Die unheimliche Rammer
ssTachklänge zum Gordon-Bennerr-Rennen
^,^da„ic Württemberg: „Rinderle, passet auf! In deam
«mmerlc gehr c bcascr Goischr um; i moin', mir spcrrar's
lieber glci' ganz zual"
Die Gezessionijtcn: „Schau, schau, der Fortschritt mit
Benzin und Petroleum is schon recht, blos mit Del is
er zwider I"
Aront gegen die moderne
(Achtung!
kenn' ein wackres INännerwort,
fctjallc laut von Ort zu ©it
willen deutschen Landen.
Bürger beiderlei Geschlechts
^"das Kommando. Augen rechts!
Richt't euch! Stillgestanden I
^>eont gegen die moderne Richtung!
7> einer in moderner Art
Geld, das andre sich erspart,
Kirchen spenden möchte,
Uni!'" c'IIcr lllorgens Gel der stiehlt
Sa ^l>ends fromm zum Himmel schielt,
?« heißt's mit vollem Rechte:
cont gegen die moderne Richtung!
Zwei sonst feindliche Partei«
vozu einem S ch n l v e r e i n
^b'Nden a In Ko rum,
^ überall die schwarzen Herrn
^ gieren, wie cs jetzt modern,
schall' es auf dem Forum:
co«t gegen die moderne Richtung!
^ rnn unsre Junker mit der Faust
iz,?"schlagen, dass cs nur so saust,
ll»d vut na^ Zöllen schreien,
3 me Regierung sanft und zart
^ ^ weicht, wie cs Mode ward,
J,1" schall's durch unsre Reihen:
^aro„t gegen die moderne Richtung!
e,"n fromme Mucker ihre Gunst
Ünfw^"' wies Mode ist, der Kunst
Q)° Ichrein nach Feigenblättern,
§:,«« Kohl und Stöcker simultan
Aas Obsten auf derselben Bahn,
e" lasst »ns zornig wettern:
«ront gegen die moderne Richtung!
„Juvenil“
-M'erkci
tag ha haben sich die Herren Gesetzgeber im Reichs-
Prlin,^"s>rr die Köpfe zerbrochen, ivie bei der
wechi"?!I der neuen 50 Pfennig Stucke ihre Ver-
>neid, "ug >nit den 10 Pfennig-Stücken zu ver-
!°ch>eMan hat viereckige, man hat durch-
chlii,,.' "inzen prägen wollen und ähnliche Vvr-
^elu,, d^acht, die aber alle nicht den Beifall der
'«tu w, landen. Der Reichstag hat wieder ein
Wald vor lauter Bäume» nicht gesehen.
'«Xi «tze einfach statt jedes 50 Pfennig-Stückes
" Pfennig-Stücke, und die Sache ist gemach»!
««Ui,* Empfang der Vertreterinnen des inter-
??rlief Fraucnkongresses bei dem Reichskanzler
?'* Äe^Mlend, die Aufnahme mar herzlich und
Uttben Tlvtl)'inn splendid. Das sachverständige
0er anwesenden Hausfrauen über die dar-
gebotenen Leckerbissen fiel sehr giinstig aus. „Ex-
cellenz haben uns," wurde der Kanzler aus kom-
petentem Munde angeredet, „so viele und so aus-
erlesene Gerichte vorgesetzt; nur eines haben Sie
uns vorenthalten." „Und das wäre?" fragte
Biilow mit verbindlichem Lächeln. „Das Kauf-
mannsgericht!"
Der Schatzsekretär v. Stengel behauptete, im
Volk ziehe man das Fünfmarkstück dem Thaler
vor. Selbst wenn dies richtig ist, so ist dies noch
kein Beweis für die Beliebtheit des Fünfmark-
stücks. Eine heiße, innige Liebe des Volks zu
dem letzteren wäre erst dann bewiesen, wenn es
das Fiinfmnrkstück zwei Thalerstücken vorzöge.
Der Abgeordnete Müller-Meiningen nannte
den Abgeordneten v. Oldenburg einen Kürassier-
stiefelpoeten und seinen Ton einen Kürassierstiefel-
ton. Oldenburg nahm dies übel. Das war
nicht recht von ihm. Herr Müller-Meiningen
mußte doch annehmen, daß ein so alter Zecher,
wie Herr v. Oldenburg, einen Stiefel vertragen
könne. Frldo
Kieler <öocben-6espräcbe
Eine Amerikanerin, die etwas Deutsch verstand,
fragte ihren Begleiter, einen Berliner Lebemann:
„Was ist das eigentlich, Kaiserwetter?"
„Das bin ich! Ich habe ans den „Meteor"
gewettet," lautete die Antwort.
A. : „Sieh mal da drüben: Alle Minister
sind da!"
B. : „Jawohl, damit sie's Drehe» nach dem
Wind lernen."
überschwamm, haben die Bonner Jungfrauen
eine Lhrenfchwimmhose gestickt.
