Dach der Besichtigung Paul Rieth (München)
.^>crr Oberst, ich gratuliere Ihnenl Trotz der langen Zeit, wo Sie Rommandant sind, haben Sic das tüchtige Regiment
nicht ganz ruinieren können."
Modebries
V. Snäd'ge ftau 1 Sie fragen,
5 neue
^tte
U),x' ,
tzh neuer wieder mit der Mode steht,
Y)b ^Mondänen fich noch bauchlos tragen,
noch kleinen Schritts und wiegend geht —
Dex RUnc niohl und lobe Ihr Bestreben,
So ^^"ptstadt Geist in die Provinz zu pflanzen;
trtan°!,eu Sie:
1 nndet Heuer nicht mehr ennuyant das Leben,
' 'Nan beginnt sogar ganz schüchtern: gern
Rur, 7v 311 tan'cu'
' 0lc Blasiertheit ist nicht recht mehr Trumpf,
'nacht: der Einschlag jetzt ist stark
Der c,, amerikanisch,
Der "ff^,,'Urt^ar* fiel daher mit Stil und Stumpf,
früher
Dich
Wiibe Blick wird frisch, ja —
^Nd-r-,. kühn germanisch
(Der ^''^enmarkschwund wird nicht mehr markiert,
lNa,/'°pf wird förmlich militärisch grad gehalten)
lvi„ trQchtct. daß man die Nervosität verliert,
"'nn nicht zählen zu den unmodernen Alten.
L^ruch
>rfen « "''frleint nicht mehr als obligat,
nflen sich mit ^Zhrem Gatten zeigen,
Ja, küssen ihn sogar, paßt es sich g'rad,
Die Spötterzungen werden dazu schweigen.
Sie fragten auch, was jetzt als
Hausfreund Mode?
Nun, wenn man überhaupt „noch einen trägt,"
Nimmt man nicht mehr die frühere inarode
Und schwache Art, die auf die Nerven schlägt;
Man nimmt sich einen von dem Typ der
Angelsachsen,
Nom Sport gekräftigt, groß und sehnig;
gleichzeitig gestatte
Ich mir, Sie zu erinnern, daß ich auch nicht
klein gewachsen
Und einen Ahn sogar in Norfolk hatte.
Sie sehn, die Mode zeigt „Tendenz nach oben",
Es scheint, daß langsam sie die Unvernunft verliert,
Im ganzen ist der Fortschritt sehr zu loben;
Ich wette, daß noch 'mal Gesundheit Mode wird!
Ernst Lieneck
Das Christkind mit dem heiligen Rup-
precht und dem heiligen Bureaukrazius. Schon
wieder ist ein Nörgler bei einem Attentat auf die
staatliche Ordnung ertappt worden. Ein Guts-
besitzer aus Böhmen schickle seinem in Frankfurt
am Main wohnenden Sohne ein eingepflanztes
zweijähriges Tannenbänmchen als Weihnachtsgrnß.
Auf die Königliche Postzollabfertigungsstelle be»
schieden, erfuhr der Empfänger, lebende Pflanzen
dürften aus dem Auslande ohne Gesundheitsattest
nicht eingesührt werden; er müsse das Bäumchen,
das ein solches Attest nicht bei sich hatte, eniweder
auf der Königlichen Postzollabfertigungsstelle ver-
nichten oder die Genehmigung des Reichskanzlers
zur Auslieferung einholen. Der Adressat nörgelt
nun darüber, daß das Bäumchen am Weihnachts-
abend nicht seinen Tisch schmückte. Daran ist er
ganz allein schuld. Warum hat er nicht seinen
Tilch nach der Königlichen Postzollabfertigungs-
stelle gebracht und den Weihnachtsabend dort ge-
feiert ? Gegen Erstattung der dadurch entstandenen
Kosten wäre ihm dies sicher erlaubt worden.
Wir niöchten übrigens die Hohe Königliche
Behörde auf ein Individuum aufmerksam machen,
das anscheinend seil längerer Zeit straflos Gewerbe-
kontraventionen begeht: Ter sogenannte heilige
Rnpprecht zieht im Lande umher, einen Pack mit
Waren auf dem Rücken, die er, von Ort zu Ort
wandernd, an den Mann bringt. Hat der p.
Rnpprecht einen Wandergewerbeschein?
