Bonifazius-REklarriE
Pfarrer Barthels erklärte in Würzburg: „Die
Reklame täte auch dem Bonifazius-Verein gut.
Auf dem Gebetbuch muß stehen: Bonifazius-
Verein. Dem glücklichen Besitzer eines Geldschrankes
müßte beim Oeffnen desselben der Name: Boni-
fazius-Berein entgegenspringen."
Der „Bunifazius-Phonugraph“
Uerbreifet Zentrumsreden brau.
Hochzeitö-Rapuzmerpredigt
(Illustration zum letzen römischen Ehedekret)
Heisa, juchheia! Dideldilmdei!
Da geht's ja hoch her! und ich nicht dabei?
Tappt ihr so blind auf des Satanas Pfaden,
Daß ihr mich gar nicht eingeladen,
Mich, der allein euern Sündendreck
Schleppen noch kann auf den: Buckel weg??
Quid hic statis paene jocosi —
Ihr lacht ja beinah, Amadeus und Rosi?
Natürlich! ihr kommt ja vom Standesbeamten,
Will vielmehr sagen: Schandesbeamten,
Wähnt euch jetzt sicher vorm Los der Verdammten !
Ich aber sage euch: Paperlap!
So einer kauft euch der Hölle nicht ab,
Schon weil er uns des Amtes beraubt —
Weiß doch auch niemand, an wen der glaubt:
Und starken Glauben vom Himmel her
Braucht heutzutage der Bräutigam sehr!
So viel in christlichen: Wohlwollen!
Aber aufs neu' entfacht sich mein Grollen,
Stell' ich mir vor die entsetzlichen Früchte,
Reifend aus solchem Nngezüchle. ..
Consequentium. mementote,
Denkt an die Folgen eurer Zote!
Denn sobald dergleichen entstammte
Lediglich einem Standesamte,
In der Kirche nicht weiter verankert,
Ist es ein gottverlorener Bankert,
Jammergeburt einer C o n c u b i n e,
So sich mit Cünderinnenmiene
Hingab zu teuflischem Lustgenießen,
Und Kuppler sind alle, die gut es hießen,
Und der „Bräutigam" — gebt einen Stock!
Ist weiter nichts als ein. . .
(Der Schluß bleibt leider unverständlich, da der
Kapuziner in diesem Augenblick von kräftigen Fäusten
gepackt und hinausgeschmisseu wüd '
IS orr oimlus
Wie schön ist doch das Kinderkriegen,
Besitzt man „Bunifazius-lAJiegen“.
Der Clou der Damentnilette
Sind „Bonifazius-Korsette“.
Willst du nach Würzburg Abends spat,
5d nimm dein „Bonifazius-Rad“.
flu$ dem IgrNchen
(lagebuch des Leutnants v. verlewch
Unverstand
„Ich brauche nur hinzudeuten auf die Art und
Weise, wie die Kolonnen ihr »Guten Morgen' heraus-
stießen. Darin saß ein so energischer, forscher Iug,
daß ich mich darüber gefreut habe."
(Aus dem Trinkspruch des Kaisers nach der Parade
in Hannover)
wie zu erwarten, har preßjeschmeiß
Dankcsworr aufjestochen,
Das Majestät, dem Heer zum Preis,
Letzthin, Hannover, gesprochen.
2lhnt nich, dies Lorps — weil ohne Schwung —,
was Herz von Kriegsherrn durchzirrerr,
wenn in 2lrmee Bejeisterung,
Echte Bejeistrung wittert!
Meint auch, war' einjelernt, Iaukelfpiel,
Dies „Juten Morgen" . . . Zum Lachen!
war einfach Jubel sturm!! — Aber Zivil
So was nie klar zu machen!
*
Drohender Streik!
Eine Deputation von Marseiller Stelz-
beinen ist in Paris eingetroffen, um im Ein-
vernehmen mit den: „Fachverein der Krüppel"
bei der Regierung Schutzmaßregeln für den Krüppel«
stand durchzusetzen. Es handelt sich zunächst um
den Schutz der 85 000 „echten Krüppel Frank-
reichs" gegen die Schmntzkonkurrenz von 300 000,
zumeist fremden Schwindelkrüppeln.
Die Forderimgen der Herrschaften finden wir,
trotz allen Mitgefühls, das wir selbstverständlich
Die krumme Kunst wird nimmer darben,
Malst du mit „Bunifazius-Farben“.
ihrem Zustand entgegenbringen, etwas über-
trieben. Sie verlangen nämlich:
Die Einführung des Befähigungsnachweises.
