flicrbcii ouftommcn laffc, sondern vor dessen majestätischer, gött-
licher Schönheit man sich in Ehrfurcht und Anbetung beugen müsse.
Sic sah weit znrnckgctchnt, Halle die kühlen, stolzen Augen
halb geschlossen und lauschte.
Und e> wühle, das; sie ihn verstand, das; sie nun mit ihm
dachte, er sühlle, daß er sie in seine Stimmung gebracht habe-
Da schwieg er. Sie hob plötzlich die Auge» und sah ihn an-
Er war ganz ruhig und erwiderte ihren Blick, lange, llng und
eindringlich.
Dann trat er vor sic hin und breitete beide Hände aus
und gebrauchte mit Absicht Anrede und Titel, die er sonst nie
nannte. „Äuiu ('U'äfin, - Gräfin, Sic sind mein Freund, nicht
wahr? tstcivähren Sie mir eine Gnade, so gross, das; man
sie leine 'Bitte mehr nennen kann. Ich kann sie ja nur darum
bitten, weil 5t,- in meinen Augen keine Dame, kein Weib, sondern
eine Göttin sind. Sic gehen durchs Leben in herrlicher und
hehrer Schönheit, so lühl und so rein, das; sich an Sie kein
brutale« Gedanke wagt. Tic wissen es ja selber. Lasse» Sie
mich einmal— einmal Ihre grosse Schönheit schauen, lassen
Sic mich darnach eine Skizze machen, — seht gleich, ich weis;, ^
ich kann jetzt etwas Gutes schaffen, — ich bitte Sie ja nicht
als Mann, — ich siehe nur als Künstler: zeige Dich, Göttin,
einmal mir Sterblichem."
Sie antwortete nicht. Sie sas; regungslos. Dann erhob
sie sich plötzlich, trat dicht vor den Künstler und sah ihn an.
Düster, beinahe drohend blickten ihn die stolzen Augen an, herb, z
beinahe brutal verzog sich der Mund. Er stand ganz still und
sah unbewegt, beinahe geschäflomäßig in ihr Gesicht. So standen
sie lange, und wortlose Fragen und stumme Antworten liefen
zwischen ihren Angen. —
_ „Sie sind mein Freund, Helsen Sie mir doch in meiner
groben Künstlernot. Nie soll jemand etwas davon erfahren; ^
Sie werden keine» peinlichen Augenblick haben, weder jetzt, »och in
Ankunft. ich schwöre cS Ihnen. Sie schenken mir ein neues -r
Leben, Sie machen mich zum großen Künstler, — Sie denken jo T
groß, — Ihre Seele ist so erhaben wie Ihr göttlicher Körper."
Er flehte und bat mit beherrschter, leiser Stimme.
Da neigte sie znstlmmend mit stolzer Bewegung ihr Haupt. —
Er richtete und ordnete dann fieberhaft sein Gerät und wandte ihr
dabei den Rücken. Und als er lein Rauschen der Kleider und keine Be-
wegung mehr hörte, kehrte er sich zu ihr.
Und stand und hielt den Atem an. Und staunte, und seine Seele sank in
Anbetung, flog auf und jauchzte in Seligkeit.
Er sah den göttlichen Körper, die herrlichen Glieder, den ganzen, wunder-
baren Franenleib. Sic lag ans einem Ruhebett, ans einem prieslcrlichen Rauch«
mantel. Der schwere, mystische Stofs bauschte sich um den weißen Körper, wie
in scheuer anbetender Liebkosung. Sie lag stolz und rein und ihre Angen hielt
sie geschlossen.
Seine Fähigkeiten, seine Arbeitskraft spannten sich znm äußersten, und
seine Sinne feierten ein hohes Fest. Sein Atem ging kurz und stoßweise
und er arbeitete, wie er noch nie gearbeitet hatte-
Alles »in sie her schwieg, nur ei» kleiner, feiner Regen schlug eintönig
au, das weißverhüllle GlaSfenster.
Plötzlich öffnete sie die Augen weit und sah ihn an, sind sah seine
zitternde Anbetung und Seligkeit. Und schloß die Äugen wieder und empfand
große erhabene Freude.
Die Minuten verrannen. —
Wie er so arbeitete, schlürfte er die volle Schönheit ihres Leibes ein. Er
nahm alles in sich ans, jede Linie, jede Einzelheit.
lind seltsam, — nun war cs, als sei sie keine Göttin mehr, sondern
als würde sie sinken von ihrer Höhe. Er sah vor sich liegen ein Weib, ein
irdisches Weib von stolzer, prangender Schönheit, und das Ruhebett war ihr
Lager und der Brokat ihre prunkvolle Decke-
Es arbeitete ruhiger, sicherer und die Zeit verging ihm in hoher ab-
wägender Arbeit.
lind wieder schlug sie die Augen ans und blickte lange und still ans
ihn, sah. wie er glücklich und groß wurde in seiner Arbeit, schloß die Augen
und ein seltsames fragendes Etwas erhob seine Stimme in ihr.
