Erlöser
Es weisen viel verschlungne Wege
Aus unsrer Mutter dunklem Haus
Durch Blüten und durch Dorngehege
Ins Tal des Lebens wirr hinaus.
Geschlechter folgen auf Geschlechter,
Die drängend ihre Straßen gehn:
Der Menschheit Höhen sehn wie Wächter
Ihr Kommen, Atmen und Berwehn. —
Und die in Dämmertiesen frohnen,
Und die bedrückt im Irrwahn wohnen.
Sie heben oft die müde Hand
Empor zum fernen Höhcnland,
Hinauf zu blauen Ewigkeiten,
Wo eisklar über Nebeldampf
Des Geistes starke Helden schreiten
Don Kampf zu Sieg, von Sieg zu Kampf —
Zuweilen rauschen Flammengarben
Hoch von der klaren Firnenpracht,
Daß schauernd in verklärten Farben
Die Nacht der Tiefe auferwacht.
Daß neue Pfade sich ihr hellen,
Und daß ein Lachen mehr erklingt,
Daß bunt aus frischerbrausten Quellen
Ein Stückchen Erde sich verjüngt.
Dann hat ein Held in Kamps und Lieben
Ein unerlöstes Heil befreit,
Und seinen Namen hingeschrieben
In Flammen durch die Ewigkeit.
Franz ttangstetnrich
Klein-Zeigen
von Johannes V. Iensen
An'Kjestin von der Post kam eines Morgens
in der Frühe in die Küche zu Anders Nielsens
Frau, plätschnaß von Regen, mit ihrer ver-
klommenen Nase vor sich hin hackend wie ein
großer kranker Vogel. . . wie sie sich schon so
oft eingefunden hatte, und Anders Nielsens
Frau goß ohne viele Worte warme Milch auf
eine Schüssel mit Grüße und setzte ihr das
Gericht ans Tischende hin.
Aber An'Kjestin ließ sich heute nicht trösten;
bereitwillig begann sie zu essen, brach aber da-
bei in heftiges Schluchzen aus: „Heut' morgen
Hab' ich Klein-Selgen gesehn."
„Hast Du ihn gesehn?" sagte Anders Nielsens
Frau mit fallender Stimme.
„Ja, er kam und stand vor meinem Bett..."
An'Kjestin reckte mit ihrem langen, dünnen
Unterarm, der einem Stück Brennholz glich,
den Löffel in die Luft und öffnete die geröteten
Augen weit: „Er war es ... und er sollte doch
in Melbjaerg in Kren Torps Dienst sein. Der
liebe Gott sei mir gnädig!"
Anders Nielsens Frau nahm still die Kaffee-
mühle vom Herd, setzte sie an ihre Gürtelstelle
und fing an zu mahlen. Hier tat viel Trost not.
Richard Rost
„Aber war es denn anch wirklich Selgen?
Bist Du Deiner Sache ganz sicher?"
„Es war genau seine Gestalt," sagte An'-
Kjestin und begann, untröstlich, von neuem
ihre Suppe zu löffeln. „Wie mich deucht, war
er es selbst. Ich Hab' ihn ebenso deutlich ge-
sehn, wie ich Dich jetzt sehe, Lone."
Anders Nielsen; Frau zitterte unter ihrem
Blick.
„Ich wurde wach und kam mir so traurig
vor. Es war noch nicht Tag, aber ich konnte
sehen, — — und vor meinem Bett stand eine
kleine Gestalt, das war Selgen. Ich konnte
seine Zähne unterscheiden."
„War er weiß?" fragte Lone.
„Nein, er stand dunkel da. Und sagte nichts.
Er lächelte... ich merkte, was er wollte. . .
Gott tröste mich und sei mir gnädig... er ist
tot. Er ist hungrig gestorben . . ."
An'Kjestin legte den Löffel fort, und die
lange, pfahlartig aufgeschossene Frau neigte
sich vornüber.. . Lone ging hin zu ihr und
stützte sie.
