Die „Stutzen der Gesellschaft“ und der Ganterscbe Suchschwindel
A. Schmi dhnmmcr
„Herrschaft, bin t erschrocken, t^err Nachbar, — a bisst' was auf'in Kerbholz hat nra' ja inrma'"
Monurnenturn auf die Jungfrau von Orleans
Von Kassian Kluibenschädel, üuifelemalcr
Ihr frommen 23rüber all, vernehmet es mit Andacht und dem
nötigen Respekt,
Erschauernd tief im Busen, die Augen gegen Himmel, die Hände aufgereckt:
Johanna, deren ketzerisch Gebein zu Asche ist dereinst in alle wind' zerstoben,
Sie ward durch Romas Spruch nunmehro feierlich zur heiligen
des Himmels hoch erhoben!
Also wirkt die gütige Mutter Kirche immer neue staunenswerte Münder;
Durch ihren Machtspruch avanciert sogar der längst verglühte
Scheiterhaufen-Zunder!
Das sollten stch zu Herzen nehmen alle die in arger SL.efie
versunk'nen Modernisten,
Sowie noch andre von der sogenannten „Geistesfreiheit" angefressene
kathcl'sche Christen!
Auch ihnen ist dereinst versaget nicht ein hoher Himmelsruhm,
Wenn in die Lande seitdem ging so manches lange Säkulum;
Auch sie wird Mutter Kirche in ihrer ungeheuren Milde nicht auf ewig Haffen ..
Nur müßten sie als Ketzer sich zu er st von ihr
verbrennen lassen!
Ein Ln gros-pro$e$
In Spanien wurde eine Näherin Iesusa
Pajana von den Schergen der brutalen Ge-
walt zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie
ihren treulosen Bräutigam ermordet hatte. Es
ist schon ein Skandal, daß die Gerichte den
Bräutigam straflos ließen, weil er durch seinen
Tod ihrer Justiz entrückt sei, (als ob das ein
Grund sei!) aber ein Hohn auf die Gerechtigkeit
ist es, daß die beleidigte Braut in
den Kerker geworfen wurde. — Jetzt
machten sich in Bilbao 10 000 Frauen
zum Dolmetscher der gekränkten
Moral und ließen der Verurteilte»
eine Sympathieadresse überreichen.
Deshalb hat der Staatsanwalt
gegen die 10000 Damen Anklage
wegen Beleidigung erhoben.
Nimmt man an, daß jede der
Damen im Sitzen einen Raum von
00 cm beansprucht, so wird die
Anklagebank 6 Kilometer lang
sein müssen. Das Gericht müßte
nicht oben auf einem Podium thro
neu, sondern es müßte in Auto
mobilen die Front der Angeklagte»
entlang fahren. Für etwaige Zu-
fälle, die sich bei den Angeklagten
ereignen könnten, müßte für sie
ein eigenes Krankenhaus, eine
eigene Apotheke, ein eigenes Restau-
rant und ein eigenes Standesamt
für die Dauer der Verhandlung
errichtet werden. Das alles wäre
zwar schwierig, aber doch ausführ-
bar. Allein der Prozeß wird aus
einem anderen Grund nicht durch-
geführt werden können. Nach der
spanischen Strafprozeß - Ordnung
muß der Angeklagte das letzte
Wort haben. Wie soll es gemacht
werden, wenn 10000 Damen das
letzte Wort haben sollten?
Khedive
Lastro in der Rlini'k
„Wat fehlt denn dem Manne
eejentlich?"
„Er is jestürztl"
einschmuggeln. Und beinah wäre das licht
scheue Teufelswerk gelungen.
Die Kriegervereine haben Fahnen; und wie
alle Dinge in der Welt ihre zwei Seiten haben,
eine gute und eine schlechte, so auch diese Fahnen.
Die gute Seite ist die Haupt- oder Paradeseite,
die den preußischen Adler trägt. Diese Seite
ist die Freude und der Stolz jedes Krieger
vereinlers. Und grade hier setzte die abscheu-
liche Wühlarbeit ein. Gewisse dunkle Einflüsse
machten sich geltend, und ehe man
ihren Ursprung erkannte, gelang
ihnen an vielen Stellen ihr hämi-
scher Plan: Biele Vereine ließen
sich vom Linken umgarnen und
befestigten die Paradeseite ihres
Fahnentuches mit dem linken
(pfui!) Rande am Fahnentuch.