2. Vertretung im Parlament.
3. Staatliche Pensionen für die, welche durch die
Perfidie der Aerzte ihrer Krüppeleigenschaft be-
raubt und iu die Misere der Arbeitsfähigkeit ge-
stürzt werden.
4- Drakonische Maßregeln gegen die Entarteten,
die trotz notorischer Krüppelschaft sich statt durch
ehrliches und standesgemäßes Betteln durch Hand»
arbeit durchzubringen suchen.
5. Einwanderungsverbot für alle Ausländer,
welche über weniger als vier Extremitäten ver-
fügen.
Im Falle der 2lblehnnng dieser Forderungen
sott für den :5. September ein Generalstreik
der Krüppel proklamiert werden. Die übrigen
Bettler werden sich mit ihnen solidarisch
erklären. Man darf das Schliknmste befürchten,
denn es steht zwischen den Almosengebern und
Almosennehmern ein Kampf bis aufs Messer
bevor! Die Position Llemenceaus ist ernstlich
gefährdet!
- s -
*
Die Annäherung zwischen Frankreich und
Deutschland macht Fortschritte: In Havre hat
ein falcher Schiffsleutnant sich selbst zun: Komman-
deur einer Gruppe von Torpedobooten ernannt,
befehligte einen Monat lang die Uebungen, ver-
anstaltete Inspektionen, erließ den Mannschaften
ihre Strafen und verschwand schließlich. Mie
wir hören, steht in absehbarer Zeit ein „Inter-
nationaler Kongreß der Hauptmänner
von Köpenick" bevor, auf dem diese energisch
gegen die die Disziplin untergrabende Sozial-
demokratie Vorgehen wollen!
Auk Bartheis Wühl, der dies entdeckt,
Bin Bläschen „Bonifazius-Sekt“!
Pfarrer Barthels erklärte in Würzburg: „Die
Reklame täte auch dem Bonifazius-Verein gut.
Auf dem Gebetbuch muß stehen: Bonifazius-
Verein. Dem glücklichen Besitzer eines Geldschrankes
müßte beim Oeffnen desselben der Name: Boni-
fazius-Berein entgegenspringen."
Der „Bunifazius-Phonugraph“
Uerbreifet Zentrumsreden brau.
Hochzeitö-Rapuzmerpredigt
(Illustration zum letzen römischen Ehedekret)
Heisa, juchheia! Dideldilmdei!
Da geht's ja hoch her! und ich nicht dabei?
Tappt ihr so blind auf des Satanas Pfaden,
Daß ihr mich gar nicht eingeladen,
Mich, der allein euern Sündendreck
Schleppen noch kann auf den: Buckel weg??
Quid hic statis paene jocosi —
Ihr lacht ja beinah, Amadeus und Rosi?
Natürlich! ihr kommt ja vom Standesbeamten,
Will vielmehr sagen: Schandesbeamten,
Wähnt euch jetzt sicher vorm Los der Verdammten !
Ich aber sage euch: Paperlap!
So einer kauft euch der Hölle nicht ab,
Schon weil er uns des Amtes beraubt —
Weiß doch auch niemand, an wen der glaubt:
Und starken Glauben vom Himmel her
Braucht heutzutage der Bräutigam sehr!
So viel in christlichen: Wohlwollen!
Aber aufs neu' entfacht sich mein Grollen,
Stell' ich mir vor die entsetzlichen Früchte,
Reifend aus solchem Nngezüchle. ..
Consequentium. mementote,
Denkt an die Folgen eurer Zote!
Denn sobald dergleichen entstammte
Lediglich einem Standesamte,
In der Kirche nicht weiter verankert,
Ist es ein gottverlorener Bankert,
Jammergeburt einer C o n c u b i n e,
So sich mit Cünderinnenmiene
Hingab zu teuflischem Lustgenießen,
Und Kuppler sind alle, die gut es hießen,
Und der „Bräutigam" — gebt einen Stock!
Ist weiter nichts als ein. . .
(Der Schluß bleibt leider unverständlich, da der
Kapuziner in diesem Augenblick von kräftigen Fäusten
gepackt und hinausgeschmisseu wüd '
IS orr oimlus
Wie schön ist doch das Kinderkriegen,
Besitzt man „Bunifazius-lAJiegen“.
Der Clou der Damentnilette
Sind „Bonifazius-Korsette“.
