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,,2lpplaudl'er' ihm ordentlich, dem Laruso, ich Hab' dreitausend Mark an seinem Gastspiel verdient!"

Moabit

Das war ein Kampf in Moabit. Wild raste Lehmann gegen Schmidt.
Betroffen sah das Publikum: Die Unzufriedenheit geht um.

Der hohe Zoll! Das teure Schwein! Genug — im Bogen

saust der Stein

Und nimmt ins Fenster seinen Lauf. Der Glasermeister jubelt auf.
Der Magen knurrt dem kleinen Mann, und mancher,

der nicht weinen kann.

Fühlt seine Muskeln straff und prall, und eh man's denkt,

gibt es Krawall.

Der Reiche sieht es anders an. Er ruft erschreckt: Es hagelt Iau!
Da naht auch schon die Polizei: Erlaubt, daß ich im Bunde sei!

Und rasch entwickelt sich der Strauß. Man dreht die Nachtlaterne aus
Und aus dem Fenster senkt der Topf sich nieder auf den Schutzmannskopf.
Es zuckt der Nerv, die Wut ist groß. Von allen Seiten geht es los.
Das Volk ergreift in seinem Wahn den Pastor auf der Straßenbahn.
Klirr bum! Das Kirchenfenster kracht und immer heißer tobt die Schlacht.
Und schon — ihr wißt nicht, was ihr tut! — fließt

Menschenblut, fließt Menschenblut.

O Schmidt und Lehmann, sagt mir nur, verträgt sich dieses mit Kultur?
Der Magen knurrt, ich weiß es schon — jedoch: was

habt ihr nun davon!

Ein Loch im Kopf, ein Stich im Leib, das Zuchthaus,

ein verlaffnes Weib,

Die schwere Pein des Strafgerichts. Und weiter nichts,

und weiter nichts.

Und hat nicht auch die Polizei Bleffuren heimgebracht? Ei weih!
Denn diplomatisch wie sie ist, nahm sie den Auslandsjournalist
Mit zarten Händen in Empfang, ihn grüßend voller Ueberschwang,
Daß ihm vom Völkerbrudergruß die Nase troff im Omnibus,

Daß sich vom preußisch flotten Schmiß die Plombe lockert im Gebiß.
Der linZIisbman, bekanntlich kühl, verkannte leider das Gefühl
Der Herzlichkeit, das jenen trieb, und sprach: Der Gruß

war mir nicht lieb!

Und das verdrießt nun, wie es scheint, die Polizei, die's gut gemeint.
Man sieht: Der Rest ist hier wie dort ein ziemlich peinlicher Rapport.
Nur wenige sind wirklich froh: Die Glasermeister Schmidt & Co.

JE IT Ess


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Karl Arnold: Billetthändler
Eff Ess: Moabit
 
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