Äoerlic's Traum
(Zur Linweihung des Goethe-Denkmals im Garten
der Villa Borghese)
Im Himmel, wo das Gute und das Böse
Weit unten liegt, da schlief — man glaubt
es kaum -
Um Mittag Wolsgang Goethe selig ein
Und hatte einen wundersamen Traum.
Er war im schönen Garten der Borghese
Den dichten Pinienhai» hinabgewandelt
Und sah niit einem Mal sich gegenüber
Ein großes Ungethüm von Marmelstein.
„Ei!" sprach er da, „was ist denn das,
mein Lieber!
Wer hat mir meinen Garten so verschandelt?
Was soll das für ein Ungeheuer sein?"
Erst wie er naher trat, ward er gewahr,
Daß e r die Hauptfigur des Ganzen war.
Da ries er: „Eberlein, sieh mich mal an!
Was Hab ich Dir, Du armes Kind, gethan?
Dies Denkmal hier, wo ringsum wahr
und schlicht
Der Geist der Alten zu uns Neuen spricht!
Ihr meint es gut, gewiß. Doch immerhin
D i e Etagöre paßt nur nach Berlin!"
€ri-Cri
Jrtus dem
Liederbuch de$ schamhaften Jldolf
Alles schweige!
Jeder Zeuge
Halte möglichst seinen Mund.
Denn — die Pommcrnbank-Affaire
Macht uns Herren wenig Ehre.
Schweig'n mer's tvdt, das ist gesund!
Milde Gaben,
Die ivir haben,
Geben wir nicht leicht heraus.
Laßt die Banken nur verkrachen,
Dem» aus den Ruinen machen
Wir ein stolzes Gotteshaus.
Kommt an's Licht dann
Die Geschicht' dann,
Ignoriert inan das Malheur.
Jeder denk' sich, was er möge.
Dunkel sind oft Gottes Wege
Und die unsren noch viel niehr.
NB! Bei diesem LandeSvater iverden die Hüte
nicht durchbohrt, weil die darunter befindlichen
Köpfe schon verbohrt genug sind.
SSI
ssTachklänge zum Gordon-Bennerr-Rennen
^,^da„ic Württemberg: „Rinderle, passet auf! In deam
«mmerlc gehr c bcascr Goischr um; i moin', mir spcrrar's
lieber glci' ganz zual"
Die Gezessionijtcn: „Schau, schau, der Fortschritt mit
Benzin und Petroleum is schon recht, blos mit Del is
er zwider I"
Aront gegen die moderne
(Achtung!
kenn' ein wackres INännerwort,
fctjallc laut von Ort zu ©it
willen deutschen Landen.
Bürger beiderlei Geschlechts
^"das Kommando. Augen rechts!
Richt't euch! Stillgestanden I
^>eont gegen die moderne Richtung!
7> einer in moderner Art
Geld, das andre sich erspart,
Kirchen spenden möchte,
Uni!'" c'IIcr lllorgens Gel der stiehlt
Sa ^l>ends fromm zum Himmel schielt,
?« heißt's mit vollem Rechte:
cont gegen die moderne Richtung!
Zwei sonst feindliche Partei«
vozu einem S ch n l v e r e i n
^b'Nden a In Ko rum,
^ überall die schwarzen Herrn
^ gieren, wie cs jetzt modern,
schall' es auf dem Forum:
co«t gegen die moderne Richtung!
^ rnn unsre Junker mit der Faust
iz,?"schlagen, dass cs nur so saust,
ll»d vut na^ Zöllen schreien,
3 me Regierung sanft und zart
^ ^ weicht, wie cs Mode ward,
J,1" schall's durch unsre Reihen:
^aro„t gegen die moderne Richtung!
e,"n fromme Mucker ihre Gunst
Ünfw^"' wies Mode ist, der Kunst
Q)° Ichrein nach Feigenblättern,
§:,«« Kohl und Stöcker simultan
Aas Obsten auf derselben Bahn,
e" lasst »ns zornig wettern:
«ront gegen die moderne Richtung!
„Juvenil“
-M'erkci
tag ha haben sich die Herren Gesetzgeber im Reichs-
Prlin,^"s>rr die Köpfe zerbrochen, ivie bei der
wechi"?!I der neuen 50 Pfennig Stucke ihre Ver-
>neid, "ug >nit den 10 Pfennig-Stücken zu ver-
!°ch>eMan hat viereckige, man hat durch-
chlii,,.' "inzen prägen wollen und ähnliche Vvr-
^elu,, d^acht, die aber alle nicht den Beifall der
'«tu w, landen. Der Reichstag hat wieder ein
Wald vor lauter Bäume» nicht gesehen.
'«Xi «tze einfach statt jedes 50 Pfennig-Stückes
" Pfennig-Stücke, und die Sache ist gemach»!
