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Kaiser-Hnehdote

„Hilfe, Hilft, Majestät!!"

„Gibt's nicht, Bernhard! Du hast mir ja
sc l bst am 17. November die Hände gebunden!"

(Nezimentoöefeßk,

betreffend Duelle

Der neue Plutarch

Bis zu seinem Ende noch fühlte sich Fürst
Bülow als unentwegt agrarisch-kon-
servativer Reichskanzler:

„Ach, meine Herren, ich habe mir immer
gewünscht, durch so liebe Freunde zu sterben!"

*

Caruso

Ganz erschrocken war die Welt,

Ganz erschrocken und confuso,

Denn es drohte der Verlust
Des Gesanges von Laruso.

Endlich wurde er geheilt
Mittelst operazione.

Und es freut sich jedermann, —

Doch zumeist die Grammophone.

„Sie sollten mehr reden, Majestät! Jetzt
darf ich's Ihnen ja sagen!"

0 Das Duell ist strafrechtlich verboten und wird
an jedem Teilnehmer mit Gefängnis geahndet.

2) £e. Majestät haben strengstens angeordnet,
solche Gesetzwidrigkeiten, namentlich in der
Armee, nicht zu dulden.

z) Der Unterzeichnete Regimentskommandeur
macht daher erneut auf die Folgen des un-
sinnigen Duellierens aufmerksam und ordnet
für solche Fälle folgendes an:

4) Es finden von Zeit zu Zeit militärische Scharf-
schießübungen mit Pistolen auf \o Schritte
Distanz statt, an welchen sich die Herren Offi-
ziere des Regiments und andere Kameraden
freiwillig beteiligen können.

5) Die Mannschaften treten mit Musik an solchen
Tagen morgens 6 Uhr auf dem Schießplätze
an, um der Uebung im Interesse ihrer Schieß-
ausbildung beizuwohnen.

6) Der Kommandeur überwacht dieselbe persön-
lich, notiert die Scheibenfehler und -Treffer
und gibt das Schießresultat bekannt. Ver-
sager gelten als Fehlschuß.

7) Die Herren, welche die Uebung vorführen,
schießen abwechselnd auseinander, mit je einer
halben Minute Zielzeit, in drei Kreise:

Kopf, Brust und Bauch. Zuerst ist

auf Kopf zu zielen und der b)err,
welcher jeweils die Scheibe bildet, hat
genau darauf zu achten, daß er während
der Zielzeit keine unnütze Bewegung
mackst, die das Schießresultat ungün-
stiger beeinflussen könnte.

8) Jeder Treffer wird durch einen kleinen
Tusch der Regimentskapelle geehrt.

Dann werden die Mannschaften an der
Scheibe über die (Dualität des Schusses,
die Geschoßwirkung rc. belehrt.

9) war der Schuß so vorzüglich, daß der
Getroffene sofort tot ist, so singen die
Mannschaften, nach der Belehrung, das
schöne Lied: „Ich hatt' einen Kame-
raden," worauf die Leiche in einen
bereit gehaltenen, bereits geschmückten
Totenwagen gelegt und mit militä-
rischem Gepränge in die Garnison zu-
rückgebracht wird.

10) war das Schießresultat kein erstklassiges,
so wird die Scheibe in einen ebenfalls
auf Regimentskosten bereitgestellten Sa-
nitätswagen verpackt und zur Reparatur
der nächsten königlichen Universitäts-
klinik überwiesen.

\ 0 Der Kommandeur hofft, daß derartige
militärische Uebungen schließlich das
geradezu verbrecherische Duell aus der
Armee bald völlig verdrängen, dagegen
die inilitärische Schießausbildung so-
wohl der Mannschaft als des Offiziers-
korps und die Feuerdisziplin erheblich
verbessern werden.

\ 2) Meldungen zu den Schießen werden
jederzeit gerne entgegengenommen.

H- d. n.