„Warum glaubst Du das?" fragte Lone,
die nun auch weinte.
An'Kjestin richtete sich langsam auf. Sie
strich sich hart unter der Nase her, ging nach
mit dem Innern der Hand und dem Unterarm
fast bis zum Ellbogen hin, zog das Wasser ein,
blinzelte mit den Augen, die trocken geworden
waren, und sagte: „Ja, ich Hab' das Gefühl
gehabt, daß er tot sein müsse. Er war so froh.
Er lachte, wie legten Herbst, als so viele
Schlehen auf der Heide waren, und er mir an-
vertrante, wie gut das sei, weil ich dann nicht
mehr so viel für ihn herbeizuschaffen brauche.
Er könne Bickbeeren und Schlehen zum Morgen-
imbiß, zum Mittag und zum Vesperbrot essen,
sagte er, und das schien ihm etwas so Großes
zu sein. Er steckte die Hände in die Taschen
und lächelte und war so froh. So Hab' ich
ihn auch heut morgen gesehn, ich konnte seine
breiten Vorderzähne erkennen, die er ja jetzt
gerade bekommt. Er stand da, als wollte er
mir erzählen, daß er es nun reichlich habe und
bekomme, was er brauche. Und dann schwand
er hin."
„Wirklich?" rief Lone in Schmerz.
„Ja," sagte An'Kjestin. „Er ist in Gottes
Hut. Aber nun muß ich die Post austragen."
Auch an diesem Tage legte An'Kjestin ihren
Weg von vier Meilen zurück, den sie das ganze
Jahr hindurch zu machen hatte. Lang und
mit harten Schritten, krummem Rücken und
den Hals in 8-Form wie ein Reiher, ging sie
von der Briefsammelstelle in die westliche Gegend
hinaus — mit ihrer Tasche, auf deren Leder-
klappe mit Pechdraht der Name des Postdorfes
eingenäht war, und die ein paar Briefe mit
großen schiefen Aufschriften sowie einige wenige
Nummern der „Wochenneuigkeiten" enthielt.
Es regnete; völlig durchnäßt, wanderte sie da-
hin, und nach Hause kam sie mit triefendem
Rock und die eisenbeschlagenen Holzschuhe voll
von der Feuchtigkeit des Herbstes. Und dann
machte sie sich in der frühen Dämmerung aus
den Weg nach Melbjaerg, anderthalb Meilen
über die Heide.
Früh am nächsten Morgen fand sie sich wieder
bei Lone ein, zitternd vor Kälte, erloschen, fast
stumm. Sie aß, was Lone ihr vorsetzte, aber
erst nach langem Fragen erfuhr Lone, wie die
Dinge standen. Klein-Selgen hatte sich vor zwei
Tagen von Kren Torps Hof entfernt.
Es war also wahr, was An'Kjestin gesehen
hatte, der Junge war fort.
Wie lange ist das nun schon her! Das
Haus, in dem die Postbotin An'Kjestin wohnte,
ist dem Erdboden gleichgemacht, der Pflug ist
über die Stelle dahingegangen, wo es stand,
und nur die, die sie gekannt, entsinnen sich,
daß früher hier Leute gewohnt haben. Das
Haus war so klein, wie sie jetzt gar nicht mehr
gebaut werden, nur eine Stube mit einer Tür
und einem kleinen Fenster, das Ganze ans
Lehm und das Dach aus Heidekraut. Die
Hütte lag an der Grenze von Heide und Moor
wie ein dunkler Hügel, ein einsamer Vorposten:
kein Baum stand dabei, und kein Fußbreit
Erde gehörte dazu. Selgen hatte nichts be-
sessen, er war Taglöhner, und doch hatte er
Boden gehabt, um die Hütte zu errichten, da-
mit er und An'Kjestin zusammen unter Dach
kommen konnten. So sing man damals an.
