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üon der

Logik des gewöhnlichen Levens

Ein Dramatiker lebte gut und an-
genehm, da ihm jeder auf sein Talent
Hill pumpte, so lange er nicht aufgeführt
wurde. — Als er seinen ersten Erfolg
hatte, forderten seine Gläubiger sämtlich
alles Geld zurück, keiner seiner Mäeene
lieh ihn: mehr etwas, — der Mann
verhungerte buchstäblich au feinem Er-
folge. — #

Ein Sittlichkeitsapostel verbrachte e ne
schlimme Nacht mit einem losen Mädchen.

Am anderen Morgen führte er das
Mädchen stracks in ein frommes Für-
sorg ehaüs, in dem das Mädchen nach
zwei Jahren am religiösen Wahnsinn
verstarb. —■ Aus demselben Fürsorge-
haus entwischte ein ailderes Mädchen,
die auf sündhafte Weise sich ein Ver-
mögen erwarb.^ Als sie alt genug war,
heiratete sie denselben Sittlichkeitsapostel,
der das andere Mädchen gerettet hatte,
und dieser gründete mit ihrem Gelde
eine Trinkerentziehungsanstalt, die ihm
viel Geld einbrachte.

*

Ein Husarenleutnant entpuppte sich
auf dem Rennplätze als ein gemeiner
Schubiak und wurde aus dem Regimente
als ehrlos entfernt. Er stieß auf dein
Rennplätze mit einem alten Regiments-
kameraden zusammen, beleidigte ihn,
worauf dieser ihn forderte. Nach deur
Rencontre wurde der Husarenleutnant,
dem der Schubiak eine schmerzhafte Ver-
letzung beigebracht hatte, aus dem Re-
gimente entfernt, weil er in zu intime Berührung Zeit wurde ein zweiter Husarenleutnant auf dem

mit dem Schubiak gekommen war. — Nach einiger Rennplätze von demselben Schubiake beleidigt.

Länälicke 9;ene Karl Arn°id

O mei, &cts, iat^t geht scho bald gar koa Geschäft mehr!" — „Da
bist selber schuld, tatst feststehende Messer verkaufen!"

Sache hat
schastliche

Dieser Leutnant zog es vor, den Schubiak
nicht zu fordern und wurde deswegen
auch aus dem Regimente entfernt. —
Da begegnete eines Tages der Schubiak
dem dritten Husarenleutnant, und gab
ihm höhnischer Weise eine Ohrfeige.
Das Dilemma, in dem sich nun der
arme Leutnant befand, war so gewaltig,
daß er zu Stein wurde. — Seine Statue
steht noch heute im Rauchsalon des
Kasinos. Friedrich

Ließe Zugend!

In X ist große Treibjagd. Ein-
geladen ist auch der Steuerrat A, der
den Ruf genießt, noch niemals einen:
Tiere etwas zu leide getan zu haben.
Glücklich gelingt es dem alten Herrn,
einen blasen dadurch ganz verdreht zu
machen, daß er ihm mehrere Male um
die Ghren knallt. Schließlich durchbricht
der Hase die Treiberkette und einige
Treiber setzen dem abgehetzten Tiere
nach, um es zu fangeil. Schon haben
sie ihn beillahe, da fällt es dem alten
Herrn, der die Hetzerei mit angesehen
hat, etn, den Treibern durch einen
Schuß zu Hilfe zu kommen. Natürlich
schießt er vorbei und der Hase rafft
noch einmal seine letzten Kräfte auf, uw
den „Häschern" zu entgehen, wütend
wendet sich da der eine Treiber um und
ruft dem Steuerrat zu: „Taten's doch
dat verdammte Scheeten (Schießen) nach,
sonst kreegen wir dat Vieh all gornich."

Blütenlese der „Jugend"

Universitäts Professor: „Jede
drei Seiten: eine juristische, eine wissen-
und eine vernünftige!"


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[nicht signierter Beitrag]: Blütenlese der "Jugend"
Hans Friedrich: Von der Logik des gewöhnlichen Lebens
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
Karl Arnold: Ländliche Szene
 
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