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Nr. 40

1905

r

(Von unseren Apeziakkerrchtersiattern

Berlin: Infolge der Prophezeihungen
des Reg.-Raths Martin über Rußlands
Zukunft ist hier eine allgemeine Nervosität
ausgebrochen.

Die Regierung wüthet über ihren Be-
amten und den Verleger, der seine Schrift
druckte.

Der Verleger wüthet über den Ver-
fasser, wie er ihm solch ein lverk in Ver-
lag geben konnte, und stellt den Vertrieb ein.

Der Verfasser wüthet über den Ver-
leger, weil er denverlagskontrakt bricht,
und beklagt sich in den Zeitungen.

Die Zeitungen wüthen über den Ver-
fasser, der solches Buch schreiben, und
über den Verleger, der es als wissenschaft-
liches und litterarisches Ereigniß hinaus-
senden konnte.

Und andre Zeitungen wüthen über den
Verleger, der so wenig standhaft ist, und
über die Regierung, die ihren Beamten
abzuschütteln sucht... Die Regierung
diszipliniert den Verfasser, der Ver-
fasser verklagt Verleger und Zeitun-
gen — — Daraufhin soll der Verleger
kseymann geschworen haben, nie wieder eine
Martinsgans aufzutischen — und schiene
sie noch so fett zu sein!

KlülKenlese der „Jugend“

Herr Samuel Lublinski schreibt in Num-
mer 2 der „Schaubühne", herausgegeben von
S. Iakobsohn:

„Und mit das Schönste in der heutigen
lvelt ist Alfred Rerrs Sprache. Diese fun-
kelnde Florettprosa, geschmiedet aus Lyrik
und Stahl, die mit ihm vergehen wird,
die ihm kein Sterblicher nachmacht. Sein
Stil ist von einfach edler Exaktheit, la-
zertenhaft und nervigt, von einem wind-
schnellen, geschmeidigen Tempo; sein Stil
ist der Sturmwind selbst im Frühling."

Der obige Dithyrambus hat uns zu nach-
folgendem Zweizeiler begeistert:

An den Ucbcrstilistikcr Rerrl
Dein treffend Uetheil freut uns

immer wieder.

Es wär' vollkommen, schriebst Du

es nicht nieder!

Sywtmir.

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[nicht signierter Beitrag]: Von unseren Spezialberichterstattern
[nicht signierter Beitrag]: Blüthenlese der "Jugend"
 
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