JUGEND 1911 Nr. 36
Redaktionsschluss: 29. August 1911
Das infamste aller Tiere,
Wilder als der grimme Aar,
Ist, soweit ich visitiere.
Der gemeine Adebar.
Ach, er liegt nicht an der Leine,
Sondern fliegt landaus, landein,
Sieht er ein paar hübsche Beine
— Schwupp, so beißt er gleich hinein!
Flucht aus Preußen
Welchen Stands ein junges Madel,
Schnuppe ist's ihm ungemein.
Und so gab's auch schon im Adel
Manches Fräulein Mütterlein.
Furchtbar spricht solch schlimmen Sündern
Das Gesetz in Preußen Hohn:
Den diskreten Adelskindern
Schneidet's ab das Wörtchen „von".
E. Wilke
Mit geschlagenem Popo da
Steht die arme, kleine Schar. —
„Auf nach Sachsen-Koburg-Gotka,
Wo man nicht so grausam war!"
Und schon naht sich ein Getrippel!
Und schon geht es Hand in Hand
Ohne Hemd- und Höschcnzippel
Vorwärts in's gelobte Landl
An der Spitze, stolz und würdig.
Stelzt der Storch und denkt sich leis':
„Mir sind Alle ebenbürtig.
Alle Beinchen, die ich beiß'!
Will' doch sehen, wer es länger
Aushält unveränderlich:
Preußens kalter und gestrenger
Bürokratius — oder ich?
Karl dien
C'S d. '-c-x’ .
Achtung'. Voranzeige! Hchtun3i
Am 1. Januar — wahrscheinlich aber erst
am — 1. April 1912 erscheint in unterfertigtem
Verlag eine neue Zeitschrift:
„Der Dreschflegel",
illustrierte Wochenschrift für ostelbischen Witz
und Humor, herausgegeben von Elard von
Oldenburg auf Ianuschau! —
Konservative! Bauernbündler! Weltan-
schauungsgemeinschaftler! Patrioten! Abon-
niert in Massen!
Der Inhalt der Wochenschrift ist gediegen. * l.
zug- und schlagkräftig wie ihr Titel, der Witz
scharf und spitz wie eine Düngergabel, der
Humor göttlich wie Elard selbst!
Literarische Beiträge werden glänzend hono-
riert nach folgendem Tarif:
Gedankensplitter mit 1—3 Liter Kartoffelschnaps
Witze . „ 1—3 „ Kornbranntwein
Lyrische und satirische
Gedichte . . mit 1—3 Ztr. Gerste oder Hafer
Größere Skizzen, Hu-
moresken etc. mit 1—3 Stück Ferkel.
Illustrationen, der Größe entsprechend, nach
dem gleichen Tarif. —
Zur rascheren Einführung der Zeitschrift haben
wir uns entschlossen, unsere Abonnenten gegen
gewisse Unfälle, die mit der Lektüre möglicher
Weise in ursächlichem Zusammenhang stehen,
versichern zu lassen: so gegen Platzen des Zwerch-
fells, Kinnladenstarrkrampf, Erstickungsansälle
und Lachkrämpfe. Des hohen Risikos wegen
sind aber folgende Unfälle von der Versicherung
ausgeschlossen: Uebelkeit, Ohnmächten, Melan-
cholie und andere seelische Depressionszustände.
Abonnier» in Marren! Abonniert in Massen!
Ostelbien im September 1911.
ver Vresebklegelverlag. S.m.b.ff.
Herausgeb.: Dr. GEORG HIRTH; Redakt.: F. v. OSTINI. Dr. S. SINZHE1MER, A. MATTHÄI. F. LANGHEINRICH, K. ETTLINGER. Für die Redaktion verantwortlich:
l. V. F. LANGHEINRICH, für den Inseratenteil: G. POSSELT, sämtlich in München. Verlag: G. HIRTH's Verlag, G. m. b. H., München. Druck von KNORR & HIRTH,
G. m. b. H., München. — Geschäftsstelle für Oesterreich-Ungarn: MORITZ PERLES, Verlagsbuchhandlung Wien I, Seilergasse 4. — Für Oesterreich-Ungarn ver-
Preis’ 40 antwortlich: JOSEF MAUTNER. - ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
Redaktionsschluss: 29. August 1911
Das infamste aller Tiere,
Wilder als der grimme Aar,
Ist, soweit ich visitiere.
