Zum „fall Schell“
A. Schmidhammer
„Das Deutsche hassen wir besonders diabolisch!
wir murksen's ab, ist es auch gut katholisch!"
Manumentum vaticanum
Don Kassian Kluibtnscbädel, Tuileiemaler
Nunmehro hat des VatiKanes Kamarilla elend angeschmiert
Den zehnten Pius und der unfehlbare Papst sich unfehlbar blamiert!
Das sind die Epigonen jener Pharisäer, die dereinst
;u Tode hetzten
Den Herrn Jesus und ihn heute sicher auf den Inder setzten,
Würd' er noch einmal niedersteigen aus die Lrde und sich unterstehen
Mir seiner Bergespredigt ewiger Wahrheit unter's Volk zu gehen!
Das sind die Schriftgelehrten, die seit je die Feinde jedes
großen Geistes waren,
weil sie darinnen für ihr eignes dunkles Treiben
witterten Gefahren!
Drum rotten sich anjetzo ihre schwarzen Haufen neu zusammen,
Den toten Schell in haßerfüllten Anathemen zu verdammen!
Und dazu mußte, daß nicht ohne höchste Approbation sie bleiben,
Noch der betrognepontifer sein volles placet drunter schreiben!
Die päpstliche Lpistola, erreicht durch von dem Zweck
geweihte Mittel,
Bringt außer Schell auch deutschen Bischöfen den
offiziellen Kehertitel!
Lin Trost bleibt es, daß auf des Vatikanes Hintertreppe
Die Kölner Eminenz den Jesuiten noch gehorsam trägt
die Schleppe! —
Ja, glaubt ihr wirklich, daß der Kirche Macht und Anseh'n
ihr verschärft,
Indem die deutschen Theologen hintertückisch ihr mit Kot
bewerft?! —
Sie sind es wahrhaftig nicht, die Petri Felsen untergraben!
Die Jesuiten sind's und alle die, so sie zu Helfers-
helfern haben!
naturmenscbHcbe Schnalzer
wer Naturmensch will werd'n,
Macht durch's Leben an Strich,
Hört endlich auf, Mensch z'sein,
Und wird wieder a Viech!
Die Haar' darfst nit schneid'n
Und darfst in koa Bad —
's Master is zum Trinken,
Zum waschen is's schad'I
Die Kost is die gleiche
Für Madln und Buab'n:
A Kohl und a Hafer
Und a paar gelbe Nuab'n!
Aus Liab' tuat ma' vieles —
Die Mannder sein dumm —
Aber wann's nir mehr z'frest'n kriag'n,
Is aa d' Liab' bald herum!
vom Erzherzog zum Naturmensch
Kannst leicht avanciar'n —
Aber 's Umkehrte is z'widrer, —
Tua's nur amal probiar'n!
Krokodil
verbotene Frucht schmeckt besonders gut.
„Rorpskommandeur hat wieder in scharfen
worren jejen Ilücksspiel jesprochen," meinte
ein Gardeleutnant."
„Ja, das Jenen jewinnr immer mehrReizI"
erwiderte ein anderer Unverbesserlicher.
Aus dem Leben des
Journalisten Jakob Meyer - Schneidig
„warum ich den Minister v. posadowsky habe
stürzen helfen? Der Mann ist mir zu jung und
entbehrt der besonnenen Reife des Urteils.
Ich habe schon in meinem ersten politischen Leit-
artikel, den ich vor nicht langer Zeit als Sieb-
zehnjähriger schrieb, zu jugendliche Auf-
fassungen der Welt als Fehler zahlreicher Politiker
gebrandmarkt!"
*
Der neue ZZlutarA
Eine feine Dame wurde endgiltig wegen
Rleptomanie freigesprochen.
„Dürfen wir das Geschirr jetzt be-
nützen?" fragte sie ihren Anwalt mit einem
Seufzer der Erleichterung.
Die berühmten kaiserlichen Dackel
unterhielten sich über die jüngsten Minister-
Veränderungen.
