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Nr. 50

JUGEND

1905

r

L

Hus ffleddenburg

Dem zur Zeit versammelten Innker-
parlament ging eine Vorlage zu, welche das
Jahreseinkommen der Geistlichen der evan-
gelischen Landeskirche auf mindestens
5000 Mark ohne Anrechnung einer Dienst-
wohnung nebst Garten festsetzt. Line ge-
ringere Einnahme soll nach der Be-
gründung eine N 0 t h l a g e darstellen. Um
die bisher in solcher Nothlage befindlichen
Pastoren aus dieser zu befreien, sollen
durch Landessteuern jährlich *40000 Mark
mehr aufgebracht werden. Der Großherzog
läßt in der Begründung der Vorlage dem
Landtag den lvunsch übermitteln, daß er
zustimme, damit, wie es wörtlich heißt,
„den Inhabern der Pfarren ein
genügendes Einkommen gewähr-
leistet und die Erhaltung eines ge-
eigneten Nachwuchses für das geist-
liche Anit gesichert werde".

Der sprichwörtliche Rinderreichthum der
evangelischen Pfarrhäuser scheint demnach
auch in Zukunft gesichert zu sein, — wenig-
stens in Mecklenburg. Denn es darf von
der Loyalität der Pastoren wohl erwartet
werden, daß sie nach solch klingender In-
wendnng das schmeichelhafte vertrauen,
das der Landesherr ln puncto „Lrzielutzg
eines geeigneten Nachwuchses" auf sie setzt,
nicht zu Schanden werde«: lassen.

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