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Zweck der Zensur
ß. Grosse
„Sie beschweren sich, daß die Zensur Ihr Stück verboten
hat? Ja wozu glauben Sie denn, daß die Zensur da ist?"
Die Geschichte eines Witzes
Es war einmal ein Witz.
Als der in die Welt sprang, fiel er einem König auf die Nase.
Darüber erschrak der König so sehr, daß er niesen mußte.
„Hazi!" machte er, und der Witz flog ins Nebenzimmer
dem Zeremonienmeister an den Kopf. Der packte ihn entrüstet
und so ungeschickt, daß ihm des Witzes Unterhose in der Hand
blieb. Die ließ er einsperren. Der Witz aber war fortgeschlüpft.
Ins Volk. Dort ging er von Hand zu Hand. Dabei wurde
er schmutzig. Deshalb seiften sie ihm im Offizierskasino mit der
Wurzelbürste die Hülste seiner Pointe weg, und er bekam einen
Hexenschuß int Genick.
Dann kam er in ein Mädchenpensionat. Siebzehn Röcke
zogen sie ihm dort an, so daß er schwitzte.
Auf seiner Wanderung überschritt er auch die Landesgrenze.
Dort verstanden sie ihn nicht, hielten ihn für gelehrt und gaben
ihn: einen Platz in einem wissenschaftlichen Werke.
Dann fiel er einem Oberkellner in die Hände. Der drehte ihn
herum. Jetzt stand er mit der Pointe aus dem Kopf.
Und ein Rindvieh auf der Weide fraß ihm den Rest der
Pointe weg.
Jetzt bekam er Einlaß in die Lektüre für reifere Jugend.
Dort stahl ihn ein Literat und schickte ihn an den Redakteur,
der ihm das Leben damals gab. Der erkannte fein eignes Kind
nicht mehr und klebte ihm eine Rückportomarke auf die Vorderseite.
Dann nahm ihn meine Tante Karoline an Kindesstatt an. Es
war ihr einziger Witz, und sie präsentierte ihn jedem Bekannten
dreiundneunzig Mal. In der Zwischenzeit lag er neben ihrenr
Mops und schlief, bekam die Herzbeutelerweiterung und starb an
Asthma.
Fritz Müller (Zürich)
Liebe Jugend!
Seine Exzellenz begegnen einem Meldereiter und fragen ihn nach
seiner Meldung. Der Reiter weiß sie nicht. Als ihn Seine Exzellenz fragt,
ob er iricht von seinem Patrouillenführer instruiert worden sei,
antwortet er: „Mein Leutnant hat g'sagt, Du bist ein so saudummer
Uerl, daß Du Dir die Meldung doch nicht merken kannst, da sag
ich sie Dir gar nicht, sondern reit so zu."
Soeben erfüllen ein neues Wärchenbudi der „Jugend“:
mär dien ohne Worte
Dritte Folge.
Aus dem Bilderfchatj der .Jugend1 ausgemählt von der Freien Lehreroereinigung für hunflpfiege, Berlin.
MT Preis: / marh SO Pfennig, "IE
Blit dietem fünlten Bilderbuch der „Jugend“ mollen mir der liindermell eine millhommene Weihnachts-
freude bereiten und mir münfdien, daß auch die/es neue märdienbuch überall dort Eingang findet,
mo ein hünfllerifdies Bilderbuch als Erziehungsmittel betrachtet mird. Der außerordentlich billige Preis
non marh 1.50 Jür 25 einfeilig bedruchte nunfibläller in flarhem ttartonband mird einer großen
Verbreitung nur förderlich fein. :: Von früher erfthienenen Bilderbüchern bringen mir in Erinnerung:
Wärdien ohne Worte. Erjte Folge.Preis Wh. —.50
märdien ohne Worte, zmeite Folge. „ „ 1.50
Uns üeutfdie Jahr im Bilde. „ „ 1.50
Stadt und Land.. „ „ 1.50
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. :: Bei Doreinfendung non 60 Pfennig, refp. marh 1.70 fendet
der Verlag die einzelnen Bände auch direht.
mündien, Leffingfleaße 1.
Verlag der „Jugend“
B*i etwaiges Bestellungen bittet man auf die Münchner „JlIfiEND“ Bezug au nehmen.
