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Nr. 27

J UGEND

(904

r

eine japanische Heiratsannonce

In einem jüngst in London publizierten
Buche gibt der Verfasser ein Heirats-Inserat
aus einer Tokioer Tageszeitung wieder, das
nach der „Post" folgendermaßen lautet: „Ich
bin eine hübsche Frau. Mein prächtiges langes
Haar umhüllt mich wie eine Wolke. Geschmeidig
wie eine Weide ist meine Büste. Weich und
schön wie eine zarte Blüthe ist mein Antlitz.
Ich bin reich genug, um sorgenlos mit meinem
künftigen Gatten Hand in Hand die Pfade
dieses Lebens zu wandeln. Würde ich einen
gütigen, klugen, gebildeten Herrn mit guten
Manieren finden, so würde ich mit ihm den
Bund sür's Leben schließen und später das
Vergnügen mit ihm theilen, in einem Sarko-
phage aus rosafarbigem Marmor zur Ewig-
keit beigesetzt zu werden."

Unser japankscher Korrespondent „Bim"
ist in der Lage, uns weitere heiinatländische
Heiratsannoncen mitzulheilen:

Ich bin eine gereiste Jungfrau, erfahren
in der Bereitung der schmackhaftesten Speisen,
so dienen zur Ergötzung des Gaumens.
Meine Gestalt wetteifert mit den Grazien an
Reizen, wie der vor 40 Jahren verstorbene
Dichter Blumenstil von mir sagte. Lieblich
lächelt mein Mund, von meinen Zähnen gehen
goldene Strahlen aus und meine Haare zeigen
das Weiß der Unschuld. Köstlich ist der
Schrank,darin der Sparkasse wohlbeschriebenes
Büchlein ruht. Aber meine Seele trauert
und sehnt sich nach einer gleichgestimmten,
nicht über 30 Jahre. So ergreifet denn die
Feder, Ihr Jünglinge des Landes, und
schreibet, auf daß mir Kunde werde unter
„Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp?"
an die Expedition dieser Zeitung.

Ich sah ihn im Traumes seine Augen
sunkelten wie das Gold meines Vaters. Seine
Lippen waren gespitzt, wie die Feder, womit
meine Mutter ihre Cheks schreibt. Und die
Haare auf seinem Kopfe zeigten an: Soviel
Jahre darf sie zählen, die ich erwähle. So
nenne Dich denn, Lilienstengel meinerTugend,
Schlüsselblume meiner Herzenskammer. Aber
sende mit das neueste Conterfei Deiner lieb-
lichen Züge, auf daß ich Dich wiedererkenue
unter „Eilig 356" an die Expedition des
Blattes.

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Zweite Quartal 1904 ausnahmsivcifc 14 nummern umfassen und demnatß
mit vorliegender No. 27 am 27. Juni fchließen.

Das dritte Quartal beginnt mit No. 28 am 4. Juli. Damit Seine Unterbrechung
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Der Grundstein

alles Wissens

ist das Gedächtnis. Ohne Gedächtnis kann man Kenntnisse nicht aufbewahren,
ohne Gedachniss kann es deshalb keinen Fortschritt geben. Obgleich somit
das Gedächtnis die wichtigste aller geistigen Fähigkeiten ist, kümmern sich
doch nur die allerwenigsten Leute um seine Ausbildung. In der Schule wird
für die rationelle Ausbildung des Gedächtnisses nichts getan, denn das Lernen
von ein paar Gedichten ohne irgendwelche Anleitung kann nicht in Betracht
kommen und das papageimassige Lernen von Vokabeln fördert erwiesener-
massen nur die Zerstreutheit. Und doch liegt der Keim zum Erfolg oder
Misserfolg im Leben schon in der Vorbereitung. Eine sorgfältige Ausbildung
des Gedächtnisses, als auch der Beobachtung durch die fünf Sinne und der
Aufmerksamkeit, auf denen ein gutes Gedächtnis beruht, ist deshalb die
Grundbedingung zum Erfolg in jenem Lebensalter und jeder Lebensstellung.
Die beste Anleitung hiezu gibt Ihnen Poelilmann’s Gedächtnislehre, wie dies
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[nicht signierter Beitrag]: Eine japanische Heiratsannonce
 
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