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Rast am Wege
Don Hanns von ©umppenberg
Hier cm des Klosterberges Hang
Im alten Apfelgarten
Will ich das Stündlein Ruhedrang
Verwarten.
Tragt jeder Baum einen Maienstrauß
Trotz morscher Glieder ■—
Den ältesten, reichsten such' ich mir aus,
Strecke mich nieder.
Wie liegt sich's hier so frei von Weh
Und kleinem Kummer!
Mich wiegt rothweißer Blüthenschnee ^
In Schlummer.
Den Tranmgesang tiefgrüner Au
Die Grillen sirren.
Und oben hoch im dunklen Blau
Zwei Falter flirren:
Sie drehn sich im Kreise, schwinden fern —
Ich und du, ich und du!
Wer hat wohl mich auf der Welt so gern?
Die Augen zu .. .
Russische 5prüchwör1er
Oer ruMlche 6ott heiht: „6s wird schon gehen!" „Ach was!" und „irgendwie."
Dor dem Dodre hüte Did) von vorn, vor dem Pferde — von hinten, vor dem
Menschen — von allen Seiten.
Dein junges IDeib beweint Dich bis zum Morgenthau, Deine 5d)wester — bis lie
ein golden Dingel am 5inger hat; Dein Mütterlein — bis an das Ende
seiner Tage. (Deutsch von Theodor Lröberg)
Aus St. Hubertus Reich : IV. EntenfaU
Don Scbubarl
In Gold getaucht das ganze Firmament,
Vor mir ein dunkler schilfumrauschter
Weiher,
Drauf weiße Rosen blüh'n;
Rings die geliebte schrankenlose Haide,
Vom Abendroth geküßt ein leuä)tend Meer
Aus Erika.
Ein Rudel Rehe zieht aus dem Gehölz
Bedächtig äsend; einmal äugt der Bock
Zu mir herüber — nächstes Jahr gib aä)t!
Freu' dich inzwischen deines
jungen Lebens!
Ganz nahe scherzen Hasen, machen
Männchen,
Schaun in die Welt verwundert,
rührend drollig,
Recht so, ihr Leidgebornen, Löffel hoch!
Ein Kiebitz schwankt und taumelt
wie berauscht
Auf seiner luftgen Odyssee vorbei;
Moosgrillen klagen, eine Bekassine
Eilt leise meckernd über mir dahin.
Die Lerchen trillern in der
lichten Höhe;
Ick) aber träum' in selgem Selbstvergessen,
In diesem Paradies der einz'ge Mensch.
Bleick) wird des Himmels Goldglanz,
lauer Wind
Trägt fernes Aveläuten an mein Ohr,
Dort kommen sie!
In schräger Richtung stürzen sie herab
Zur kühlen Fluth, die Bad und
Nahrung spendet.
Dort tauchen zwei, da reinigt sein Gefieder
Ein Enterich, hier schnattern sie zusammen,
Des Tages Abenteuer sich erzählend.
Baldur, mein Setter, starrt erwartungsvoll,
Begierig auf das frohgemuthe Volk —
Ich blicke zagend auf den Gottesfrieden
Ich kann mich nicht entschließen,
ihn zu stören.
Da stehn sie auf, urplötzlich,
unheilahnend,
Das ist zu viel — zwei Schüsse,
Baldur stürzt
Mit langem Satz ins
dämmernde Gewässer.
Paul Haustein (Darmstadt)
Rast am Wege
Don Hanns von ©umppenberg
Hier cm des Klosterberges Hang
Im alten Apfelgarten
Will ich das Stündlein Ruhedrang
Verwarten.
Tragt jeder Baum einen Maienstrauß
Trotz morscher Glieder ■—
Den ältesten, reichsten such' ich mir aus,
Strecke mich nieder.
Wie liegt sich's hier so frei von Weh
Und kleinem Kummer!
Mich wiegt rothweißer Blüthenschnee ^
In Schlummer.
Den Tranmgesang tiefgrüner Au
Die Grillen sirren.
Und oben hoch im dunklen Blau
Zwei Falter flirren:
Sie drehn sich im Kreise, schwinden fern —
Ich und du, ich und du!
Wer hat wohl mich auf der Welt so gern?
Die Augen zu .. .
Russische 5prüchwör1er
Oer ruMlche 6ott heiht: „6s wird schon gehen!" „Ach was!" und „irgendwie."
Dor dem Dodre hüte Did) von vorn, vor dem Pferde — von hinten, vor dem
Menschen — von allen Seiten.
Dein junges IDeib beweint Dich bis zum Morgenthau, Deine 5d)wester — bis lie
ein golden Dingel am 5inger hat; Dein Mütterlein — bis an das Ende
seiner Tage. (Deutsch von Theodor Lröberg)
Aus St. Hubertus Reich : IV. EntenfaU
Don Scbubarl
In Gold getaucht das ganze Firmament,
Vor mir ein dunkler schilfumrauschter
Weiher,
Drauf weiße Rosen blüh'n;
Rings die geliebte schrankenlose Haide,
Vom Abendroth geküßt ein leuä)tend Meer
Aus Erika.
Ein Rudel Rehe zieht aus dem Gehölz
Bedächtig äsend; einmal äugt der Bock
Zu mir herüber — nächstes Jahr gib aä)t!
Freu' dich inzwischen deines
jungen Lebens!
Ganz nahe scherzen Hasen, machen
Männchen,
Schaun in die Welt verwundert,
rührend drollig,
Recht so, ihr Leidgebornen, Löffel hoch!
Ein Kiebitz schwankt und taumelt
wie berauscht
Auf seiner luftgen Odyssee vorbei;
Moosgrillen klagen, eine Bekassine
Eilt leise meckernd über mir dahin.
Die Lerchen trillern in der
lichten Höhe;
Ick) aber träum' in selgem Selbstvergessen,
In diesem Paradies der einz'ge Mensch.
Bleick) wird des Himmels Goldglanz,
lauer Wind
Trägt fernes Aveläuten an mein Ohr,
Dort kommen sie!
In schräger Richtung stürzen sie herab
Zur kühlen Fluth, die Bad und
Nahrung spendet.
Dort tauchen zwei, da reinigt sein Gefieder
Ein Enterich, hier schnattern sie zusammen,
Des Tages Abenteuer sich erzählend.
Baldur, mein Setter, starrt erwartungsvoll,
Begierig auf das frohgemuthe Volk —
Ich blicke zagend auf den Gottesfrieden
Ich kann mich nicht entschließen,
ihn zu stören.
Da stehn sie auf, urplötzlich,
unheilahnend,
Das ist zu viel — zwei Schüsse,
Baldur stürzt
Mit langem Satz ins
dämmernde Gewässer.
Paul Haustein (Darmstadt)