Der Regen trommelte ans die Scheiben.
licher Schönheit man sich in Ehrfurcht und Anbetung beugen müsse.
Sic sah weit znrnckgctchnt, Halle die kühlen, stolzen Augen
halb geschlossen und lauschte.
Und e> wühle, das; sie ihn verstand, das; sie nun mit ihm
dachte, er sühlle, daß er sie in seine Stimmung gebracht habe-
Da schwieg er. Sie hob plötzlich die Auge» und sah ihn an-
Er war ganz ruhig und erwiderte ihren Blick, lange, llng und
eindringlich.
Dann trat er vor sic hin und breitete beide Hände aus
und gebrauchte mit Absicht Anrede und Titel, die er sonst nie
nannte. „Äuiu ('U'äfin, - Gräfin, Sic sind mein Freund, nicht
wahr? tstcivähren Sie mir eine Gnade, so gross, das; man
sie leine 'Bitte mehr nennen kann. Ich kann sie ja nur darum
bitten, weil 5t,- in meinen Augen keine Dame, kein Weib, sondern
eine Göttin sind. Sic gehen durchs Leben in herrlicher und
hehrer Schönheit, so lühl und so rein, das; sich an Sie kein
brutale« Gedanke wagt. Tic wissen es ja selber. Lasse» Sie
mich einmal— einmal Ihre grosse Schönheit schauen, lassen
Sic mich darnach eine Skizze machen, — seht gleich, ich weis;, ^
ich kann jetzt etwas Gutes schaffen, — ich bitte Sie ja nicht
als Mann, — ich siehe nur als Künstler: zeige Dich, Göttin,
einmal mir Sterblichem."
Sie antwortete nicht. Sie sas; regungslos. Dann erhob
sie sich plötzlich, trat dicht vor den Künstler und sah ihn an.
Düster, beinahe drohend blickten ihn die stolzen Augen an, herb, z
beinahe brutal verzog sich der Mund. Er stand ganz still und
sah unbewegt, beinahe geschäflomäßig in ihr Gesicht. So standen
sie lange, und wortlose Fragen und stumme Antworten liefen
zwischen ihren Angen. —
_ „Sie sind mein Freund, Helsen Sie mir doch in meiner
groben Künstlernot. Nie soll jemand etwas davon erfahren; ^
Sie werden keine» peinlichen Augenblick haben, weder jetzt, »och in
Ankunft. ich schwöre cS Ihnen. Sie schenken mir ein neues -r
Leben, Sie machen mich zum großen Künstler, — Sie denken jo T
groß, — Ihre Seele ist so erhaben wie Ihr göttlicher Körper."
Er flehte und bat mit beherrschter, leiser Stimme.
Da neigte sie znstlmmend mit stolzer Bewegung ihr Haupt. —
Er richtete und ordnete dann fieberhaft sein Gerät und wandte ihr
dabei den Rücken. Und als er lein Rauschen der Kleider und keine Be-
wegung mehr hörte, kehrte er sich zu ihr.
Und stand und hielt den Atem an. Und staunte, und seine Seele sank in
Anbetung, flog auf und jauchzte in Seligkeit.
Er sah den göttlichen Körper, die herrlichen Glieder, den ganzen, wunder-
baren Franenleib. Sic lag ans einem Ruhebett, ans einem prieslcrlichen Rauch«
mantel. Der schwere, mystische Stofs bauschte sich um den weißen Körper, wie
in scheuer anbetender Liebkosung. Sie lag stolz und rein und ihre Angen hielt
sie geschlossen.
Seine Fähigkeiten, seine Arbeitskraft spannten sich znm äußersten, und
seine Sinne feierten ein hohes Fest. Sein Atem ging kurz und stoßweise
und er arbeitete, wie er noch nie gearbeitet hatte-
Alles »in sie her schwieg, nur ei» kleiner, feiner Regen schlug eintönig
au, das weißverhüllle GlaSfenster.
Plötzlich öffnete sie die Augen weit und sah ihn an, sind sah seine
zitternde Anbetung und Seligkeit. Und schloß die Äugen wieder und empfand
große erhabene Freude.
Die Minuten verrannen. —
Wie er so arbeitete, schlürfte er die volle Schönheit ihres Leibes ein. Er
nahm alles in sich ans, jede Linie, jede Einzelheit.
lind seltsam, — nun war cs, als sei sie keine Göttin mehr, sondern
als würde sie sinken von ihrer Höhe. Er sah vor sich liegen ein Weib, ein
irdisches Weib von stolzer, prangender Schönheit, und das Ruhebett war ihr
Lager und der Brokat ihre prunkvolle Decke-
Es arbeitete ruhiger, sicherer und die Zeit verging ihm in hoher ab-
wägender Arbeit.
lind wieder schlug sie die Augen ans und blickte lange und still ans
ihn, sah. wie er glücklich und groß wurde in seiner Arbeit, schloß die Augen
und ein seltsames fragendes Etwas erhob seine Stimme in ihr.
Der Regen trommelte ans die Scheiben.