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Dort, wo in ewig weiß-und-b!auem Himmel
Bavaria den Arm aus Bronze reckt,

Dort, westsüdwestlich von der Stadt Gewimmel,
Wohin der Fremdling selten sich erstreckt,

Dort haben sie auf Kies und Weideböden
In einem Jahr ein Wunderwerk gestellt,

Daß unwillkürlich in die Saiten fällt
Die Hand des autochthonen Kitharöden!

Müncken 1908!

Ja, Deinem Ruhm soll dieser Päan klingen,
Ansstellung München 1908,

In der sie alles vor die Mitwelt bringen,

Was München ist und will und kann und macht;
Und welche durch und durch so erzmodern ist,
Wo nichts konventionell ist und verjährt,

Wo das banalste Ding die Kunst verklärt.

Wo auch die Schale prächtig, wie der Kern ist!

Walther Püttner (München)

Wie mächtig ragen, aus Beton und Eisen,

Die Niesenhallen, Nummer I—VI,

Stolz, ohne Stuck und Schnörkel aufzuwcisen,
Vom Grund zum Dach organisches Gewächs!
Wie geistvoll hat Herr Wilhelm Bertsch dies Ganze
Entwickelt blos aus Zweck und Konstruktion —
Indes v. Seidls Restauration
Pompös erstrahlt in festlich heiterm Glanze!
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Biedermeier mit ei: München 1908
Walter Püttner: Illustration zum Text "München 1908"
 
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