DOI issue:
Nr. 51
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.3954#0724
lales, das
berrt auch
Velt koin-
, hält der
ngang des
er unter
sorgerliche
in ß'
k. Herr
Port des
rchte kurz
Berliner
Du mir
erkunden,
)aß l^l
Plätzen
esst d<e
Jahr*
re ver-
en nm
its, da-
HbademtTcbes Zukunftsbild in Berlin:
E. Wilke
Der voin Rnltusministerium der
jltis (Jen „IHaRameit des fiariri“
Hareth Hen Bet- Man sprach: — Ge-
priesen sei der Schach, — der mich erwählt hat
— und hierher gestellt hat, — damit ich Künde,
was gefehlt hat. — Ihr Klaget immer — und
schlaget immer — auf ein Gewimmer — über
die Finanzreform, — daß sie sei Keine Glanz-
reform — und Ganzreform! — Gott der Ge-
rechte! — Die Hauptsache war doch, daß man
blechte — und wieder Gold floß in die leeren
Schächte! — ob mit oder ohne Erbschaftssteuer,
— das war uns ungeheuer — egal und schnuppe!
— Darum nehmt sie nicht so unter die Lupe
— besonders vor dem Wählen! — Denn ich
Kann es nicht verhehlen — und sag' es offen
heut':—„Wahlen" sind nur eine Art Besoffen-
heit! — Hintennach Kommt statt der Götter-
dämmerung — Katzenjämmerung — und am
Ende der allgemeinen Belämmerung — steht
das „nüchterne Leben" — nämlich: Ich! —
Tja, nu üben! — Ich — bin überhaupt —
noch viel nüchterner als man glaubt! — Zum
Beispiel hör' ich, man wolle — von mir eine
sogenannte Wahlparole! — Heiliger Apolle!
— Wie käm' ich zu solch' einem Gedicht?!
— O verlangt das nicht! — Ich bin sonst
zu allem disponiert — auch ohne, daß einer
dies moniert! — Ich brauche sogar, mein sehr
lieber — Herr v. Hcydebrand, gar keinen Extra-
stüber — und Borwärtsschieber, — um zu tun.
rltät aufoktro^ierte ganz außerordentliche
init bemerkenswerter Hartnäckigkeit.
was Sie vermissen! — Ich habe ja dienst-
beflissen — alles schon vorher getan, wie
Sie wissen! — Allerdings gegen den Pöbel
den Knöbll — gegen den Bebel den Säbel —
will ich nicht ergreifen, — aber zum Säbelschleifen
— bring' ich gern — den Schleifstein her, meine
Herrn! — Denn ich mache nicht mit die Hetze —
für Ausnahmgesetze, — aber Gesetzausnahmen
— für die, welche auskamen, — will ich aus-
kramen, — soviel Sie wünschen, meine Herrn!
— Es liegt mir auch fern, — etwa nur Einer
Partei zu dienen, — nein, ich erkläre Ihnen:
— Willkommen — wird Jeder von mir aus-
genommen, — mit dem ich die Politik kann
üben, — welche die Herrn von der Rechten
lieben! — Sie sehn, wie einfach Alles ist, —
wenn man Philosoph auch im Dalles ist, —
denn die Hauptsache jeden Falles ist, — daß
wir nie der Hoffnung Besitz verlieren — eh'
wir nicht den Stuhl unterm Sitz verlieren.
A. De Nora
Pistole und Wissenschaft
Tragikomödie in 2 Akten
Zeit: Preußen, am Tage der Einführung des
allgemeineil Wahlrechtes
1. Akt
Professor Schrum: Aristophanes, der Er-
finder des lenkbaren Luftschiffes, wurde —
Prozessor Ixruin: Aber Aristophanes hat doch
nicht das lenkbare Luftschiff erfunden!
Professor verteidigt seinen Lehrstuhl
Prof. Schrum: Das ist wissenschaftliche Ueber-
zeugungssache! — Aristophanes, der Erfinder des
lenkbaren Luftschiffes, wurde geboren am (5.
April —
Prof. Krum: Aber bester Kollege —
Prof. Schrum: Lassen Sie mich gefälligst
ausreden! — Aristophanes, der Erfinder des lenk-
baren Luftschiffes, wurde geboren am t5. April
^69 zu Daglfing in Ostpreußen.
Prof. Krum: Daglfing liegt doch in Bayern!
Prof. Schrlim: Jetzt habe ich aber genug!
^ie werden mir Genugtuung geben! Hier meine
Karte!
Prof. Kr um: Und hier die meine!
2. Akt
Der Unparteiische: wollen sich die Herren
Professoren nicht noch gütlich einigen?
Prof. Sä rum: Mit diesem Idioten?
Prof. Krum: Mit diesem Rhinozeros?
Der Unparteiische: Alsdann beginnt das
Duell. Achtung: eins — zwei — drei! (Prof.
Schrum schießt Krum tot.)
Der Unparteiische (nach einer Pause): wünscht
der selige Herr Pros. Krum noch etwas zu bemerken?
Der Tote (schweigt).
Der Unparteiische: Es ist somit einwandfrei
wissenschaftlich nachgewiesen, daß Aristophanes,
der Erfinder des lenkbaren Luftschiffes, am J5.
