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Nr. 2

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1904

Dotb und Cod einer irgi. Ksdliscden
Pegasu;

Kr. Pfarrer llohl hat jüngst zum Geburtstag
des Eentrumsabgeordneten Lerzer, eines hervor-
ragenden Pferdezüchters, ein zwölfstrophiges Ge-
dicht verfaßt, welches die andern Lentrums-
grüßen in die größte Heiterkeit versetzte^ Einige
Zeilen lauten nach der „Augsburger postztg. <

Und ich sch' vergang'ne Zeiten,

Sch' den Nnabcn auf den Auen!

Blonden Bnabcn — mit dev Geißel,
Ringsum mit den jungen Pferden:

„Hüpft nur, Heißen I Bis Ihr alt seid,
wird er pfcrdcrettcr werden." — —

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Sein Verdienst ward immer größer
Um Gemeinde, Staat und Rrcise,

Doch besonders um die — Rösser....

Am Schluffe wird Rohl sentimental und dichtet:

Gehts auch naher stets dem Ziele,

Schön wird auch Dein Ausgang werden,
wie mirs ahnt in dem Gefühle. (!!!)

Denn Elias wird mit feurigen Rossen den Abg.
Lerzer in den Fimmel holen und der Lerzer steht

- die Pferde!

Seine Freude wird nun größer,

Und er ruft ganz überselig:

„Gibts im Himmel doch auch—Rösser?!"

Diese Poesie hat unfern Redaktionsxegasus
ebenfalls so in Heiterkeit versetzt, daß er uns die
Gedanken des kgl. kohlischen Pegasus in folgen-
den Strophen zu verdolmetschen suchte:

Hilfe! Hilfe! Steht denn Deiner
Bei — mir unglückselgen Mahre?
Dhierschuyl Schandi! Auf' doch Einer
Schleunigst ein paar Verrinäre!

Ach es ist umsonst! Am Ziele
Ist mein Dasein I Ich muß sterben,

wie mirs ahnt in dem Gefühle-

Und der Rohl war mein Verderben!

Durch ein Dutzend Strophen neulich

— Noch in der Erinnerung stöhn' ich! —
Holterpolter, krumm und greulich
Ritt mich der Gedankenkönig.

<D wie war mir einst so wohlig!

Aber jetzt, welch ein Gewühle
Im Gedärm! Ich Hab die Rohlik,
wie mirs ahnt in dem Gefühle I I

Welt, leb wohl! Mir wird ganz kohlisch

Zu Gemüth-die Sinne schwinden--

werd' ich, wo ich jetzt katholisch,

Auch im Himmel Rösser finden?

Ja, mir ahnts Ln dem Gefühle:

Der Bedarf wird immer größer!
wenn der Rohl noch reitet viele,

Wird der Himmel voller Rösser II

A. D. M,

Kleines Gespräch

Ein ultmmontaner bayrischer Abgeordneter
sagte zum Andern: „Ham Sie's schon g'leseu,
Herr Collega, daß in Sizilien die frommen Leut'
ex. voto den Boden von der Kirchenthür
bis zum Hochaltar mit der Zunge ab-
schlecken?"

„Ja, ja, Herr Amtsbruder", sagte der Andere,
„bei uns wird's schon noch ein paar Jahrln
dauern, bis wir 's Volk auch so weit hab'n im
Glaub'nl"

„Dm Pegasus des Avgeord. Kohl",

als Busennadel ausgefühvt und dem „Gedanken-
könig", dem Zukünftigen Chefredakteur des ultra-
montanen Witzblattes, als lleujahrsgeschenk von
der „Jugend" Zugeeignet.

UeilerUecl

Für die Paletots der preußischen (Offiziere sind neuer-
dings eine L ä n g s fa l t e im Rückenstück, sowie Achsel-
stücke, und für die Paletots der Generale Vorstöße
von ponceaurothem Tuch vorgeschrieben worden.

Im Dsten glänzt das iMorgenroth.

Adel Wir reiten in den Tod;

Scharf weht der Wind, der kalte.

Der Leutnant blickt so kampsessroh,

Denn hinten hat sein Paletot
Die Falte, die Falte!

Der (Oberst sprengte stolz voran,

Ihm folgte muthig wann für wann,

Und alle Herzen pochten.

Denn seine Achselstücke, o
Wie schmückten sie den Paletot
Geflochten, geflochten!

Achtungl Nicht't euch! — der Generali!—
Was glänzt im worgensonnenstrahl
So hell, so lichterloh roth?

Das ist der neue Tuchvorstoß
Am Aermel, Taillengurt und Schooß,
ponceauroth, ponceaurothl

Ls bläst das Horn! die Kugel saustl
Hurrah! den Säbel in die Faust!

Frisch in den Kampf, den heißen!

Schon weicht der Feind. Noch einen Stoß!
Lr muß vor solchen Paletots
Ausreißen, ausreißen!

Das ist der Preußen-Paletot.

In diesem Zeichen wird man froh
Nur Siegesfeste feiern! —

Ihr habt nicht solche Paletots,

Darum bewein' ich euer Loos,

Ihr Bayern, ihr Bayern!

Frido

In tyrannos!

Gedicht von INiiXl Lierjung, Gymnasist

In Dlmütz haben die Dberklassen des Gym-
nasiums unter Protest das Schulzimmer verlassen,
um gegen einen Professor zu demonstrieren.

Genossen! Meinen Brudergruß voraus!
Und dann ein Bravo! Euch, ein fulminantes!
Als Solidaritätsgefühlsapplaus
Des ganzen deutschen Gymnasistenstandes!

Ha! Sagt nicht Schiller, daß die große Zeit
Auch meistens ihre großen Männer fände?
In Olmütz feiern demzufolge heut'
Zweihundert schwielige prima» er Hände.

Ihr streiket! Und mit einem winke stehn
Zweihundert'eingetauchte Federn stille!

Es ist ein Lilassenkampf xat'

Dort der Tyrann — und hier des Volkes Wille!

Recht so, ihr Sklaven des Gymnasiums!
Zeigt endlich der. reaktionären Masse
Des Altenklassikerausbeuterthums
Die Sturmkraft einer unterdrückten „Rlasse" I

Dann müßt Ihr siegen! Einig hinter Euch
Stehr jeder Gymnasist im deutschen Lande;
Und wenn Ihr siegt, besiegt Ihr auch zugleich
Die sämmtliche Schularbeitgcberbande!
Register
Frido: Reiterlied
Hermann Pampel: Der Pegasus des Abgeordneten Kohl
A. D. N.: Noth und Tod eines kgl. kohlischen Pegasus
[nicht signierter Beitrag]: Kleines Gespräch
Maxl Bierjung: In tyrannos!
 
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