Der gemeine Adebar.
Ach, er liegt nicht an der Leine,
Sondern fliegt landaus, landein,
Sieht er ein paar hübsche Beine
— Schwupp, so beißt er gleich hinein!
Flucht aus Preußen
Welchen Stands ein junges Madel,
Schnuppe ist's ihm ungemein.
Und so gab's auch schon im Adel
Manches Fräulein Mütterlein.
Furchtbar spricht solch schlimmen Sündern
Das Gesetz in Preußen Hohn:
Den diskreten Adelskindern
Schneidet's ab das Wörtchen „von".
E. Wilke
Mit geschlagenem Popo da
Steht die arme, kleine Schar. —
„Auf nach Sachsen-Koburg-Gotka,
Wo man nicht so grausam war!"
Und schon naht sich ein Getrippel!
Und schon geht es Hand in Hand
Ohne Hemd- und Höschcnzippel
Vorwärts in's gelobte Landl
An der Spitze, stolz und würdig.
Stelzt der Storch und denkt sich leis':
„Mir sind Alle ebenbürtig.
Alle Beinchen, die ich beiß'!
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Preußens kalter und gestrenger
Bürokratius — oder ich?
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am — 1. April 1912 erscheint in unterfertigtem
Verlag eine neue Zeitschrift:
„Der Dreschflegel",
illustrierte Wochenschrift für ostelbischen Witz
und Humor, herausgegeben von Elard von
Oldenburg auf Ianuschau! —
Konservative! Bauernbündler! Weltan-
schauungsgemeinschaftler! Patrioten! Abon-
niert in Massen!
Der Inhalt der Wochenschrift ist gediegen. * l.
zug- und schlagkräftig wie ihr Titel, der Witz
scharf und spitz wie eine Düngergabel, der
Humor göttlich wie Elard selbst!
Literarische Beiträge werden glänzend hono-
riert nach folgendem Tarif:
Gedankensplitter mit 1—3 Liter Kartoffelschnaps
Witze . „ 1—3 „ Kornbranntwein
Lyrische und satirische
Gedichte . . mit 1—3 Ztr. Gerste oder Hafer
Größere Skizzen, Hu-
moresken etc. mit 1—3 Stück Ferkel.
Illustrationen, der Größe entsprechend, nach
dem gleichen Tarif. —
Zur rascheren Einführung der Zeitschrift haben
wir uns entschlossen, unsere Abonnenten gegen
gewisse Unfälle, die mit der Lektüre möglicher
Weise in ursächlichem Zusammenhang stehen,
versichern zu lassen: so gegen Platzen des Zwerch-
fells, Kinnladenstarrkrampf, Erstickungsansälle
und Lachkrämpfe. Des hohen Risikos wegen
sind aber folgende Unfälle von der Versicherung
ausgeschlossen: Uebelkeit, Ohnmächten, Melan-
cholie und andere seelische Depressionszustände.
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Herausgeb.: Dr. GEORG HIRTH; Redakt.: F. v. OSTINI. Dr. S. SINZHE1MER, A. MATTHÄI. F. LANGHEINRICH, K. ETTLINGER. Für die Redaktion verantwortlich:
l. V. F. LANGHEINRICH, für den Inseratenteil: G. POSSELT, sämtlich in München. Verlag: G. HIRTH's Verlag, G. m. b. H., München. Druck von KNORR & HIRTH,
G. m. b. H., München. — Geschäftsstelle für Oesterreich-Ungarn: MORITZ PERLES, Verlagsbuchhandlung Wien I, Seilergasse 4. — Für Oesterreich-Ungarn ver-
Preis’ 40 antwortlich: JOSEF MAUTNER. - ALLE RECHTE VORBEHALTEN.