{ßalCT Paul Rieth (Mönchen)
..Der Kerl bestiehlt mich offensichtlich er plagiiert auch ßeardsley!“
Heue Tiroler Marterln
Von Kassian KluidenschSdel, Tullelemaler
Hinter dieses Friedhofs stillem Mäuerlein
Lieg ich Tobias Rlomscr, ein schlichtes Bäuerlein
Greif frommer Wandrer nach dem
Wcihbrunnwcdel
Dieweilen ist dies irdisch Leben wie
ein Spcckknödcl
Raum hast du ein paar Bissen gebracht
auf deine Zungen
Ist auch der ganze Rnödel schon auf
einmal gar verschlungen
Hans Mors der Menschen Leben wie
einen Rnödel frißt,
Gelobt sei hoch im Himmel der Herr
Jesus Christ!
Lieber Wanderer, allhiero erschauest du die
letzte Ruhestatt
Der ehrsamen Eheleute Nikolaus und
Theresia Gatt
Er ruhte lieber anderswo
Gloria sit Domino!
Auf dieser Mubr Geröll und Schutt
Rugclte der Rcntner wägcle und war
kapur
Ucbcrlcgt man sich'» auch noch so reiflich,
So ist ein Absturz hier ganz unbegreiflich
Erscheint vor Deinem Throne
Allmächt'ger, dies Ramccl
Dann wolle cs verschonen
Und gnade seiner Seel''
Der Wurzen Sepp aus Rramsach trank
manchen Enzian.
O hätt' er dies gescheiter nicht allzu
oft getan.
Den Schnaps verträgt nicht Jeder in
diesem Jammertal
Gar Manchem ward er leider zu
seinem Totenmal
So stecket auch der Sepp nach einem
Leben, einem kurzen
Nunmehr» in der Erden tief gleich einer
Enzianwurtcn
Lreljc Jugend!
Ich machte Besuch bei einem Bekannten, der
populär-wissenschaftliche Artikel schreibt. Als ich
bei ihm eintrat, sah er von feinem Manuskript auf,
„Na," sag' ich, „was fertigen Sie denn
da an?"
„lvinteranzug. Rock und kfose sind schon
fertig. Bin eben noch bei der lveste."
*
Meine Nichte ist ein liebenswürdiges, hübsches
Mädchen, mitunter etwas resolut. So ist ih>
nichts ärger, als wenn ein Kerl steif und schüchtern
ist; dann ist sie zu allem fähig.
Auf dem Ball neulich bei Or, Blocks wag«
es so ein armer Wurm nicht, meine Nichte zu
engagieren. Erst beim Anfbruch faßt er IlTut
und hilft ihr in den Mantel.
vornehm dankend, greift sie in ihre Tasche
und drückt ihm etwas Rundes in die kfand
„Bitte, teilen Sie das mit den andern Domestiken "
n
..Der Kerl bestiehlt mich offensichtlich er plagiiert auch ßeardsley!“
Heue Tiroler Marterln
Von Kassian KluidenschSdel, Tullelemaler
Hinter dieses Friedhofs stillem Mäuerlein
Lieg ich Tobias Rlomscr, ein schlichtes Bäuerlein
Greif frommer Wandrer nach dem
Wcihbrunnwcdel
Dieweilen ist dies irdisch Leben wie
ein Spcckknödcl
Raum hast du ein paar Bissen gebracht
auf deine Zungen
Ist auch der ganze Rnödel schon auf
einmal gar verschlungen
Hans Mors der Menschen Leben wie
einen Rnödel frißt,
Gelobt sei hoch im Himmel der Herr
Jesus Christ!
Lieber Wanderer, allhiero erschauest du die
letzte Ruhestatt
Der ehrsamen Eheleute Nikolaus und
Theresia Gatt
Er ruhte lieber anderswo
Gloria sit Domino!
Auf dieser Mubr Geröll und Schutt
Rugclte der Rcntner wägcle und war
kapur
Ucbcrlcgt man sich'» auch noch so reiflich,
So ist ein Absturz hier ganz unbegreiflich
Erscheint vor Deinem Throne
Allmächt'ger, dies Ramccl
Dann wolle cs verschonen
Und gnade seiner Seel''
Der Wurzen Sepp aus Rramsach trank
manchen Enzian.
O hätt' er dies gescheiter nicht allzu
oft getan.
Den Schnaps verträgt nicht Jeder in
diesem Jammertal
Gar Manchem ward er leider zu
seinem Totenmal
So stecket auch der Sepp nach einem
Leben, einem kurzen
Nunmehr» in der Erden tief gleich einer
Enzianwurtcn
Lreljc Jugend!
Ich machte Besuch bei einem Bekannten, der
populär-wissenschaftliche Artikel schreibt. Als ich
bei ihm eintrat, sah er von feinem Manuskript auf,
„Na," sag' ich, „was fertigen Sie denn
da an?"
„lvinteranzug. Rock und kfose sind schon
fertig. Bin eben noch bei der lveste."
*
Meine Nichte ist ein liebenswürdiges, hübsches
Mädchen, mitunter etwas resolut. So ist ih>
nichts ärger, als wenn ein Kerl steif und schüchtern
ist; dann ist sie zu allem fähig.
Auf dem Ball neulich bei Or, Blocks wag«
es so ein armer Wurm nicht, meine Nichte zu
engagieren. Erst beim Anfbruch faßt er IlTut
und hilft ihr in den Mantel.
vornehm dankend, greift sie in ihre Tasche
und drückt ihm etwas Rundes in die kfand
„Bitte, teilen Sie das mit den andern Domestiken "
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