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In der Mandschurei Paul Rieth

Gott sei Dank, Mischka Petrowitsch, nun wird die Regenzeit die Japaner ans lange ymocrn, uns ncne Niederlagen beizubringen."
„Glaubst Du vielleicht, Iwan Jwanowitsch, daß es so viel regnen wird?"

Iwan: „

Mischka:

(UieLcr mit den Japanern!

Der Mikado bot den Zgichtkombattanten von
Port Arthur freien Abzug an. General Stößel
lehnte ab; er schloß seinen Tagesbefehl gegen die Ja-
paner mit den Worten: „Ihr Heiden, gedenkt,
daß Gott mit uns ist!"

Nein, wie ich diese gelbe Nasse,

Nein, wie ich die Japaner hasse,

Eivil sowohl, als Militari
Was die perfiden Asiaten
Uns Alles schon zu Leide thaten,

Das geht aus keine Kuhhaut mehr!

Der Friedenszar, der seclenweiche,

Witt' eingesteckt des Ostens Reiche —

Aoll Sanftmuth, ohne Schuß und Schlag —
Da fuhr mit fürchterlichem Zischen
17 s Leibe Drache jäh dazwischen
Und pfiff auf den Kongreß im Haag.

N ftatt wie China's feige Haufen
b, Rußlands Heer davonzulaufen,

^>e s doch sich eigentlich gehört,

Znt dlese Rastelbinderbande —
das nicht eine Affenschande? —
d» -Ltecken einfach umgekehrt!

Die zehnmal besser vorbereitet
Und zehnmal besser war geleitet
Und die sich zehnmal besser schlug,

Sie hat an Schneid und Wucht der Hiebe,
An Opfermuth und Heimathliebe,

Den Westen übertrumpft genug!

Da muß man jetzo gar erleben,

Daß sie auch noch ein Beispiel geben,

Wie Menschlichkeit bei Kühnheit wohnt,

Wie man die Starken stark und sicher
Besiegt, jedoch in ritterlicher
Gesinnung Waffenlose schont!

Das war das Frechste noch vom Frechen!
Mit dieser Unverschämtheit sprechen
Sie aller Weltgeschichte Hohn,

Wo doch das Volk, das also handelt,

Schier gottlos hier auf Erden wandelt
lind ohne rechte Religion!

Daß sie auch weiser und humaner,

Als wir sind, diese Herrn Japaner,

Das schlägt dem Faß den Boden aus!

Und darum bitten wir Dich bestens:

O räche die Cultur des Westens
An diesen Frevlern, Nikolaus I

Pips

Spistek an Sen Storch

Im Vatikan befürchtet man die Geburt eine»
Thronfolgers und beschäftigt sich schon eifrig mit Er-
wägungen über die Haltung, die man dem eventuellen
italienischen Kronprinzen gegenüber einnehmen will.

Es fleht der ganze Vatikan
Dich, lieber Storch, mit Inbrunst an:

Bescheere Mädeln dem Königspaar
Ad libitum ein jedes Jahr,

Doch bring' die Buben allen andern Weibern,
Nur ja nicht diesen Kirchenräubern!

Bring' keinen Prinzen, sei gescheit,

Beleidige nicht Seine Heiligkeit!

Dich trifft als schlimmer Ketzer dann
Sofort der große Kirchenbann,

Der Teufel holt aus diesem Sündenbabel
Dich flugs mit Federn, Haut und Schnabell

Dein sei, machst Du uns nicht Verdruß,

Der Orden des Gregorius!

Wir schlagen außerdem Dich vor
In Deinem nützlichen Ressort,

Dem Groß und Klein seit Alters her bekannten,
Zu des heiligen Stuhles Hoflieferanten!

Krokodil

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