DOI Heft:
Nr. 6
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3902#0114
Die byjantimsebe Mauer
77|ag nennst d» Schranzen?
^ I'ic lieblichen Wesen
Mit wedelnden! Schweife,
Nach deren Pfeife
Die Großen tanzen'
Hofmaudarinen,
Voll Dünkel die Mienen!
Porzellanchincsen
Mit langen und dicken,
Wackelnden Zöpfen,
Die mit den Köpfen
Nur immer nicken!
Geschwoll'ner Lakaien
Betreßte Reihen,
Deren höchste Idee
Eine schöne Livree!
Hofballsaaljnnkcr,
Voll Borten und Kliniker,
Mit zierlicher Taille
Und klirrenden Sporen,
Die stolz wie die Gockel,
Bloß, weil sie geboren.
Ans blankem Monokel
Aus die Canaille
Mit Achselzucken
Herniedergncken!
Paraterösscr,
Vergoldete Möbel
J\i,r Fürstenschlösser!
Dann lächelnde Kriecher,
Gekrümmt nach oben —
Doch stolz erhoben
Die edlen Riecher
Gegen den Pöbel,
Zn dem sie zahlen —
Bcdientenseelen! —
Jedweden Man»,
Der was tut und was kann!
Und Bürokraten,
Die nicht ihren Staaten,
Blos ihren Fürsten
Mit Knopflochgahnen
Zu dienen wahnen;
A. Schmidhammer
Die Krone trügen —
Das sind die Schranzen
Im großen und ganzen!
Und die Gesamten
Und Gottverdammte»
Sie sind die Mauer,
Die Jeder nennt
Mit grimmigem Holme,
Die immer trennt
Zn seiner Trauer
Das Volk vom Throne!
Und niemals dichter
War diese Wand
Oer Schranzengesichter
Und Freihcitsvernichtcr
Und Kirchenlichter,
Als jetzt im Land!
Drum tapfer vor
Mil scharfem Humor!
Wir wollen dreschen
Mit Kolben und Pritschen,
Daß alle quietschen,
Und schlagen Breschen
In diesen Wall —
Er muß zu Fall!
Nur nicht ermatte»:
Es kommt seine Stunde,
Sie sind im Grunde
Ja doch nur Schatten,
Vor Lachen und Licht
Besteh'» sie nicht!
(Vsm lKücken
Lin ganz kleines «Leschichlchen, zu neben-
stehender Zeichnung von Paul dtieth
„Wo hast Du Dein spaßiges Höckrr-
chen her?" frug lie Kaiserin von By-
zanz Len Hofnarren.
„Vom Bücken kommen die krumme»
Rücken!" sagte der Narr.
Protoguo
ersterkend^-
A. Schmidhammer
(mit obiger Zeichnung)
Nach Titeln dürsten,
Servil sich kuschend.
Eifrig vertuschend
Was recht und wahr ist,
Was gut und klar ist!
Und Diplomaten
Von Gottes Zorn,
Die dem Lande schaden
Hinten und vorn.
Die ganz Absurden,
Die nur was wurden,
Weil der Herr Ahn'
Mal was getan!
Und glatte Prälaten
Mit würdigem Bauch,
Die Potentaten
Nach altem Brauch
Die Seele knebeln,
Den Sinn umnebeln
Mit uralten Lügen,
Daß Jene gerade
Durch Gottes Gnade
77|ag nennst d» Schranzen?
^ I'ic lieblichen Wesen
Mit wedelnden! Schweife,
Nach deren Pfeife
Die Großen tanzen'
Hofmaudarinen,
Voll Dünkel die Mienen!
Porzellanchincsen
Mit langen und dicken,
Wackelnden Zöpfen,
Die mit den Köpfen
Nur immer nicken!
Geschwoll'ner Lakaien
Betreßte Reihen,
Deren höchste Idee
Eine schöne Livree!
Hofballsaaljnnkcr,
Voll Borten und Kliniker,
Mit zierlicher Taille
Und klirrenden Sporen,
Die stolz wie die Gockel,
Bloß, weil sie geboren.
Ans blankem Monokel
Aus die Canaille
Mit Achselzucken
Herniedergncken!
Paraterösscr,
Vergoldete Möbel
J\i,r Fürstenschlösser!
Dann lächelnde Kriecher,
Gekrümmt nach oben —
Doch stolz erhoben
Die edlen Riecher
Gegen den Pöbel,
Zn dem sie zahlen —
Bcdientenseelen! —
Jedweden Man»,
Der was tut und was kann!
Und Bürokraten,
Die nicht ihren Staaten,
Blos ihren Fürsten
Mit Knopflochgahnen
Zu dienen wahnen;
A. Schmidhammer
Die Krone trügen —
Das sind die Schranzen
Im großen und ganzen!
Und die Gesamten
Und Gottverdammte»
Sie sind die Mauer,
Die Jeder nennt
Mit grimmigem Holme,
Die immer trennt
Zn seiner Trauer
Das Volk vom Throne!
Und niemals dichter
War diese Wand
Oer Schranzengesichter
Und Freihcitsvernichtcr
Und Kirchenlichter,
Als jetzt im Land!
Drum tapfer vor
Mil scharfem Humor!
Wir wollen dreschen
Mit Kolben und Pritschen,
Daß alle quietschen,
Und schlagen Breschen
In diesen Wall —
Er muß zu Fall!
Nur nicht ermatte»:
Es kommt seine Stunde,
Sie sind im Grunde
Ja doch nur Schatten,
Vor Lachen und Licht
Besteh'» sie nicht!
(Vsm lKücken
Lin ganz kleines «Leschichlchen, zu neben-
stehender Zeichnung von Paul dtieth
„Wo hast Du Dein spaßiges Höckrr-
chen her?" frug lie Kaiserin von By-
zanz Len Hofnarren.
„Vom Bücken kommen die krumme»
Rücken!" sagte der Narr.
Protoguo
ersterkend^-
A. Schmidhammer
(mit obiger Zeichnung)
Nach Titeln dürsten,
Servil sich kuschend.
Eifrig vertuschend
Was recht und wahr ist,
Was gut und klar ist!
Und Diplomaten
Von Gottes Zorn,
Die dem Lande schaden
Hinten und vorn.
Die ganz Absurden,
Die nur was wurden,
Weil der Herr Ahn'
Mal was getan!
Und glatte Prälaten
Mit würdigem Bauch,
Die Potentaten
Nach altem Brauch
Die Seele knebeln,
Den Sinn umnebeln
Mit uralten Lügen,
Daß Jene gerade
Durch Gottes Gnade