Später mußte dann Geld zurückgelegt werden,
d. h. man mußte Torf graben, dreschen und
Steine schleppen, so lange, bis schließlich etwas
übrig blieb, um ein Stück ungerodeter Heide
vor dem Hause dazu zu kaufen. Dann aber
mußte, während andere ruhten, Zeit gewonnen
werden, die Heide aufzubrechen und unter jahre-
langen Mühen urbar zu machen. Unendlich
weit winkte das Ziel: eine Kuh und zwei
Schafe auf dem eigenen Boden.
So schwang man sich in alten Tagen zum
Bauer auf, und das würde auch Selgens Schick-
sal gewesen sein, wenn er nicht gestorben wäre,
noch ehe er richtig angefangen hatte. In dem
öden Häuschen blieben An'Kjestin und der kleine
Junge zurück, der nach dem Vater benannt
war. Als der Mann sie so im Stiche ließ, da
reckte die Frau sich auf und tat selber Männer-
arbeit, ohne Zukunftshoffnungen, bloß weil sie
und Klein-Selgen ja nicht stillsitzen und hungern
konnten. Sie bekam die Stelle als Briefbotin,
und die hielt sie wenigstens auf den Beinen,
wenn wir so sagen dürfen. Ganz ohne Freunde
war sie nicht, die Frauen rings auf den Höfen
halfen ihr, so gut ihr nach Ansicht der Leute
zu helfen war, indem sie ihr etwas zu essen vor-
setzten, wenn sie mit ihrer Tasche ins Haus kam.
Sie bat nie um etwas, aß aber wie ein Storch,
wenn sie dazu aufgefordert wurde. Daheim in
ihrer Hütte gönnte sie sich nichts, damit Klein-
Selgen nicht darben sollte.
In den strengen Wintertagen, wenn ein
dreitägiges Schneegestöber Weg und Pfad ge-
ebnet hatte, dachte immer einer oder der andere
an die An'Kjestin und arbeitete sich mit einem
Brot durch Sturm und Schnee bis zu der kleinen
Hütte hin; mehr als einmal schon hatte man
die beiden wie erstarrt im Bette gefunden.
>-tto
Es weisen viel verschlungne Wege
Aus unsrer Mutter dunklem Haus
Durch Blüten und durch Dorngehege
Ins Tal des Lebens wirr hinaus.
Geschlechter folgen auf Geschlechter,
Die drängend ihre Straßen gehn:
Der Menschheit Höhen sehn wie Wächter
Ihr Kommen, Atmen und Berwehn. —
Und die in Dämmertiesen frohnen,
Und die bedrückt im Irrwahn wohnen.
Sie heben oft die müde Hand
Empor zum fernen Höhcnland,
Hinauf zu blauen Ewigkeiten,
Wo eisklar über Nebeldampf
Des Geistes starke Helden schreiten
Don Kampf zu Sieg, von Sieg zu Kampf —
Zuweilen rauschen Flammengarben
Hoch von der klaren Firnenpracht,
Daß schauernd in verklärten Farben
Die Nacht der Tiefe auferwacht.
Daß neue Pfade sich ihr hellen,
Und daß ein Lachen mehr erklingt,
Daß bunt aus frischerbrausten Quellen
Ein Stückchen Erde sich verjüngt.
Dann hat ein Held in Kamps und Lieben
Ein unerlöstes Heil befreit,
Und seinen Namen hingeschrieben
In Flammen durch die Ewigkeit.
Franz ttangstetnrich
Klein-Zeigen
von Johannes V. Iensen
An'Kjestin von der Post kam eines Morgens
in der Frühe in die Küche zu Anders Nielsens
Frau, plätschnaß von Regen, mit ihrer ver-
klommenen Nase vor sich hin hackend wie ein
großer kranker Vogel. . . wie sie sich schon so
oft eingefunden hatte, und Anders Nielsens
Frau goß ohne viele Worte warme Milch auf
eine Schüssel mit Grüße und setzte ihr das
Gericht ans Tischende hin.
Aber An'Kjestin ließ sich heute nicht trösten;
bereitwillig begann sie zu essen, brach aber da-
bei in heftiges Schluchzen aus: „Heut' morgen
Hab' ich Klein-Selgen gesehn."
