Der einsame König
Von Ulilhelm Weigand
Hls mud icb meiner ©oldpaläste,
Cltid mud des Krieges und des Sturms,
Und mud der frauen, mud der feste,
Erstieg die Hob' leb meines Thurms.
Da lebt' icb einsam vor den fernen
Jm reinen schimmernden Hzurz
Da lebt" icb einsam mit den Sternen
Und sprach mit meiner Seele nur.
Und sang das flßeer in Sommernächten
Das uralt ewige Scbicksalslied,
Und schwieg die Dacht in Sternenpräcbten,
Dass Schlummer meine Hugen mied, —
Eiess ich die heiligen Cone wehen
Durch meiner Seele dunkeln Grund,
Und niemand sab ein Eäcbeln gehen
Um meinen ewig stummen Mund. —
La bonne chanson
Port Paul Verlaine
Ein Heller Tag im Sommer wird es sein;
Die Sonne soll Dich mit dem Brautschmuck kleiden
In lauter Gold. Und blanker Sonnenschein
Wird sich mit mir an Deiner Schönheit weiden.
Ein blaues Seidenzelt, soll ausgespanirt
Der Himmel herrlich über uns sich dehnen,
Indessen unsre Stirnen unverwandt
Bleich und erwartungsvoll die Nacht ersehnen.
Und wenn der Abend kommt und süßes Graun
Sich schmeichelnd hebt aus weißem Dämmerschleier
Und erste Sterne still vom Himmel schaun,
So segnen Sterne unsre Hochzeitsfcier.
(Deutsch von Larl Vulcke,
Wiederfehen
Beut’ ging ich, nach 'nein alten Freund zu fchauen,
Huf einer Penn' hatt' er mit mir geleiten,
Für'n Skriptum oft mir aus der Band gefreiten
Und oft den Huftatz von mir abgehauen.
3ch nannf ihn Du, da Krautelt' er die Brauen;
„Bin, äh, entfinne mich nur dunkel deffen —
Schulmeifter ? — Bm ... ich gebe heut' ein Ehen . ..
Vielleicht... Sie leh'n die Creme mit ihren Frauen . .."
Drauf goh er aus die Hamen feiner Gaffe —
3n lauter Blaublut war' ich kalt ertrunken —
Und zog die Uhr aus feiner feid'nen Wehe.
Da dankt’ ich tiefgerührt für Sekt und Cunken,
Und tiefbefchämt empfahl ich mich aufs Belte —
mein alter Freund, wie hoch bift Du — gefunken k
fritz Brdner
• .
rÄ
-E-Z
Paul Haustein (Darmstadt)
Von Ulilhelm Weigand
Hls mud icb meiner ©oldpaläste,
Cltid mud des Krieges und des Sturms,
Und mud der frauen, mud der feste,
Erstieg die Hob' leb meines Thurms.
Da lebt' icb einsam vor den fernen
Jm reinen schimmernden Hzurz
Da lebt" icb einsam mit den Sternen
Und sprach mit meiner Seele nur.
Und sang das flßeer in Sommernächten
Das uralt ewige Scbicksalslied,
Und schwieg die Dacht in Sternenpräcbten,
Dass Schlummer meine Hugen mied, —
Eiess ich die heiligen Cone wehen
Durch meiner Seele dunkeln Grund,
Und niemand sab ein Eäcbeln gehen
Um meinen ewig stummen Mund. —
La bonne chanson
Port Paul Verlaine
Ein Heller Tag im Sommer wird es sein;
Die Sonne soll Dich mit dem Brautschmuck kleiden
In lauter Gold. Und blanker Sonnenschein
Wird sich mit mir an Deiner Schönheit weiden.
Ein blaues Seidenzelt, soll ausgespanirt
Der Himmel herrlich über uns sich dehnen,
Indessen unsre Stirnen unverwandt
Bleich und erwartungsvoll die Nacht ersehnen.
Und wenn der Abend kommt und süßes Graun
Sich schmeichelnd hebt aus weißem Dämmerschleier
Und erste Sterne still vom Himmel schaun,
So segnen Sterne unsre Hochzeitsfcier.
(Deutsch von Larl Vulcke,
Wiederfehen
Beut’ ging ich, nach 'nein alten Freund zu fchauen,
Huf einer Penn' hatt' er mit mir geleiten,
Für'n Skriptum oft mir aus der Band gefreiten
Und oft den Huftatz von mir abgehauen.
3ch nannf ihn Du, da Krautelt' er die Brauen;
„Bin, äh, entfinne mich nur dunkel deffen —
Schulmeifter ? — Bm ... ich gebe heut' ein Ehen . ..
Vielleicht... Sie leh'n die Creme mit ihren Frauen . .."
Drauf goh er aus die Hamen feiner Gaffe —
3n lauter Blaublut war' ich kalt ertrunken —
Und zog die Uhr aus feiner feid'nen Wehe.
Da dankt’ ich tiefgerührt für Sekt und Cunken,
Und tiefbefchämt empfahl ich mich aufs Belte —
mein alter Freund, wie hoch bift Du — gefunken k
fritz Brdner
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-E-Z
Paul Haustein (Darmstadt)