Aber die Frevler wurden bald ent-
larvt. Jetzt hat eine Kabinetts-
order befohlen, daß das Tuch mit
dem rechten (dem königstreuen)
Rande am Fahnenstock befestigt
werden soll. Gott sei Dank!
'Jsenbiel
Oberstaatsanwalt Jsenbiel ist, als
Nachfolger Wachlers, zum General-
staatsanwalt ernannt worden.
Du schlugst gar manchen Mann
in Ketten,
Daß er aus weichen Mollustbetten
Jäh auf die harten Fliesen fiel,
Jsenbiel!
Allein du hast auch manchen Bengel
Im plaidoyer als weißen Engel
Gerühmt, ach, und gepriesen viel,
Jsenbiel l
Dft hat dasDolk den Kopf geschüttelt,
Menn große Töne unvermittelt
Du sprachst in deinem Riesenstil,
Jsenbiel!
Der hohe Rang, der dich jetzt ehrte,
Der viel erstrebte, viel begehrte,
Der ist kein Mald- und Miesenziel,
Jsenbiel!
Mein das Gewissen ist beklommen,
Steht still und stramm bei
deinem Kommen,
Die Hände an den Biesen schwül,
Jsenbiel! Max
titm Sieg der guten Sache
Gegen das Gift der Sozialdemokratie, das
leider den Volkskörper immer mehr durchseucht,
war bisher ein Glied dieses Körpers ganz im-
mun, — die Kriegervereine. Da konnte die
Sozialdemokratie nichts ausrichten, wenn sie
mit offenem Visier auftrat. Desto eifriger war
eine unterirdische Wühlarbeit am Werke; man
wollte das Gift auf heimlichen Schleichwegen
A. Schmidhammer
Gilvesterspuk in der Ze»c der Schloßverkäufe
«Sanssouci, schönes Schloß mit noch gut erhaltenen wert-
vollen preußischen Traditionen! Zum ersten, zum zweiten
und zum-“
A. Schmi dhnmmcr
„Herrschaft, bin t erschrocken, t^err Nachbar, — a bisst' was auf'in Kerbholz hat nra' ja inrma'"
Monurnenturn auf die Jungfrau von Orleans
Von Kassian Kluibenschädel, üuifelemalcr
Ihr frommen 23rüber all, vernehmet es mit Andacht und dem
nötigen Respekt,
Erschauernd tief im Busen, die Augen gegen Himmel, die Hände aufgereckt:
Johanna, deren ketzerisch Gebein zu Asche ist dereinst in alle wind' zerstoben,
Sie ward durch Romas Spruch nunmehro feierlich zur heiligen
des Himmels hoch erhoben!
Also wirkt die gütige Mutter Kirche immer neue staunenswerte Münder;
Durch ihren Machtspruch avanciert sogar der längst verglühte
Scheiterhaufen-Zunder!
Das sollten stch zu Herzen nehmen alle die in arger SL.efie
versunk'nen Modernisten,
Sowie noch andre von der sogenannten „Geistesfreiheit" angefressene
kathcl'sche Christen!
Auch ihnen ist dereinst versaget nicht ein hoher Himmelsruhm,
Wenn in die Lande seitdem ging so manches lange Säkulum;
Auch sie wird Mutter Kirche in ihrer ungeheuren Milde nicht auf ewig Haffen ..
Nur müßten sie als Ketzer sich zu er st von ihr
verbrennen lassen!
Ein Ln gros-pro$e$
In Spanien wurde eine Näherin Iesusa
Pajana von den Schergen der brutalen Ge-
walt zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie
ihren treulosen Bräutigam ermordet hatte. Es
ist schon ein Skandal, daß die Gerichte den
Bräutigam straflos ließen, weil er durch seinen
Tod ihrer Justiz entrückt sei, (als ob das ein
Grund sei!) aber ein Hohn auf die Gerechtigkeit
ist es, daß die beleidigte Braut in
den Kerker geworfen wurde. — Jetzt
machten sich in Bilbao 10 000 Frauen
zum Dolmetscher der gekränkten
Moral und ließen der Verurteilte»
eine Sympathieadresse überreichen.