««Ui,* Empfang der Vertreterinnen des inter-
??rlief Fraucnkongresses bei dem Reichskanzler
?'* Äe^Mlend, die Aufnahme mar herzlich und
Uttben Tlvtl)'inn splendid. Das sachverständige
0er anwesenden Hausfrauen über die dar-
gebotenen Leckerbissen fiel sehr giinstig aus. „Ex-
cellenz haben uns," wurde der Kanzler aus kom-
petentem Munde angeredet, „so viele und so aus-
erlesene Gerichte vorgesetzt; nur eines haben Sie
uns vorenthalten." „Und das wäre?" fragte
Biilow mit verbindlichem Lächeln. „Das Kauf-
mannsgericht!"
Der Schatzsekretär v. Stengel behauptete, im
Volk ziehe man das Fünfmarkstück dem Thaler
vor. Selbst wenn dies richtig ist, so ist dies noch
kein Beweis für die Beliebtheit des Fünfmark-
stücks. Eine heiße, innige Liebe des Volks zu
dem letzteren wäre erst dann bewiesen, wenn es
das Fiinfmnrkstück zwei Thalerstücken vorzöge.
Der Abgeordnete Müller-Meiningen nannte
den Abgeordneten v. Oldenburg einen Kürassier-
stiefelpoeten und seinen Ton einen Kürassierstiefel-
ton. Oldenburg nahm dies übel. Das war
nicht recht von ihm. Herr Müller-Meiningen
mußte doch annehmen, daß ein so alter Zecher,
wie Herr v. Oldenburg, einen Stiefel vertragen
könne. Frldo
Kieler <öocben-6espräcbe
Eine Amerikanerin, die etwas Deutsch verstand,
fragte ihren Begleiter, einen Berliner Lebemann:
„Was ist das eigentlich, Kaiserwetter?"
„Das bin ich! Ich habe ans den „Meteor"
gewettet," lautete die Antwort.
A. : „Sieh mal da drüben: Alle Minister
sind da!"
B. : „Jawohl, damit sie's Drehe» nach dem
Wind lernen."
überschwamm, haben die Bonner Jungfrauen
eine Lhrenfchwimmhose gestickt.
Äoerlic's Traum
(Zur Linweihung des Goethe-Denkmals im Garten
der Villa Borghese)
Im Himmel, wo das Gute und das Böse
Weit unten liegt, da schlief — man glaubt
es kaum -
Um Mittag Wolsgang Goethe selig ein
Und hatte einen wundersamen Traum.
Er war im schönen Garten der Borghese
Den dichten Pinienhai» hinabgewandelt
Und sah niit einem Mal sich gegenüber
Ein großes Ungethüm von Marmelstein.
„Ei!" sprach er da, „was ist denn das,
mein Lieber!
Wer hat mir meinen Garten so verschandelt?
Was soll das für ein Ungeheuer sein?"
Erst wie er naher trat, ward er gewahr,
Daß e r die Hauptfigur des Ganzen war.
Da ries er: „Eberlein, sieh mich mal an!
Was Hab ich Dir, Du armes Kind, gethan?
Dies Denkmal hier, wo ringsum wahr
und schlicht
Der Geist der Alten zu uns Neuen spricht!
Ihr meint es gut, gewiß. Doch immerhin
D i e Etagöre paßt nur nach Berlin!"
€ri-Cri
Jrtus dem
Liederbuch de$ schamhaften Jldolf
Alles schweige!
Jeder Zeuge
Halte möglichst seinen Mund.
Denn — die Pommcrnbank-Affaire
Macht uns Herren wenig Ehre.
Schweig'n mer's tvdt, das ist gesund!
Milde Gaben,
Die ivir haben,
Geben wir nicht leicht heraus.
Laßt die Banken nur verkrachen,
Dem» aus den Ruinen machen
Wir ein stolzes Gotteshaus.
Kommt an's Licht dann
Die Geschicht' dann,
Ignoriert inan das Malheur.
Jeder denk' sich, was er möge.
Dunkel sind oft Gottes Wege
Und die unsren noch viel niehr.
NB! Bei diesem LandeSvater iverden die Hüte
nicht durchbohrt, weil die darunter befindlichen
Köpfe schon verbohrt genug sind.
SSI
[nicht signierter Beitrag]: Aus dem Liederbuch des schamhaften Adolf
Frido: Allerlei
Cri-Cri: Goethe's Traum
[nicht signierter Beitrag]: Kieler Wochen-Gespräche
Monogrammist Frosch: Nachklänge zum Gordon-Bennett-Rennen
Monogrammist Frosch: Die unheimliche Kammer
Monogrammist Frosch: Ehrenschwimmhose
Redaktioneller Beitrag: Front gegen die moderne Richtung!
Frido: Allerlei
Cri-Cri: Goethe's Traum
[nicht signierter Beitrag]: Kieler Wochen-Gespräche
Monogrammist Frosch: Nachklänge zum Gordon-Bennett-Rennen
Monogrammist Frosch: Die unheimliche Kammer
Monogrammist Frosch: Ehrenschwimmhose
Redaktioneller Beitrag: Front gegen die moderne Richtung!