Großes Luchsen - Brennen A- Weisgerber (München)
(mit obiger Momentphotographiei
In einem Lande lebte ein Minister, der mit großer Freude merkte,
daß er dem Zentrum täglich besser gefiel. Allein ein Tropfen Wermut
verbitterte seinen Freudenbecher. Das Leben des Ministers wies ein
düsteres Kapitel auf: Er war einst Korpsstudent! Voll Entsetzen
dachte er an die Zeit, in der er als fescher Bursche durch die Straßen
der Hauptstadt schritt, Mensuren aussocht, übermütige Lieder sang und
als schneidiger Tänzer Korpsbälle mitmachte.
Da erwog der Minister, wie er seine frühere Sünde büßen könne.
Sollte er nachträglich Mitglied eines mathematischen Studcntenvereines
werden? Der Minister fühlte, daß er hierfür ausgezeichnet qualifiziert
war, da er die Jahreszahlen der Publikation sämtlicher bayrischer
Ministerialverordnungen ohne Stottern auswendig hersagen konnte.
Oder sollte er Mitglied eines akademischen Turnvereines werden?
Der Minister wußte, daß er auch hierfür trefflich geeignet war, da er
mit großer Geschmeidigkeit sich durch die kleinste Oeffnung hindurch-
winden und mit großer Elastizität unter Umständen den Rumpf vorwärts-
beugen konnte.
Doch der Minister entschied sich schließlich dafür, noch nach-
träglich bei einer klerikalen Studentenverbindung aktiv zu werden.
Nachdem er das erforderliche Keuschheitsgelübde abgelegt hatte, wurde
er am Silvesterabend als Fuchs in die Verbindung ausgenommen.
Vivat, crescat, floreat!
U! ax Lieber mann wird Kommandant der
lüuseumsinsel.
^leujahrs-Revireinent in hohen Greifen
tSetchnungen von A. Schmidhammer)
Kirschner erhält die ueugeschaffene portier-
stelle am Brandenburger Tor.
Harden wird zum Erzieher des jüngsten
Prinzen ernannt.
Kultusminister Holle wird Ressortchef bei
Fritz Kulife, der rechte Flügelmann der
ersten Eskadron der Gardes du Corps wird —
Reichskanzler!
(mit obiger Momentphotographiei
In einem Lande lebte ein Minister, der mit großer Freude merkte,
daß er dem Zentrum täglich besser gefiel. Allein ein Tropfen Wermut
verbitterte seinen Freudenbecher. Das Leben des Ministers wies ein
düsteres Kapitel auf: Er war einst Korpsstudent! Voll Entsetzen
dachte er an die Zeit, in der er als fescher Bursche durch die Straßen
der Hauptstadt schritt, Mensuren aussocht, übermütige Lieder sang und
als schneidiger Tänzer Korpsbälle mitmachte.
Da erwog der Minister, wie er seine frühere Sünde büßen könne.
Sollte er nachträglich Mitglied eines mathematischen Studcntenvereines
werden? Der Minister fühlte, daß er hierfür ausgezeichnet qualifiziert
war, da er die Jahreszahlen der Publikation sämtlicher bayrischer
Ministerialverordnungen ohne Stottern auswendig hersagen konnte.
Oder sollte er Mitglied eines akademischen Turnvereines werden?
Der Minister wußte, daß er auch hierfür trefflich geeignet war, da er
mit großer Geschmeidigkeit sich durch die kleinste Oeffnung hindurch-
winden und mit großer Elastizität unter Umständen den Rumpf vorwärts-
beugen konnte.
Doch der Minister entschied sich schließlich dafür, noch nach-
träglich bei einer klerikalen Studentenverbindung aktiv zu werden.
Nachdem er das erforderliche Keuschheitsgelübde abgelegt hatte, wurde
er am Silvesterabend als Fuchs in die Verbindung ausgenommen.
Vivat, crescat, floreat!
U! ax Lieber mann wird Kommandant der
lüuseumsinsel.
^leujahrs-Revireinent in hohen Greifen
tSetchnungen von A. Schmidhammer)
Kirschner erhält die ueugeschaffene portier-
stelle am Brandenburger Tor.
Harden wird zum Erzieher des jüngsten
Prinzen ernannt.
Kultusminister Holle wird Ressortchef bei
Fritz Kulife, der rechte Flügelmann der
ersten Eskadron der Gardes du Corps wird —
Reichskanzler!