Hb — Bab!
(3ur Zeichnung von A. v. Kubinyi)
ierriss'ne Schuh vor einem Jahr,
Ein Ziöcklein von Kattun —
Doch heut' in Seide ganz und gar,
Mit weißen, feinen Schuh'nl
Als Aschenbrödel erst gepufft
Und dann verführt von einem Schuft
Und nun ein Fräulein, heiß begehrt,
Das in der eignen Kutsche fährt —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devise!
Ah — Bah! hat auch wohl Der gesagt,
Der mir mein Kränzel nahm,
Ah -- Bah! und hat mich sortgejagt —
Was that's, wenn ich verkam?!
Ein Schmerzenslager, ganz von Stroh,
Lin kleines Gräblein irgendwo —
Dann war der Jammer abgethan
Und lustig hob das Leben an —
Ich ward die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devise!
Heut' glänz' ich schon als Jauberstern,
Der alle Herzen bannt,
Es naschen mir die schönsten Herrn
Wie Tauben aus der Hand!
Und bin ich einem zärtlich hold,
So büßt er's schwer mit Glück und Gold
Und wird er arm — kann ich dafür? —
vergessen mag er meine Thür' —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devisel
Mein Haus ist voller Herrlichkeit,
Wie man's in Märchen träumt;
Mein Himmelbett ist weich und weit
von Spitzen ganz umschäumt;
Mein weißer Leib strahlt überall
In Spiegeln wider von Lrystall
Und Silberampeln schimmern traut
Und Falten trinken jeden Laut —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devise!
Und wenn mein Fuß ein Herz zertritt —
Je nun: So geht's entzwei!
Und wenn man blutig um mich stritt —
Je nun: Was ist dabei!
Ein grüner plan, ein Heller Knall,
Ein rother Fleck, ein dumpfer Fall —
Die dummen Falter schreckt es nicht,
Sie schwärmen dichter blos in's Licht —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devisel
Im ganzen Ziest ist Keine hier,
Die süßer lacht und minnt
Und Keine, der so schnell, wie mir.
Das blanke Gold zerrinnt,
Die sich im Tanze flinker dreht,
Der Lammt und Seide besser steht —
Und end' ich auch einmal im Fluß —
Je nun: Ich ende, wie ich muß!
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devisel o
JUGEND
A. v. Kubinyi
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Bah!
(3ur Zeichnung von A. v. Kubinyi)
ierriss'ne Schuh vor einem Jahr,
Ein Ziöcklein von Kattun —
Doch heut' in Seide ganz und gar,
Mit weißen, feinen Schuh'nl
Als Aschenbrödel erst gepufft
Und dann verführt von einem Schuft
Und nun ein Fräulein, heiß begehrt,
Das in der eignen Kutsche fährt —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devise!
Ah — Bah! hat auch wohl Der gesagt,
Der mir mein Kränzel nahm,
Ah -- Bah! und hat mich sortgejagt —
Was that's, wenn ich verkam?!
Ein Schmerzenslager, ganz von Stroh,
Lin kleines Gräblein irgendwo —
Dann war der Jammer abgethan
Und lustig hob das Leben an —
Ich ward die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devise!
Heut' glänz' ich schon als Jauberstern,
Der alle Herzen bannt,
Es naschen mir die schönsten Herrn
Wie Tauben aus der Hand!
Und bin ich einem zärtlich hold,
So büßt er's schwer mit Glück und Gold
Und wird er arm — kann ich dafür? —
vergessen mag er meine Thür' —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devisel
Mein Haus ist voller Herrlichkeit,
Wie man's in Märchen träumt;
Mein Himmelbett ist weich und weit
von Spitzen ganz umschäumt;
Mein weißer Leib strahlt überall
In Spiegeln wider von Lrystall
Und Silberampeln schimmern traut
Und Falten trinken jeden Laut —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devise!
Und wenn mein Fuß ein Herz zertritt —
Je nun: So geht's entzwei!
Und wenn man blutig um mich stritt —
Je nun: Was ist dabei!
Ein grüner plan, ein Heller Knall,
Ein rother Fleck, ein dumpfer Fall —
Die dummen Falter schreckt es nicht,
Sie schwärmen dichter blos in's Licht —
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devisel
Im ganzen Ziest ist Keine hier,
Die süßer lacht und minnt
Und Keine, der so schnell, wie mir.
Das blanke Gold zerrinnt,
Die sich im Tanze flinker dreht,
Der Lammt und Seide besser steht —
Und end' ich auch einmal im Fluß —
Je nun: Ich ende, wie ich muß!
Ich bin die flotte Liese —
Ah — Bah! Ist meine Devisel o
JUGEND
A. v. Kubinyi
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