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Liebe Jugend!

Lin Rekrut, der zum ersten Male vor dein
Palais einer Königlichen Hoheit Posten stehen
muß und von seinem Sergeanten über seine Pflicht
soeben instruiert worden ist, wird zum Schluß von
diesem gefragt:

„was machst Du, wenn die Gemahlin Seiner
Königlichen Hoheit vorfährt? "

„Ich fchaug sie mir an und wann? was
Saub're; ir, laß ich's in's Haus nei!" lautete
die Antwort.

Die Lehrerin erzählt den Kleinen in der Ge-
schichtsstunde:

„Auf den Häusern unserer Vorfahren waren
häufig zu Lhren ihres höchsten Gottes Wodan
zwei Pferdeköpfe angebracht. Als nun die Ger-
manen später Christen wurden, mußten diese Ab-
zeichen des Heidenthums verschwinden. Nun,
Gretchen," wendet sie sich an eins der Kinder,
„welches christliche Zeichen hat man dann
wohl auf die Häuser gesetzt?"

Gretchen, prompt: „Den Blitzableiter."

Auf der kleinen Scheidegg

Mayer (der mit seiner Frau auf einer Tour
durch die Schweiz eilig die interessantesten Punkte
besucht):

„So, Sarah, jetzt noch das Alpenglühen, dann
sind mer fertig."

SerlcdttverdaniNung im Jaftre rooo

OTCit obenstehender Zeichnung von Map Hatzen)

1. Richterinr Sie sind beschuldigt, Ihre
Frau beschimpft zu haben, weil sie Ihnen keinen
neuen Hut kaufte.

Angeklagter: 'Meine Frau behauptete vor
der Ehe, sie hätte ein monatliches Einkommen von
400 Mark. Es ist aber nicht wahr. Ich habe ihr
1000 Mark mit in die Ehe gebracht und hatte
meine ganze Aussteuer an Wäsche selbst gestickt.
Ich habe es schon hundertmal bereut, daß ich nicht
Dienstmädchen geblieben bin.

1. Richterin: Weshalb blieben Sie denn
nicht Dienstmädchen?

Angeklagter: Die gnädige Frau kniff mich
immer in die Wangen. Auch ihre Tochter, das
Fräulein Leutnant, stellte mir nach.

1. Richtcrin: Also heirathetcn Sie?

Angeklagter: Ja l Meine jetzige Frau hatte
mich verführt und, um meine Ehre zu retten,
mußte ich sie heirathen.

I. Richterin: Haben Sie Kinder?

Angeklagter: Ich habe zwei und meine
Frau vier.

1. Richterinr Warum lassen Sie sich nicht
scheiden?

Angeklagter: Ja, wovon soll ich denn leben?

I. Richterin: Ihre Frau muß Ihnen eben
eine monatliche Summe ausbezahlen, bis Ihre

Töchter großjährig sind und Sie ernähren können-

Angeklagtcr: Dann beantrageich Scheidung!

(Es wird demgemäß erkannt.)

BUrsehl

Liebe Jugend!

Mein Mann und ich wollten das hoftheatet
einer thüring'schen Residenz besuchen. Am Billet'
schalter fragten wir, ob es noch Plätze im ersten
Rang Balkon gäbe. „Ja," wurde uns erwidert,
„wünschen Sie linke oder rechte Seite?" Da§
wäre uns gleichgültig. Die Erwiderung daran!
lautete: „Das ist gar nicht gleichgültig, rechts >»
die adelige und links die bürgerliche Seite!"

Bescheiden, wie es sich für Deutsche Reichs
Angehörige des 20. Jahrhunderts geziemt, baten wü
um Plätze auf der linken Seite.

Wahres Geschichlchen

Leibfuchs: Sag mal, Leibbursch, wie (t'
klärst Du Dir, daß fast alle Minister ehemalig
LorpsstudeNten sind? ,

Leibbursch: Das ist doch klar, das mach'
die Lorpserziehung, die fehlt den anderen
Leuten eben.

L e i b f u ch s: Aber der verstorbene Finanz»"'
nister v. Miguel war doch nie Lorpsstudent »»"
doch Minister.

Leibbursch: Ja...äh — der war abe>
auch enorm begabt!
Register
Max Hagen: Zeichnung zum Text "Gerichtsverhandlung im Jahre 2000"
Bürschl: Gerichtsverhandlung im Jahre 2000
[nicht signierter Beitrag]: Auf der kleinen Scheidegg
[nicht signierter Beitrag]: Wahres Geschichtchen
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
 
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