Willst du nach Würzburg Abends spat,
5d nimm dein „Bonifazius-Rad“.
flu$ dem IgrNchen
(lagebuch des Leutnants v. verlewch
Unverstand
„Ich brauche nur hinzudeuten auf die Art und
Weise, wie die Kolonnen ihr »Guten Morgen' heraus-
stießen. Darin saß ein so energischer, forscher Iug,
daß ich mich darüber gefreut habe."
(Aus dem Trinkspruch des Kaisers nach der Parade
in Hannover)
wie zu erwarten, har preßjeschmeiß
Dankcsworr aufjestochen,
Das Majestät, dem Heer zum Preis,
Letzthin, Hannover, gesprochen.
2lhnt nich, dies Lorps — weil ohne Schwung —,
was Herz von Kriegsherrn durchzirrerr,
wenn in 2lrmee Bejeisterung,
Echte Bejeistrung wittert!
Meint auch, war' einjelernt, Iaukelfpiel,
Dies „Juten Morgen" . . . Zum Lachen!
war einfach Jubel sturm!! — Aber Zivil
So was nie klar zu machen!
*
Drohender Streik!
Eine Deputation von Marseiller Stelz-
beinen ist in Paris eingetroffen, um im Ein-
vernehmen mit den: „Fachverein der Krüppel"
bei der Regierung Schutzmaßregeln für den Krüppel«
stand durchzusetzen. Es handelt sich zunächst um
den Schutz der 85 000 „echten Krüppel Frank-
reichs" gegen die Schmntzkonkurrenz von 300 000,
zumeist fremden Schwindelkrüppeln.
Die Forderimgen der Herrschaften finden wir,
trotz allen Mitgefühls, das wir selbstverständlich
Die krumme Kunst wird nimmer darben,
Malst du mit „Bunifazius-Farben“.
ihrem Zustand entgegenbringen, etwas über-
trieben. Sie verlangen nämlich:
Die Einführung des Befähigungsnachweises.
2. Vertretung im Parlament.
3. Staatliche Pensionen für die, welche durch die
Perfidie der Aerzte ihrer Krüppeleigenschaft be-
raubt und iu die Misere der Arbeitsfähigkeit ge-
stürzt werden.
4- Drakonische Maßregeln gegen die Entarteten,
die trotz notorischer Krüppelschaft sich statt durch
ehrliches und standesgemäßes Betteln durch Hand»
arbeit durchzubringen suchen.
5. Einwanderungsverbot für alle Ausländer,
welche über weniger als vier Extremitäten ver-
fügen.
Im Falle der 2lblehnnng dieser Forderungen
sott für den :5. September ein Generalstreik
der Krüppel proklamiert werden. Die übrigen
Bettler werden sich mit ihnen solidarisch
erklären. Man darf das Schliknmste befürchten,
denn es steht zwischen den Almosengebern und
Almosennehmern ein Kampf bis aufs Messer
bevor! Die Position Llemenceaus ist ernstlich
gefährdet!
- s -
*
Die Annäherung zwischen Frankreich und
Deutschland macht Fortschritte: In Havre hat
ein falcher Schiffsleutnant sich selbst zun: Komman-
deur einer Gruppe von Torpedobooten ernannt,
befehligte einen Monat lang die Uebungen, ver-
anstaltete Inspektionen, erließ den Mannschaften
ihre Strafen und verschwand schließlich. Mie
wir hören, steht in absehbarer Zeit ein „Inter-
nationaler Kongreß der Hauptmänner
von Köpenick" bevor, auf dem diese energisch
gegen die die Disziplin untergrabende Sozial-
demokratie Vorgehen wollen!
Auk Bartheis Wühl, der dies entdeckt,
Bin Bläschen „Bonifazius-Sekt“!
[nicht signierter Beitrag]: Bonifazius-Reklame
[nicht signierter Beitrag]: [ohne Überschrift]
Borromäus: Hochzeits-Kapuzinerpredigt
Leutnant v. Versewitz: Aus dem lyrischen Tagebuch des Leutnants von Versewitz: Unverstand
-g-: Drohender Streik!
Erich Wilke: Illustration zum Text "Bonifazius-Reklame"
[nicht signierter Beitrag]: [ohne Überschrift]
Borromäus: Hochzeits-Kapuzinerpredigt
Leutnant v. Versewitz: Aus dem lyrischen Tagebuch des Leutnants von Versewitz: Unverstand
-g-: Drohender Streik!
Erich Wilke: Illustration zum Text "Bonifazius-Reklame"