Deshalb hat der Staatsanwalt
gegen die 10000 Damen Anklage
wegen Beleidigung erhoben.
Nimmt man an, daß jede der
Damen im Sitzen einen Raum von
00 cm beansprucht, so wird die
Anklagebank 6 Kilometer lang
sein müssen. Das Gericht müßte
nicht oben auf einem Podium thro
neu, sondern es müßte in Auto
mobilen die Front der Angeklagte»
entlang fahren. Für etwaige Zu-
fälle, die sich bei den Angeklagten
ereignen könnten, müßte für sie
ein eigenes Krankenhaus, eine
eigene Apotheke, ein eigenes Restau-
rant und ein eigenes Standesamt
für die Dauer der Verhandlung
errichtet werden. Das alles wäre
zwar schwierig, aber doch ausführ-
bar. Allein der Prozeß wird aus
einem anderen Grund nicht durch-
geführt werden können. Nach der
spanischen Strafprozeß - Ordnung
muß der Angeklagte das letzte
Wort haben. Wie soll es gemacht
werden, wenn 10000 Damen das
letzte Wort haben sollten?
Khedive
Lastro in der Rlini'k
„Wat fehlt denn dem Manne
eejentlich?"
„Er is jestürztl"
einschmuggeln. Und beinah wäre das licht
scheue Teufelswerk gelungen.
Die Kriegervereine haben Fahnen; und wie
alle Dinge in der Welt ihre zwei Seiten haben,
eine gute und eine schlechte, so auch diese Fahnen.
Die gute Seite ist die Haupt- oder Paradeseite,
die den preußischen Adler trägt. Diese Seite
ist die Freude und der Stolz jedes Krieger
vereinlers. Und grade hier setzte die abscheu-
liche Wühlarbeit ein. Gewisse dunkle Einflüsse
machten sich geltend, und ehe man
ihren Ursprung erkannte, gelang
ihnen an vielen Stellen ihr hämi-
scher Plan: Biele Vereine ließen
sich vom Linken umgarnen und
befestigten die Paradeseite ihres
Fahnentuches mit dem linken
(pfui!) Rande am Fahnentuch.
Aber die Frevler wurden bald ent-
larvt. Jetzt hat eine Kabinetts-
order befohlen, daß das Tuch mit
dem rechten (dem königstreuen)
Rande am Fahnenstock befestigt
werden soll. Gott sei Dank!
'Jsenbiel
Oberstaatsanwalt Jsenbiel ist, als
Nachfolger Wachlers, zum General-
staatsanwalt ernannt worden.
Du schlugst gar manchen Mann
in Ketten,
Daß er aus weichen Mollustbetten
Jäh auf die harten Fliesen fiel,
Jsenbiel!
Allein du hast auch manchen Bengel
Im plaidoyer als weißen Engel
Gerühmt, ach, und gepriesen viel,
Jsenbiel l
Dft hat dasDolk den Kopf geschüttelt,
Menn große Töne unvermittelt
Du sprachst in deinem Riesenstil,
Jsenbiel!
Der hohe Rang, der dich jetzt ehrte,
Der viel erstrebte, viel begehrte,
Der ist kein Mald- und Miesenziel,
Jsenbiel!
Mein das Gewissen ist beklommen,
Steht still und stramm bei
deinem Kommen,
Die Hände an den Biesen schwül,
Jsenbiel! Max
titm Sieg der guten Sache
Gegen das Gift der Sozialdemokratie, das
leider den Volkskörper immer mehr durchseucht,
war bisher ein Glied dieses Körpers ganz im-
mun, — die Kriegervereine. Da konnte die
Sozialdemokratie nichts ausrichten, wenn sie
mit offenem Visier auftrat. Desto eifriger war
eine unterirdische Wühlarbeit am Werke; man
wollte das Gift auf heimlichen Schleichwegen
A. Schmidhammer
Gilvesterspuk in der Ze»c der Schloßverkäufe
«Sanssouci, schönes Schloß mit noch gut erhaltenen wert-
vollen preußischen Traditionen! Zum ersten, zum zweiten
und zum-“