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Nr. 23

JUGEND

1904


Leier und Schwert e. wuke

Russischen Blättern zufolge sind russische Balladensänger auf den Kriegsschauplatz entsandt worden, um die Begeisterung der
Truppen zn erhöhen. — Leutnant von Versewitz, bezaubert von diesem stilvollen Gedanken, schlägt vor, die deutschen Sänger

bei den nächsten Manövern versuchsweise ebenso nutzbar zu machen.

Jlus dem Irischen Tagebuch des Leutnants v. Verteilt):

Düsseldorfer Runst- un Jarrenbau-AusfteUung

Sonntag mir Ausstellung mal bestehn.

Blumen bei Seite gelassen,

Rann mich doch — werden mir zujestehn —

Höchstens mit Runst befassen.

perle natürlich Menzel-Saal!
wieder mal staunend bewundert:

Fleiß un Rönnen phänomenal!

Fraglos Stern vom Jahrhundert!

Un was an jroßen kleinen Mann
Mir so besonders fair is:

Daß für Livil nich bejeistern kann,

Sichtlich für Militär is!

Rodin dann! Orijinelles Haus!

Alle Fljuren zerschlagen,
pfunder die Stücke hier einzeln aus:

„Iötterklein" so zu sagen.

Rurzzefaßter praktischer Leitfaden des pokitifchen Lhriftenchums

Von Kassian Klmbetiscbadel, Tuifelemaler

(Die Bewegung gegen die Betheiligung der katholischen Geistlichkeit am politischen Leben hat durch eine sensationelle Schrift des päpstlichen Hausprälaten
und Freiburger Universitätsprofefsors Dr. Franz Heiner, die sich gegen die „politischen Geistlichen" wendet, neue Rahrung erhalten.)

Trotzdem von Rennern hochjeschätzt.
Unserein' schwer begreiflich. . .

(Hat auch noch wenig abjeseyt:

Nummern fast sämmtlich „verkäuflich"!)

Schleierhaft mir Zuloaga's Runst.
wiederholt vorjenommen,

Aber wo Schönheit steckt — keinen Dunst!
Nich dahinter jekommen .. .

Deutsche dajejen in großer Zahl
Nett, unterhaltend jefunden.

Schule der „Allermodernsten" zumal —
Ianz humoristische Runden!

Hodler mir Riesenspaß gemacht!

Un über Slevogt's „Ritter" —

Bild ja zum Schießen! — Thränen gelacht!
Auch Eorinth's „Zweikampf" nich bitter!

Nur koloristisch heut dolles Iestchlecht!
Iibt so was jar nich in Leben!

Runstfep gefragt. Meinte, wär echt,
wäre das richtige eben . . .

Iustibus! Alles Streiten drum schad —
Sagt schon der olle Joethe —

Liebe auch Eier un jrünen Salat,
Nur nich als „Morjenröthe". —

Schluß mit „Japanischen TheeHaus"

jemachr

Thee echt. Auch „Musmen" un Rleider.
Aber doch starke Enttäuschung jebracht:

Iab nach'n Thee nichts weiter...

Schwärme durchaus für Nachahmung nich
Aber kann mich erbosen:
wenn mal — denn auch janz ordentlich!
Bin nich für halbe Lhosen. . .

Nachdenklicher geistlicher Leser, so Du anstrebst eines politischen

Seelenhirten zweifelhaften Ruhm,

Mußt Du zuvörderst in's Gegentheil verwandeln die Hauptsätze

des Evangelium.

Des Herrn Gebot: „Liebet eure Feinde!" mußt Du als überwundenen

Standpunkt betrachten

Und Deine Gegner aus allen Kräften verfolgen, hassen

und verachten!

Auch ziemt es sich nicht für Dich, mit Demuth zu ertragen dieser

Erde Jammer,

Betrachte vielmehr als leuchtendes Beispiel den provokatorischen

Uebermuth der bayerischen Kammer!
Die Weisung: „weide meine Lämmerl" steht für Dich nicht

mehr geschrieben,

Dieweilen Dir hiezu die Zeit mangelt von wegen der nöthigen

politischen Umtriebe —

Und es für Dich auch wichtiger ist, im Landtag zu schüren des Streites Hackel,
Als in stiller Beschaulichkeit zu hüten die Herde etlicber hundert Bauernlackel!
Ehristi Spruch: „Der Friede sei mit euch!" kümmert Dich nichts —

Du darfst l icht erlahmen,

Nach bestem wissen und Können überall eifrig zu sähen der

Zwietracht Samen!

Zum Schlüsse jedoch sei ja beflissen, des Erlösers Wort: „Ich bin das

Licht der Welt!" zu desavouieren
Und was Deine eigene werthe Person betrifft, gründlich ad absurdum

zu führen!

Dein heiligster Wahlspruch sei, und da gehe Dir gar nichts darüber:
„wir brauchen kein Licht auf der Welt! Je finsterer, desto lieber!

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Index
Kassian Kluibenschädl: Kurzgefaßter praktischer Leitfaden des politischen Christentums
Leutnant v. Versewitz: Aus dem lyrischen Tagebuch des Leutnants von Versewitz: Düsseldorfer
Erich Wilke: Leier und Schwert
 
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