Frida
.^>crr Oberst, ich gratuliere Ihnenl Trotz der langen Zeit, wo Sie Rommandant sind, haben Sic das tüchtige Regiment
nicht ganz ruinieren können."
Modebries
V. Snäd'ge ftau 1 Sie fragen,
5 neue
^tte
U),x' ,
tzh neuer wieder mit der Mode steht,
Y)b ^Mondänen fich noch bauchlos tragen,
noch kleinen Schritts und wiegend geht —
Dex RUnc niohl und lobe Ihr Bestreben,
So ^^"ptstadt Geist in die Provinz zu pflanzen;
trtan°!,eu Sie:
1 nndet Heuer nicht mehr ennuyant das Leben,
' 'Nan beginnt sogar ganz schüchtern: gern
Rur, 7v 311 tan'cu'
' 0lc Blasiertheit ist nicht recht mehr Trumpf,
'nacht: der Einschlag jetzt ist stark
Der c,, amerikanisch,
Der "ff^,,'Urt^ar* fiel daher mit Stil und Stumpf,
früher
Dich
Wiibe Blick wird frisch, ja —
^Nd-r-,. kühn germanisch
(Der ^''^enmarkschwund wird nicht mehr markiert,
lNa,/'°pf wird förmlich militärisch grad gehalten)
lvi„ trQchtct. daß man die Nervosität verliert,
"'nn nicht zählen zu den unmodernen Alten.
L^ruch
>rfen « "''frleint nicht mehr als obligat,
nflen sich mit ^Zhrem Gatten zeigen,
Ja, küssen ihn sogar, paßt es sich g'rad,
Die Spötterzungen werden dazu schweigen.
Sie fragten auch, was jetzt als
Hausfreund Mode?
Nun, wenn man überhaupt „noch einen trägt,"
Nimmt man nicht mehr die frühere inarode
Und schwache Art, die auf die Nerven schlägt;
Man nimmt sich einen von dem Typ der
Angelsachsen,
Nom Sport gekräftigt, groß und sehnig;
gleichzeitig gestatte
Ich mir, Sie zu erinnern, daß ich auch nicht
klein gewachsen
Und einen Ahn sogar in Norfolk hatte.
Sie sehn, die Mode zeigt „Tendenz nach oben",
Es scheint, daß langsam sie die Unvernunft verliert,
Im ganzen ist der Fortschritt sehr zu loben;
Ich wette, daß noch 'mal Gesundheit Mode wird!
Ernst Lieneck
Das Christkind mit dem heiligen Rup-
precht und dem heiligen Bureaukrazius. Schon
wieder ist ein Nörgler bei einem Attentat auf die
staatliche Ordnung ertappt worden. Ein Guts-
besitzer aus Böhmen schickle seinem in Frankfurt
am Main wohnenden Sohne ein eingepflanztes
zweijähriges Tannenbänmchen als Weihnachtsgrnß.
Auf die Königliche Postzollabfertigungsstelle be»
schieden, erfuhr der Empfänger, lebende Pflanzen
dürften aus dem Auslande ohne Gesundheitsattest
nicht eingesührt werden; er müsse das Bäumchen,
das ein solches Attest nicht bei sich hatte, eniweder
auf der Königlichen Postzollabfertigungsstelle ver-
nichten oder die Genehmigung des Reichskanzlers
zur Auslieferung einholen. Der Adressat nörgelt
nun darüber, daß das Bäumchen am Weihnachts-
abend nicht seinen Tisch schmückte. Daran ist er
ganz allein schuld. Warum hat er nicht seinen
Tilch nach der Königlichen Postzollabfertigungs-
stelle gebracht und den Weihnachtsabend dort ge-
feiert ? Gegen Erstattung der dadurch entstandenen
Kosten wäre ihm dies sicher erlaubt worden.
Wir niöchten übrigens die Hohe Königliche
Behörde auf ein Individuum aufmerksam machen,
das anscheinend seil längerer Zeit straflos Gewerbe-
kontraventionen begeht: Ter sogenannte heilige
Rnpprecht zieht im Lande umher, einen Pack mit
Waren auf dem Rücken, die er, von Ort zu Ort
wandernd, an den Mann bringt. Hat der p.
Rnpprecht einen Wandergewerbeschein?
Frida