischdienst ebenfalls
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reits beim 6. Trankopfer (Li-Tär). Da es aber
sehr anstrengend ist, schließe ich heute meinen Be-
richt und werde Ihnen später weitere Mitteilungen
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ten Truppe zugehen lassen. Einstweilen grüßt
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Im „Tag" gibt Graf Bernstorff seiner Ent-
rüstung darüber Ausdruck, daß es in Preußen
Schwarze Beamte gibt, daß er einen Schwarzen
auf dem Potsdamer Bahnhof in Schaffnerumforni
gesehen habe.
Da sollte der Graf erst einmal nach Bayern
kommen: bei uns gibts Beamte, die extra
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Julius Diez
Das
6uropäer-Dorf
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Mitarbeiter Na-Nu fol-
gende Zuschrift:
Liebe Jugend! Es ist
hier sehr nett. Seit eini-
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auf unserer M a - S h o -
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durch den Impresario Na-
Than Veil-Ehendu-
Fft an den Ufern der
Is-Ar und Pan-Ke
recrutirt wurde.
Die größte Hütte des
Dorfes bewohntderHäupt-
ling Mi-Eh^l Mä-Per,
welcher zum Zeichen sei-
ner würde einen Helm
mit silberner Spitze und
einen Schnurrbart trägt.
Die Truppe gehorcht ihm
blindlings. Alle weichen
ihm scheu und ehrerbietig
aus.
Die Krieger dieses Lan-
des sind blau, grün, vio-
lett oder schwarz, wenn
sie angezogen sind, wenn
sie ausgezogen sind, auch.
Dieß rührt von heiligen
Handlungen, den soge-
nannten Miß- Hand-
lungen her, durch welche
sie dem Kriegsgotte (Dr-
111) geweiht werden. Die
Färbung geschieht durch
Schemel, Gewehrkolben,
Säbelkoppeln, Fäuste und ähnliche militärische
Gegenstände. Auch die Kinder reicher Leute werden
manchmal so behandelt.
von den verheirateten Frauen haben manche
mehrere Männer, von welchen aber nur Einer
für die gemeinsamen Kinder zu sorgen hat.
Diesen nennen sie Pa-Pa.
Am Ende des Dorfes in einer Reihe von
Hütten befindet sich der Bazar. Hier arbeiten
die Leute in ihren verschiedenen Gewerben und
erregen selbstverständlich allgemeines Interesse.
Einige haben Taschentücher über Holzstäbe
gespannt und beschmieren sie mit Farben. Sie
nennen dies Bi-Ld. Die Bildermacher besitzen
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