1288
Zweck der Zensur
ß. Grosse
„Sie beschweren sich, daß die Zensur Ihr Stück verboten
hat? Ja wozu glauben Sie denn, daß die Zensur da ist?"
Die Geschichte eines Witzes
Es war einmal ein Witz.
Als der in die Welt sprang, fiel er einem König auf die Nase.
Darüber erschrak der König so sehr, daß er niesen mußte.
„Hazi!" machte er, und der Witz flog ins Nebenzimmer
dem Zeremonienmeister an den Kopf. Der packte ihn entrüstet
und so ungeschickt, daß ihm des Witzes Unterhose in der Hand
blieb. Die ließ er einsperren. Der Witz aber war fortgeschlüpft.
Ins Volk. Dort ging er von Hand zu Hand. Dabei wurde
er schmutzig. Deshalb seiften sie ihm im Offizierskasino mit der
Wurzelbürste die Hülste seiner Pointe weg, und er bekam einen
Hexenschuß int Genick.
Dann kam er in ein Mädchenpensionat. Siebzehn Röcke
zogen sie ihm dort an, so daß er schwitzte.
Auf seiner Wanderung überschritt er auch die Landesgrenze.
Dort verstanden sie ihn nicht, hielten ihn für gelehrt und gaben
ihn: einen Platz in einem wissenschaftlichen Werke.
Dann fiel er einem Oberkellner in die Hände. Der drehte ihn
herum. Jetzt stand er mit der Pointe aus dem Kopf.
Und ein Rindvieh auf der Weide fraß ihm den Rest der
Pointe weg.
Jetzt bekam er Einlaß in die Lektüre für reifere Jugend.
Dort stahl ihn ein Literat und schickte ihn an den Redakteur,
der ihm das Leben damals gab. Der erkannte fein eignes Kind
nicht mehr und klebte ihm eine Rückportomarke auf die Vorderseite.
Dann nahm ihn meine Tante Karoline an Kindesstatt an. Es
war ihr einziger Witz, und sie präsentierte ihn jedem Bekannten
dreiundneunzig Mal. In der Zwischenzeit lag er neben ihrenr
Mops und schlief, bekam die Herzbeutelerweiterung und starb an
Asthma.
Fritz Müller (Zürich)
Liebe Jugend!
Seine Exzellenz begegnen einem Meldereiter und fragen ihn nach
seiner Meldung. Der Reiter weiß sie nicht. Als ihn Seine Exzellenz fragt,
ob er iricht von seinem Patrouillenführer instruiert worden sei,
antwortet er: „Mein Leutnant hat g'sagt, Du bist ein so saudummer
Uerl, daß Du Dir die Meldung doch nicht merken kannst, da sag
ich sie Dir gar nicht, sondern reit so zu."
Soeben erfüllen ein neues Wärchenbudi der „Jugend“:
mär dien ohne Worte
Dritte Folge.
Aus dem Bilderfchatj der .Jugend1 ausgemählt von der Freien Lehreroereinigung für hunflpfiege, Berlin.
MT Preis: / marh SO Pfennig, "IE
Blit dietem fünlten Bilderbuch der „Jugend“ mollen mir der liindermell eine millhommene Weihnachts-
freude bereiten und mir münfdien, daß auch die/es neue märdienbuch überall dort Eingang findet,
mo ein hünfllerifdies Bilderbuch als Erziehungsmittel betrachtet mird. Der außerordentlich billige Preis
non marh 1.50 Jür 25 einfeilig bedruchte nunfibläller in flarhem ttartonband mird einer großen
Verbreitung nur förderlich fein. :: Von früher erfthienenen Bilderbüchern bringen mir in Erinnerung:
Wärdien ohne Worte. Erjte Folge.Preis Wh. —.50
märdien ohne Worte, zmeite Folge. „ „ 1.50
Uns üeutfdie Jahr im Bilde. „ „ 1.50
Stadt und Land.. „ „ 1.50
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. :: Bei Doreinfendung non 60 Pfennig, refp. marh 1.70 fendet
der Verlag die einzelnen Bände auch direht.
mündien, Leffingfleaße 1.
Verlag der „Jugend“
B*i etwaiges Bestellungen bittet man auf die Münchner „JlIfiEND“ Bezug au nehmen.
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