, Gott sei Dank, daß wir den ledernen
Lureaukraten posadowsky endlich los
sind!"
Peters-Prozeß
Vorsitzender: Was wissen Sie?
Zenge Ich habe die weite Reise
von Memel bis München nicht gescheut, uni
eidlich zu erhärten, daß vr. Peters 'mal
einen Hund gehabt haben soll, den Herr von
Wißmann „Mistviecherl" genannt hat!
*
Man erzählt sich, daß vor einigen Monaten
beim Zusammentritt des deutschen Reichstags ein
bekannter süddeutscher Liberaler, mit dem der
Reichskanzler sich über die Lage unterhielt, den
liebenswürdigen, seine Ideen entwickelnden Bülow
fragte, welche positiven gesetzgeberischen Maß-
regeln er bald vorzuschlagen gedenke. „Ach so,"
meinte der Reichskanzler, „Sie wollen nicht bloß
die Speisekarte sehen, es soll auch bald die Suppe
aufgetragen werden." „Ganz richtig, Durchlaucht,
die Suppe, und dann auch bald das Fleisch!" —
„Am meisten g'spannt bin i auf die
Mehl speis! wenn die nur nit a rechter
Schmarrn wird!" soll ein anderer süddeutscher
liberaler nach unfern Informationen gesagt haben.
Die Schwarzen sind bekanntlich schlaue
verschlagene Runden.
„Vlanu, Dich haben die Weißen nicht her-
Untergeschossen! ?"
„VTein, ich haben markiert einen Schim'
pansel"
A. Schmidhammer
„Das Deutsche hassen wir besonders diabolisch!
wir murksen's ab, ist es auch gut katholisch!"
Manumentum vaticanum
Don Kassian Kluibtnscbädel, Tuileiemaler
Nunmehro hat des VatiKanes Kamarilla elend angeschmiert
Den zehnten Pius und der unfehlbare Papst sich unfehlbar blamiert!
Das sind die Epigonen jener Pharisäer, die dereinst
;u Tode hetzten
Den Herrn Jesus und ihn heute sicher auf den Inder setzten,
Würd' er noch einmal niedersteigen aus die Lrde und sich unterstehen
Mir seiner Bergespredigt ewiger Wahrheit unter's Volk zu gehen!
Das sind die Schriftgelehrten, die seit je die Feinde jedes
großen Geistes waren,
weil sie darinnen für ihr eignes dunkles Treiben
witterten Gefahren!
Drum rotten sich anjetzo ihre schwarzen Haufen neu zusammen,
Den toten Schell in haßerfüllten Anathemen zu verdammen!
Und dazu mußte, daß nicht ohne höchste Approbation sie bleiben,
Noch der betrognepontifer sein volles placet drunter schreiben!
Die päpstliche Lpistola, erreicht durch von dem Zweck
geweihte Mittel,
Bringt außer Schell auch deutschen Bischöfen den
offiziellen Kehertitel!
Lin Trost bleibt es, daß auf des Vatikanes Hintertreppe
Die Kölner Eminenz den Jesuiten noch gehorsam trägt
die Schleppe! —
Ja, glaubt ihr wirklich, daß der Kirche Macht und Anseh'n
ihr verschärft,
Indem die deutschen Theologen hintertückisch ihr mit Kot
bewerft?! —
Sie sind es wahrhaftig nicht, die Petri Felsen untergraben!
Die Jesuiten sind's und alle die, so sie zu Helfers-
helfern haben!
naturmenscbHcbe Schnalzer
wer Naturmensch will werd'n,
Macht durch's Leben an Strich,
Hört endlich auf, Mensch z'sein,
Und wird wieder a Viech!
Die Haar' darfst nit schneid'n
Und darfst in koa Bad —
's Master is zum Trinken,
Zum waschen is's schad'I
Die Kost is die gleiche
Für Madln und Buab'n:
A Kohl und a Hafer
Und a paar gelbe Nuab'n!
