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JUGEND

Nr. 25

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1904

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Frauentag

1904

6ordon-Bcnnctt-Pltttarch

_ n(5ott erschien Moses in einer Wolke."

__ „wahrscheinlich ist er Automobil gefahren."

Aus dem lyrischen

Lagebuch des Leutnants v.Versewitz:

Das Einzig-Richtige

... Ls dürften von den Frauen der Lrde jährlich
wohl hunderttausend Dichtungen hervorgebracht werden,
die besser Kleine Hungens und Madels
geworden waren.

Ellen Key, „Heber hiebe und Ehe".

Bücher von Weibern mir sonst verhaßt,

Nie was davon wollen wissen. .

Dieses mich umjckrempelt fast,

Ausspruch nun jradweg zum RüssenI

Sollten nur auch nun befolgen Aath,
Dichtende Frauenzimmer I
Trifft ja den richtigen Nagel jrad,

Meine Meinung schon immer!

Brauchen Mädels un Iungens mehr,
Dichtungen, weibliche, minder!

Weibsen nur beizubringen schwer,

Sind mehr für Verse als Rinder!

Unverständlich! Doch dazu dal
Auch janz erfreuliche Lhose . ..

Einige Leiden dabei? Na ja,

Aber doch winzig: Narkose!

wird eben bleiben so allezeit:

Mensch auf Versagtes bejierig!

Rinder kriegen — ja Rleinigkeit,

Verse machen — höchst schwierig!*)

*) Leutnant von Versewitz grenzt denn doch die Be-
stimmung der beiden Geschlechter etwas zu militärisch
scharf ab. wir möchten den zweifellos richtigen Aus-
spruch LUen Key's lieber dahin ergänzen, daß hundert-
tausende Dichtungen von Männern besser Bureau-
arbeiten geworden wären, wenn nicht gar Schul-
aufgaben. Fiat justitia!

(Nationakkiöerale Freundschaft £■ wiike

Um seinen lieben simultanen Zreund vor den ewigen (Quälereien der beiden Mucken*)
definitiv zu retten, wählt der Nationalliberalismus in Preußen ganz das richtige Wittel.

* Oder Mucker? A. d. Setz.

„Wer wird's denn da wieder am Wichtigster
Ham bei der Kieler Woche?"

„Hm! murmelte ein Rriegsberichter-
ftatter in Port Arthur, „wenn die Russen
mit allem so guat ausg'rüst wärn, als wia
mit — Scheinwerfer!"

Serbisches

O Muse edler Menschlichkeit,

Stimm Deine rührendste Leier!

Das Volk der Serben begeht zur Zeit
Eine seltne Erinnerungsfeier.

Heut ists ein Jahr, datz bieder und brav
Den König es nahm beim Kragen
Und Allerhöchstdenselbe» im Schlaf
Nebst Frau Gemahlin erschlagen!

Heut ists ein Jahr — und drum gebührt
Es dankbaren Unterthanen,

Dafi dies Ereignis) gefeiert wird
Mit Festkonzert und Fahnen.

Allein damit nicht werde dabei
Der Humanität vergessen.

Erlaubt gleichzeitig die Polizei
Auch ein paar Totenmessen.

Links singen Trauerpsalmen still
Die letzten Obrenowitsche,

Rechts tönt vergnügt das Freudengebrüll
Der Herrn Obmurksowitschc.

So feiern den Mordtag treugesinnt
Die beiderseitigen Erben —

Ich sag' es immer wieder: sie sind
Doch ein Culturvolk, die Serben!

A. De i^ora

Eicht gefunden

(Sehr frei nach Goethe)

Ich ging im Ballsaal so für mich hin
Und nichts zu suchen, das war mein Simt.

Da sah ich ein Mägdlein mitten im Flirt,

Das war geradezu ganz dekolletiert!

Der Nacken, der Rücken, wie Alabaster so schön
Den Busen ganz frei könnt' wogen man seh'n.
Ich dachte: „Die Mode, wo Diminutiv
Das Kleid nur, läßt blicken wirklich gar ,tiest/
.... So dacht' ich und blickte fort hin nach ihr,
Auf einmal wandte sie sich zu mir:

„was ftarrn Ste mich an, wie nicht gescheidt?"
„Pardon, mein Fräulein, ich such' Ihr — Kleid!'

J. T.

©ordon-Bennett-Plutarcb

„Die Budapester Stierkämpfe imponieren
mir nicht. Das Hab ich selbst schon ein Duyend-
mal mitgemacht."

erauLZeNer: !)!' GEORG HIRTH, Redaktion F. v OSTINI, Dr. S. SINZHE1MER, A. MATTHÄI. F. LANGIIEINRICH. Für die Redaktion verantwortlich: Dr S. SINZHEIMER.

• «mm s Kunstverlag. Verantwortlich für den Inseratenteil: G. EICHMANN, sämmtlich in München. Druck von KNORR & HIRTH, G. in. b. H., München

ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
Register
Leutnant v. Versewitz: Aus dem lyrischen Tagebuch des Leutnants von Versewitz: Das Einzig-Richtige
Erich Wilke: Zeichnung ohne Titel
J. T.: Nicht gefunden
Monogrammist Frosch: Gordon-Bennett-Plutarch
A. De Nora: Serbisches
Erich Wilke: Nationalliberale Freundschaft
 
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