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er Fall notjettf
»st, als fit tel
Pflicht bcr ttjt
kamen mi ||i
i schützen, m
lau», bfli Me pit
nnb bei beriiir
beite. Nun W
troldicn schon D
je, schwer um t'
Tame 5fW(
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[le das Ltziich-Ellc
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(ar? Cöelt'lrat: ::
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bann M ^
Schöne und»
. j,,r Mne OjJ
Mein W\1,
" ~ .((Metall! I
isch ben Unbemittelten gegenüber bethä-
tttjeit. die die Ungleichheit am bittersten
empfinden. Der Mensch, der an wahr-
hafte Gleichheit glaubt, wird sich nicht
scheuen, in Frack und Lackstiefeln oder
in duftigem Ballkostüm neben einem
schmutzigen Arbeiter in der Straßenbahn
zu sitzen oder als Gast seines Schuh-
machers von dessen Tellern Zu essen."
Hier unterbricht sie sich, da Amalie
den Kaffee bringt. Frau Heunessy schenkt
ihrer Freundin ein, reicht ihr Sahne und
Zucker und das glitzernde Kristallglas mit
den funkelnden silbernen Löffeln. Da-
nach bedient sie sich selber. Wie sie nach
einem Löffel greift, zieht sie einen aus
dem Glase, der offenbar dort nicht hin-
gehört. Es ist ein unansehnlicher, silber-
plattierter Löffel mit schwarzen Flecken.
„Oh oh!" sagt Frau Heunessy slirn-
ruuzelnd, „da hat Amalie aus Versehen
wieder einen Küchenlösfel ins Glas ge-
thau. Schon der bloße Gedanke, einen
Löffel der Dienstboten in den Kaffee
zu tauchen, ist unappetitlich! Nicht wahr,
Frau Clark?"
Frau Clark bestätigt das mit allen
Zeichen des Abscheus Frau Heunessy
klingelt und wie Amalie erscheint, über-
gibt sie ihr den fürchterlichen Löffel und
sagt mit sanftem Vorwurf: „Amalie,
da ist wieder ein Küchenlöffel ins Glas
gekommen. Nehmen Sie ihn fort!"
Daun schlürfen die Freundinnen be-
haglich den ersten Schluck des würzigen
Kaffees, Frau Henueffy greift wieder
zum Manuskript, rückt den Kneifer fester
und liest weiter über den „Segen der
Gleichheit".
» $ *
Der junge Mnun wohnt gegenüber
einem Privat-Hospital. Im Hospital
ist ein reifendes Mädchen angestellt als
Wirthschafterin. Sie hat einen kleinen
rothen Mund, der inlmer ein wenig
lächelt, und sanfte schwarze Augen und
trägt ein einfaches weist und grau ge>
streiftes Pflegerinnen- Kleid. Morgens
erscheint sie an dem Fenster des Empfang-
Zimmers oder auch vor der Hansthür,
um die Glocke und die Messinggriffe an
der Thiir zu putzen. Dann steht der
junge Mann am Fenster, bindet sich den
Schlips um oder fingert an den Man-
chetten herum und nickt herüber. Das
reizende Mädchen erröthet, nickt eben-
falls verstohlen und wendet den Kopf
weg. Aber nach einer Weile schielt sie
wieder herüber, ob der junge Mann
wohl noch da sei. Er bat sie schon an
der Ecke getroffen am Briefkasten, als
er und sie zufällig zur selben Zeit
einen Brief hineinwarfen. Bei der Ge-
legenheit erfuhr er, daß sie sich Josefa
nenne.
Seitdem brennt er darauf, näher mit
ihr bekannt zu werden. Da sich keine
neue Gelegenheit dazu bietet, entschließt
er sich endlich, ihr einen Brief zu
schreiben. Darin bittet er sie, ihn am
nächsten Abend am Park-Eingang zu
treffen. Falls sie willens und im Stande
sei su kommen, solle sie am Morgen
eine Rose an der Brust tragen, wenn
sie vor der Thür erscheine. Am Morgen
lugt der junge Mann aufgeregt durch
die Gardinen seines Fensters nach dem
Hospital herüber. Die Thür öffnet sich
und die reizende Josefa tritt hinaus,
lächelnd mtb eine dunkle Rose an der
Brust. Aber sie vermeidet es, hinüber
zu blicken, damit sie nicht unnöthig Auf-
sehn errege. Er versteht das. Ihm
genügt die Rose.
Wie er sie am Abend trifft, ist
seine erste Frage: „Es war wohl etwas
Winfer-Einfamkeif
Eugen Ludwig 6oeh (Smmenttadt)
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Der junge Mnun wohnt gegenüber
einem Privat-Hospital. Im Hospital
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Wirthschafterin. Sie hat einen kleinen
rothen Mund, der inlmer ein wenig
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trägt ein einfaches weist und grau ge>
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Seitdem brennt er darauf, näher mit
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neue Gelegenheit dazu bietet, entschließt
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schreiben. Darin bittet er sie, ihn am
nächsten Abend am Park-Eingang zu
treffen. Falls sie willens und im Stande
sei su kommen, solle sie am Morgen
eine Rose an der Brust tragen, wenn
sie vor der Thür erscheine. Am Morgen
lugt der junge Mann aufgeregt durch
die Gardinen seines Fensters nach dem
Hospital herüber. Die Thür öffnet sich
und die reizende Josefa tritt hinaus,
lächelnd mtb eine dunkle Rose an der
Brust. Aber sie vermeidet es, hinüber
zu blicken, damit sie nicht unnöthig Auf-
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Wie er sie am Abend trifft, ist
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Eugen Ludwig 6oeh (Smmenttadt)