Aus Liab' tuat ma' vieles —
Die Mannder sein dumm —
Aber wann's nir mehr z'frest'n kriag'n,
Is aa d' Liab' bald herum!
vom Erzherzog zum Naturmensch
Kannst leicht avanciar'n —
Aber 's Umkehrte is z'widrer, —
Tua's nur amal probiar'n!
Krokodil
verbotene Frucht schmeckt besonders gut.
„Rorpskommandeur hat wieder in scharfen
worren jejen Ilücksspiel jesprochen," meinte
ein Gardeleutnant."
„Ja, das Jenen jewinnr immer mehrReizI"
erwiderte ein anderer Unverbesserlicher.
Aus dem Leben des
Journalisten Jakob Meyer - Schneidig
„warum ich den Minister v. posadowsky habe
stürzen helfen? Der Mann ist mir zu jung und
entbehrt der besonnenen Reife des Urteils.
Ich habe schon in meinem ersten politischen Leit-
artikel, den ich vor nicht langer Zeit als Sieb-
zehnjähriger schrieb, zu jugendliche Auf-
fassungen der Welt als Fehler zahlreicher Politiker
gebrandmarkt!"
*
Der neue ZZlutarA
Eine feine Dame wurde endgiltig wegen
Rleptomanie freigesprochen.
„Dürfen wir das Geschirr jetzt be-
nützen?" fragte sie ihren Anwalt mit einem
Seufzer der Erleichterung.
Die berühmten kaiserlichen Dackel
unterhielten sich über die jüngsten Minister-
Veränderungen.
, Gott sei Dank, daß wir den ledernen
Lureaukraten posadowsky endlich los
sind!"
Peters-Prozeß
Vorsitzender: Was wissen Sie?
Zenge Ich habe die weite Reise
von Memel bis München nicht gescheut, uni
eidlich zu erhärten, daß vr. Peters 'mal
einen Hund gehabt haben soll, den Herr von
Wißmann „Mistviecherl" genannt hat!
*
Man erzählt sich, daß vor einigen Monaten
beim Zusammentritt des deutschen Reichstags ein
bekannter süddeutscher Liberaler, mit dem der
Reichskanzler sich über die Lage unterhielt, den
liebenswürdigen, seine Ideen entwickelnden Bülow
fragte, welche positiven gesetzgeberischen Maß-
regeln er bald vorzuschlagen gedenke. „Ach so,"
meinte der Reichskanzler, „Sie wollen nicht bloß
die Speisekarte sehen, es soll auch bald die Suppe
aufgetragen werden." „Ganz richtig, Durchlaucht,
die Suppe, und dann auch bald das Fleisch!" —
„Am meisten g'spannt bin i auf die
Mehl speis! wenn die nur nit a rechter
Schmarrn wird!" soll ein anderer süddeutscher
liberaler nach unfern Informationen gesagt haben.
Die Schwarzen sind bekanntlich schlaue
verschlagene Runden.
„Vlanu, Dich haben die Weißen nicht her-
Untergeschossen! ?"
„VTein, ich haben markiert einen Schim'
pansel"
Monogrammist Frosch: Illustration zum Text "Der neue Plutarch"
[nicht signierter Beitrag]: [Ohne Überschrift]
[nicht signierter Beitrag]: Peters-Prozeß
[nicht signierter Beitrag]: Aus dem Leben des Journalisten Jakob Meyer-Schneidig
Kassian Kluibenschädl: Monumentum vaticanum
Plutarch [Pseud.]: Der neue Plutarch
Monogrammist Frosch: Zum "Fall Schell"
Krokodil: Naturmenschliche Schnalzer
[nicht signierter Beitrag]: [Ohne Überschrift]
[nicht signierter Beitrag]: Peters-Prozeß
[nicht signierter Beitrag]: Aus dem Leben des Journalisten Jakob Meyer-Schneidig
Kassian Kluibenschädl: Monumentum vaticanum
Plutarch [Pseud.]: Der neue Plutarch
Monogrammist Frosch: Zum "Fall Schell"
Krokodil: Naturmenschliche Schnalzer