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Nr. 50

JUGEND

1905

L

Blütbenlese der „Jugend"

In der „Wormser Zeitung" leistete
sich ein Herr über „Tristan un^ Isolde"
solgenden großartigen Bandwurm:

„Die Grundstimmüng des Ganzen: die
sich selbst verzehrende Todessebnsucht einer
Liebe, die nicht von dieser Welt ist, die im
Tod allein die ewige und einzige Vereinigung
ersieht, einer fast übersinnlichen, übermensch-
lichen und überirdischen Liebe also, wie durch-
wogt, durchseuszt und durchsehnt dies Suchen,
Ringen Schmachten und Verlangen, dies
.Sehnen und Sterben' in Wagners rastlos
fortschreitender Modulation, in Nonenharmo-
uieen und in der schmerzlichsiistenChromatik,
die nun der ganzen Tristaninusik ihren ur-
eigentlichsten, tonschmerzschwelgerischenStcm-
vcl aufprngte, vom ersten bis zum letzten
Takte diese Partitur, in der die Musik jede
Fiber bloßlegt, iu der die Musik jeder Seelen-
regung nachgeht, in der die Musik in eineni
niebetretnen Neuland wandelt, in der ein
jeder Nerv und jede Note schlägt und zuckt,
ein einzig großer glutheißer Athem weht
und tvogt, ei» licbeathmender Gluthstrom
seine Tone wälzt, wie klingende Lava eines
tönenden Vesuvs, und jeder Athemzug und
jede Ader voll tödlichsüßen Sehnsuchtsschauern
zittert, von dem fieberglühenden Pulsschlag
einerLeidenschast durchpocht, die bald in bang-
beklommner sommernächtlicher Erwartung
durch Blüthendust und Rosenschwüle mitt-
sommerlicher Mondscheinnächte dem geliebten
Mann bangend entgegenzittert, die tm jähen
Ausbruch ob vermeintlichem Verrath den
Schmerz in die Winde schreit, über sturm-
drohenden, finster dahinstürmenden, trotzig
grollenden Contrabässen einherbrausend wie
märzlich Nordlandswetter, Sturmfluthge-
peitscht um Islands Feuerberg, durch alle
Himmel jauchzt und taumelt bei dem Wieder-
finden, und in dem einzig wellenrückten und
verklärten Liebeslode, dieser .Bereinigung
ziveier Schwcsterscelen mit der Weltseele', wie
ihn schon Schurs (Le draine musical, 1875)
treffsicher benannte, jener dieTonart inTerzen
höher und höher steigernden, himmelan auf-
steigcndenTodvcrklnrnngsweise verklingt, »er-
zittert, sich verflüchtigt und verschwelst, wie
auf des Toderengels Fittich selbst emporge-
tragen durch des Weltenathems wehendes All
zum ew'gen Licht, zur Heimat aller Liebe!"

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