„Hast Du ihn gesehn?" sagte Anders Nielsens
Frau mit fallender Stimme.
„Ja, er kam und stand vor meinem Bett..."
An'Kjestin reckte mit ihrem langen, dünnen
Unterarm, der einem Stück Brennholz glich,
den Löffel in die Luft und öffnete die geröteten
Augen weit: „Er war es ... und er sollte doch
in Melbjaerg in Kren Torps Dienst sein. Der
liebe Gott sei mir gnädig!"
Anders Nielsens Frau nahm still die Kaffee-
mühle vom Herd, setzte sie an ihre Gürtelstelle
und fing an zu mahlen. Hier tat viel Trost not.
Richard Rost
„Aber war es denn anch wirklich Selgen?
Bist Du Deiner Sache ganz sicher?"
„Es war genau seine Gestalt," sagte An'-
Kjestin und begann, untröstlich, von neuem
ihre Suppe zu löffeln. „Wie mich deucht, war
er es selbst. Ich Hab' ihn ebenso deutlich ge-
sehn, wie ich Dich jetzt sehe, Lone."
Anders Nielsen; Frau zitterte unter ihrem
Blick.
„Ich wurde wach und kam mir so traurig
vor. Es war noch nicht Tag, aber ich konnte
sehen, — — und vor meinem Bett stand eine
kleine Gestalt, das war Selgen. Ich konnte
seine Zähne unterscheiden."
„War er weiß?" fragte Lone.
„Nein, er stand dunkel da. Und sagte nichts.
Er lächelte... ich merkte, was er wollte. . .
Gott tröste mich und sei mir gnädig... er ist
tot. Er ist hungrig gestorben . . ."
An'Kjestin legte den Löffel fort, und die
lange, pfahlartig aufgeschossene Frau neigte
sich vornüber.. . Lone ging hin zu ihr und
stützte sie.
„Warum glaubst Du das?" fragte Lone,
die nun auch weinte.
An'Kjestin richtete sich langsam auf. Sie
strich sich hart unter der Nase her, ging nach
mit dem Innern der Hand und dem Unterarm
fast bis zum Ellbogen hin, zog das Wasser ein,
blinzelte mit den Augen, die trocken geworden
waren, und sagte: „Ja, ich Hab' das Gefühl
gehabt, daß er tot sein müsse. Er war so froh.
Er lachte, wie legten Herbst, als so viele
Schlehen auf der Heide waren, und er mir an-
vertrante, wie gut das sei, weil ich dann nicht
mehr so viel für ihn herbeizuschaffen brauche.
Er könne Bickbeeren und Schlehen zum Morgen-
imbiß, zum Mittag und zum Vesperbrot essen,
sagte er, und das schien ihm etwas so Großes
zu sein. Er steckte die Hände in die Taschen
und lächelte und war so froh. So Hab' ich
ihn auch heut morgen gesehn, ich konnte seine
breiten Vorderzähne erkennen, die er ja jetzt
gerade bekommt. Er stand da, als wollte er
mir erzählen, daß er es nun reichlich habe und
bekomme, was er brauche. Und dann schwand
er hin."
„Wirklich?" rief Lone in Schmerz.
„Ja," sagte An'Kjestin. „Er ist in Gottes
Hut. Aber nun muß ich die Post austragen."
Auch an diesem Tage legte An'Kjestin ihren
Weg von vier Meilen zurück, den sie das ganze
Jahr hindurch zu machen hatte. Lang und
mit harten Schritten, krummem Rücken und
den Hals in 8-Form wie ein Reiher, ging sie
von der Briefsammelstelle in die westliche Gegend
hinaus — mit ihrer Tasche, auf deren Leder-
klappe mit Pechdraht der Name des Postdorfes
eingenäht war, und die ein paar Briefe mit
großen schiefen Aufschriften sowie einige wenige
Nummern der „Wochenneuigkeiten" enthielt.