April ^69 zu Daglfing in Ostpreußen geboren
wurde. — Man schaffe den Leichnam in die Ana-
tomie ! K.arlcJien
berrt auch
Velt koin-
, hält der
ngang des
er unter
sorgerliche
in ß'
k. Herr
Port des
rchte kurz
Berliner
Du mir
erkunden,
)aß l^l
Plätzen
esst d<e
Jahr*
re ver-
en nm
its, da-
HbademtTcbes Zukunftsbild in Berlin:
E. Wilke
Der voin Rnltusministerium der
jltis (Jen „IHaRameit des fiariri“
Hareth Hen Bet- Man sprach: — Ge-
priesen sei der Schach, — der mich erwählt hat
— und hierher gestellt hat, — damit ich Künde,
was gefehlt hat. — Ihr Klaget immer — und
schlaget immer — auf ein Gewimmer — über
die Finanzreform, — daß sie sei Keine Glanz-
reform — und Ganzreform! — Gott der Ge-
rechte! — Die Hauptsache war doch, daß man
blechte — und wieder Gold floß in die leeren
Schächte! — ob mit oder ohne Erbschaftssteuer,
— das war uns ungeheuer — egal und schnuppe!
— Darum nehmt sie nicht so unter die Lupe
— besonders vor dem Wählen! — Denn ich
Kann es nicht verhehlen — und sag' es offen
heut':—„Wahlen" sind nur eine Art Besoffen-
heit! — Hintennach Kommt statt der Götter-
dämmerung — Katzenjämmerung — und am
Ende der allgemeinen Belämmerung — steht
das „nüchterne Leben" — nämlich: Ich! —
Tja, nu üben! — Ich — bin überhaupt —
noch viel nüchterner als man glaubt! — Zum
Beispiel hör' ich, man wolle — von mir eine
sogenannte Wahlparole! — Heiliger Apolle!
— Wie käm' ich zu solch' einem Gedicht?!
— O verlangt das nicht! — Ich bin sonst
zu allem disponiert — auch ohne, daß einer
dies moniert! — Ich brauche sogar, mein sehr
lieber — Herr v. Hcydebrand, gar keinen Extra-
stüber — und Borwärtsschieber, — um zu tun.
rltät aufoktro^ierte ganz außerordentliche
init bemerkenswerter Hartnäckigkeit.
was Sie vermissen! — Ich habe ja dienst-
beflissen — alles schon vorher getan, wie
Sie wissen! — Allerdings gegen den Pöbel
den Knöbll — gegen den Bebel den Säbel —
will ich nicht ergreifen, — aber zum Säbelschleifen
— bring' ich gern — den Schleifstein her, meine
Herrn! — Denn ich mache nicht mit die Hetze —
für Ausnahmgesetze, — aber Gesetzausnahmen
— für die, welche auskamen, — will ich aus-
kramen, — soviel Sie wünschen, meine Herrn!
— Es liegt mir auch fern, — etwa nur Einer
Partei zu dienen, — nein, ich erkläre Ihnen:
— Willkommen — wird Jeder von mir aus-
genommen, — mit dem ich die Politik kann
üben, — welche die Herrn von der Rechten
lieben! — Sie sehn, wie einfach Alles ist, —
wenn man Philosoph auch im Dalles ist, —
denn die Hauptsache jeden Falles ist, — daß
wir nie der Hoffnung Besitz verlieren — eh'
wir nicht den Stuhl unterm Sitz verlieren.
A. De Nora
Pistole und Wissenschaft
Tragikomödie in 2 Akten
Zeit: Preußen, am Tage der Einführung des
allgemeineil Wahlrechtes
1. Akt
Professor Schrum: Aristophanes, der Er-
finder des lenkbaren Luftschiffes, wurde —
Prozessor Ixruin: Aber Aristophanes hat doch
nicht das lenkbare Luftschiff erfunden!
Professor verteidigt seinen Lehrstuhl
Prof. Schrum: Das ist wissenschaftliche Ueber-
zeugungssache! — Aristophanes, der Erfinder des
lenkbaren Luftschiffes, wurde geboren am (5.
April —
Prof. Krum: Aber bester Kollege —
Prof. Schrum: Lassen Sie mich gefälligst
ausreden! — Aristophanes, der Erfinder des lenk-
baren Luftschiffes, wurde geboren am t5. April
^69 zu Daglfing in Ostpreußen.
Prof. Krum: Daglfing liegt doch in Bayern!
Prof. Schrlim: Jetzt habe ich aber genug!
^ie werden mir Genugtuung geben! Hier meine
Karte!
Prof. Kr um: Und hier die meine!
2. Akt
Der Unparteiische: wollen sich die Herren
Professoren nicht noch gütlich einigen?
Prof. Sä rum: Mit diesem Idioten?
Prof. Krum: Mit diesem Rhinozeros?
Der Unparteiische: Alsdann beginnt das
Duell. Achtung: eins — zwei — drei! (Prof.
Schrum schießt Krum tot.)
Der Unparteiische (nach einer Pause): wünscht
der selige Herr Pros. Krum noch etwas zu bemerken?
Der Tote (schweigt).
Der Unparteiische: Es ist somit einwandfrei
wissenschaftlich nachgewiesen, daß Aristophanes,
der Erfinder des lenkbaren Luftschiffes, am J5.
April ^69 zu Daglfing in Ostpreußen geboren
wurde. — Man schaffe den Leichnam in die Ana-
tomie ! K.arlcJien