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Mieemahd am ilmmorfce

Mein Heimathland

Lieber der Alpen Eis
Blauen des Himmels Höhn,

Lieber den blauen Seen
Schimmert der Wolken Weiss —

Himmel und Erde feiern
Dich, Du Land der Bayern!

O wie bist Du schön!

Rings aus rauschender Mahd
Strömt der würzige Duft,

Lieber reifender Saat
Golden flimmert die Luft —

Himmel und Erde feiern
Dich, Du Land der Bayern 1
O wie bist Du schön!

Fröhlicher Menschenschlag!

Treue trägt er im Mark,

Klar wie sein Erntetag,

Wie seine Berge stark —

Himmel und Erde feiern
Dich, Du Land der Bayern!

O wie bist Du schön !

A. De Nora

Die Diookuren von ^ipfetöach

von Luctwig Eangkofer

ifirer vierzigjährigen Freundschaft willen verdienen die t. b. Jagd-
TT gchilscn Sebastian Gnielch und Franziskus Klnibcnschädl diesen klas-
sischen Ehrennamen. Aber in Zipfelbach nennt man sie die „Freindrln",
ein Titel, in dem die Hausung der linden Konsonanten symbolisch ist für
das Maah der zärtlichen Freundschaftsgesühle in den Herzen des Franzl
und Wastl.

Heute sind sie zwei lustige Graukopse, von denen jeder sein geordnetes
Anwesen hat, sein Weib und dazu einen Haufen Kinder. Aber diese kleinen
häuslichen Zerstreuungen thaten der Freundschaft dieser Beiden niemals
einen Abbruch. Sie blieben trotz Kiudergeschrei und Weiberzank die „Frein-
dcrln", die sie waren. Die Ehe Pflegt gemeinhin auf Männerfreundschasten
nicht günstig einzuwirken. Aber Franzl und Wasil hatten da einen leich-
teren Standpunkt. Als sie mit ihrer ersten Liebe auss Trockene gerathen
waren, beschlossen sie zur Vermeidung aller weiteren Konflikte, über-
krcuz ihre Schwestern zu heiraten. So wurden die „Freindrln" auch
noch Schwäger, und jede Gesahr, die aus ihren gleichen Geschmäckern


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R. ,11. Eichler (München)

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Register
Ludwig Ganghofer: Die Dioskuren von Zipfelbach
Reinhold Max Eichler: Rahmenzeichnung
A. De Nora: Mein Heimatland
 
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