Es regnete; völlig durchnäßt, wanderte sie da-
hin, und nach Hause kam sie mit triefendem
Rock und die eisenbeschlagenen Holzschuhe voll
von der Feuchtigkeit des Herbstes. Und dann
machte sie sich in der frühen Dämmerung aus
den Weg nach Melbjaerg, anderthalb Meilen
über die Heide.
Früh am nächsten Morgen fand sie sich wieder
bei Lone ein, zitternd vor Kälte, erloschen, fast
stumm. Sie aß, was Lone ihr vorsetzte, aber
erst nach langem Fragen erfuhr Lone, wie die
Dinge standen. Klein-Selgen hatte sich vor zwei
Tagen von Kren Torps Hof entfernt.
Es war also wahr, was An'Kjestin gesehen
hatte, der Junge war fort.
Wie lange ist das nun schon her! Das
Haus, in dem die Postbotin An'Kjestin wohnte,
ist dem Erdboden gleichgemacht, der Pflug ist
über die Stelle dahingegangen, wo es stand,
und nur die, die sie gekannt, entsinnen sich,
daß früher hier Leute gewohnt haben. Das
Haus war so klein, wie sie jetzt gar nicht mehr
gebaut werden, nur eine Stube mit einer Tür
und einem kleinen Fenster, das Ganze ans
Lehm und das Dach aus Heidekraut. Die
Hütte lag an der Grenze von Heide und Moor
wie ein dunkler Hügel, ein einsamer Vorposten:
kein Baum stand dabei, und kein Fußbreit
Erde gehörte dazu. Selgen hatte nichts be-
sessen, er war Taglöhner, und doch hatte er
Boden gehabt, um die Hütte zu errichten, da-
mit er und An'Kjestin zusammen unter Dach
kommen konnten. So sing man damals an.
Später mußte dann Geld zurückgelegt werden,
d. h. man mußte Torf graben, dreschen und
Steine schleppen, so lange, bis schließlich etwas
übrig blieb, um ein Stück ungerodeter Heide
vor dem Hause dazu zu kaufen. Dann aber
mußte, während andere ruhten, Zeit gewonnen
werden, die Heide aufzubrechen und unter jahre-
langen Mühen urbar zu machen. Unendlich
weit winkte das Ziel: eine Kuh und zwei
Schafe auf dem eigenen Boden.
So schwang man sich in alten Tagen zum
Bauer auf, und das würde auch Selgens Schick-
sal gewesen sein, wenn er nicht gestorben wäre,
noch ehe er richtig angefangen hatte. In dem
öden Häuschen blieben An'Kjestin und der kleine
Junge zurück, der nach dem Vater benannt
war. Als der Mann sie so im Stiche ließ, da
reckte die Frau sich auf und tat selber Männer-
arbeit, ohne Zukunftshoffnungen, bloß weil sie
und Klein-Selgen ja nicht stillsitzen und hungern
konnten. Sie bekam die Stelle als Briefbotin,
und die hielt sie wenigstens auf den Beinen,
wenn wir so sagen dürfen. Ganz ohne Freunde
war sie nicht, die Frauen rings auf den Höfen
halfen ihr, so gut ihr nach Ansicht der Leute
zu helfen war, indem sie ihr etwas zu essen vor-
setzten, wenn sie mit ihrer Tasche ins Haus kam.
Sie bat nie um etwas, aß aber wie ein Storch,
wenn sie dazu aufgefordert wurde. Daheim in
ihrer Hütte gönnte sie sich nichts, damit Klein-
Selgen nicht darben sollte.
In den strengen Wintertagen, wenn ein
dreitägiges Schneegestöber Weg und Pfad ge-
ebnet hatte, dachte immer einer oder der andere
an die An'Kjestin und arbeitete sich mit einem
Brot durch Sturm und Schnee bis zu der kleinen
Hütte hin; mehr als einmal schon hatte man
die beiden wie erstarrt im Bette gefunden.
>-tto