Regiments-Kommandeur

J\n$ dm IgMchen

Tagebuch des Leutnants v. veUewih:

Bülow's Hbjang

Rücktritt von Bülow — mir doch sehr leid!
Schätzt' ihn in hohem Jrade:

Fraglos doch Kanzler von Jeist un Schneid,
Last not least: Kamerade!

VX\d> so genial wie Bismarck. VTeml
Aber im Jrunde mir lieber:

XXidy über hebend zu Unser ein'

Auch ihm jesellschaftlich über!
Riesenjedächtnis! Js ja bekannt:

Konnte Jottweißwen zitieren-—

Kurzum, in allem mir jeistverwandt:
Draure drum, daß ihn verlieren.

Lied des konsequenten vundesrats

„wir fallen fest und treu zusammen,
bstpp, bstxp, Hurra!"

Vorbericbl

(Mit Zeichnung von E. Wille)

Zum Empfang des Zaren in England erschien auch ein
Abgesandter Indiens. Lange betrachtete Nikolaus das
erquickende Produkt englischer Kolonialpolitik, bis er sich
freundlich an Edi wandte:

Das Lied von der Relchstagsglocke

Das Schnapsgesetz vom neuen Block
Stund auf dem Tagesplan;

Da Hub die Präsidentenglock'

Betrübt zu läuten an:

„Ruh' da! Ruh' da! Lacht nicht immerzu da!
Was soll das tolle Schrei'n?!"

— Da flog der Klöppel in den Saal,

Die Glocke hintendrein!

Warum? — Es ward ihr magenschwach,

Als Spdow voll Gewicht

Vom — „Standpunkt" der Regierung sprach,

Und, ach, — sie „steht" doch nicht!

„Raus da! raus da! raus da aus dem Haus da!
Ich hass' den Iunkerputsch!" —

Das war der Glocke letzter Ton,

Und nachher war sie futsch!

Ein — Armen-Sünder-Glöcklein schwingt
Der Graf nun als Ersatz,

Zum Zeichen, daß nichts mehr gelingt
Und alles für die — Katz'!

„Raus da! raus da! Ihr Boten

aus dem Haus da!
Bülow, daß Gott uns helf!

Ich läute euch ins frühe Grab
Des Nachts um halber zwölf!"

Beda

Und Ihr wolltet mich als Unterdrücker auspfeifen!"

Hrtnes Snglanci!

Seht, da zieht's in wilden Massen
Durch die angsterfüllten Gassen
Vor das hohe Parlament.

Wählen und gewählt zu werden,

Das ist ihr Begehr auf Erden,

Die man Sufsragettes nennt.

Kurze, Lange, Dürre, Fette,

Junge, Alte, Miese, Nette —

Mit dem Schirm im Futteral.

Ha! Schon fuchtelt's mit der Waffe.
Der teils mehr, teils minder straffe
Busen birgt das Ideal.

Armes England! Wo der German
Doch in deinen Heldendärmen
Unten schon zu oberst kehrt!

Armes England, dem nicht minder
Kummer macht das Land der Inder
Wie bist du bedauernswert!

Seht, nun zieh'n auch noch, 0 Grauen!
Deines eig'nen Landes Frauen
Wahltoll in die Maffenschlacht!
German, Inder, — weitaus schlimmer
Sind rabiate Frauenzimmer!

Armes England, — gute Nacht!

B. A. Kause
Register
[nicht signierter Beitrag]: Lied des konsequenten Bundesrats
Plutarch [Pseud.]: Der neue Plutarch
[nicht signierter Beitrag]: Caruso
Beda: Das Lied von der Reichstagsglocke
Leutnant v. Versewitz: Aus dem lyrischen Tagebuch des Leutnants von Versewitz: Bülow's Abjang
Erich Wilke: Vorbericht
Monogrammist Frosch: Kaiser-Anekdote
Albert Weisgerber: Bülow-Anekdote
Arpad Schmidhammer: Illustration zum Text "Der neue Plutarch"
A. D. N.: Regimentsbefehl betreffend Duelle
B. A. Nause: Armes England!
 
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