1904
Nr. 28
,
Sonnenaufgang in Finnkand
MarKomannenfaKrt
Vier tapfere Markomannen,
zogen schneidig nnd stark
7-urch des Böhmerwalds finstere Tannen
V>s an die bayrische Mark.
^ Und als sie am Nachelberg saßen,
sprach einer, der Hofhamer hieß:
dem Lande da ist nicht zu spaßen!
^ scheint mir kein Paradies!
^Ein zweiter, mit Namen Huber,
^er sprach: Mich dürstet schier!
wollt', ich hakt' einen Zuber
4!oll Münchener Spatenbier!
Du Depp! — Sprach da im Vertrauen
^raßgschwandner, der dritte Mann —:
muß man doch München bauen,
man dort trinken kann!
Der vierte — es war der Maier —
Wog seine wuchtige Wehr
Und sprach: Nun werd ich ein Bayer,
Weil ich da hinunter gehör'!
Dies Land gefällt mir noch besser,
Als Bojenheim mir behagt;
Hier seh' ich breite Gewässer,
Vom Alpengebirg überragt!
Ich meld' es noch zur Stunde
Dem Herzog Agilolf;
Der lagert im Moldaugrunde
Und jagt dort Bar und Wolf!
Ich meld' ihm, ein Land ist gefunden
Für uns und unser Haus!
Wir nehmen das Land da drunten
Und treiben die Welschen aus!
Max ksausboker
“ixr-:.,
Arpad Schmidhammer
Aus dem lyrischen
Tagebuch d. Leutnants v. versewitz:
Bravo!
Line Landwehrkompagnie eines Berliner
Eisenbahn-Regiments hat ihrem Hauptmann
nach beendigter vierzehntägiger Uebung einen LH re n-
dcgen mit kunstvoller Gravierung überreicht für die
humane Behandlung.
Freude jcmacht mir kolostal,
was jetzt in Zeitung zu lesen.
Iicbt doch noch Herzen, die loyal,
Selbst im Livilstands-Wesenl
war ja nur Landwehr, wo's jcschchn,
„Halb-Militär" so zu sagen —
Aber immerhin nett zu sehn,
Selten in unfern Tagen.
Hauptmann sicher sehr wohl jethan:
Freut doch, so Ehrenjabcn ...
Muß ja wohl auch unmenschlich human
Leute behandelt haben!
Nr. 28
,
Sonnenaufgang in Finnkand
MarKomannenfaKrt
Vier tapfere Markomannen,
zogen schneidig nnd stark
7-urch des Böhmerwalds finstere Tannen
V>s an die bayrische Mark.
^ Und als sie am Nachelberg saßen,
sprach einer, der Hofhamer hieß:
dem Lande da ist nicht zu spaßen!
^ scheint mir kein Paradies!
^Ein zweiter, mit Namen Huber,
^er sprach: Mich dürstet schier!
wollt', ich hakt' einen Zuber
4!oll Münchener Spatenbier!
Du Depp! — Sprach da im Vertrauen
^raßgschwandner, der dritte Mann —:
muß man doch München bauen,
man dort trinken kann!
Der vierte — es war der Maier —
Wog seine wuchtige Wehr
Und sprach: Nun werd ich ein Bayer,
Weil ich da hinunter gehör'!
Dies Land gefällt mir noch besser,
Als Bojenheim mir behagt;
Hier seh' ich breite Gewässer,
Vom Alpengebirg überragt!
Ich meld' es noch zur Stunde
Dem Herzog Agilolf;
Der lagert im Moldaugrunde
Und jagt dort Bar und Wolf!
Ich meld' ihm, ein Land ist gefunden
Für uns und unser Haus!
Wir nehmen das Land da drunten
Und treiben die Welschen aus!
Max ksausboker
“ixr-:.,
Arpad Schmidhammer
Aus dem lyrischen
Tagebuch d. Leutnants v. versewitz:
Bravo!
Line Landwehrkompagnie eines Berliner
Eisenbahn-Regiments hat ihrem Hauptmann
nach beendigter vierzehntägiger Uebung einen LH re n-
dcgen mit kunstvoller Gravierung überreicht für die
humane Behandlung.
Freude jcmacht mir kolostal,
was jetzt in Zeitung zu lesen.
Iicbt doch noch Herzen, die loyal,
Selbst im Livilstands-Wesenl
war ja nur Landwehr, wo's jcschchn,
„Halb-Militär" so zu sagen —
Aber immerhin nett zu sehn,
Selten in unfern Tagen.
Hauptmann sicher sehr wohl jethan:
Freut doch, so Ehrenjabcn ...
Muß ja wohl auch unmenschlich human
Leute behandelt haben!