Sitten - Richter j. J. Vrieslander
»Wir müssen die Nackttänzerin anfhängen; da- ist die einzige Gelegenheit, bei der »vir sie init tNnße betrachten können,
ohne in den Verdacht der Lüsternheit zu kommen."
Ultrainontanes Wehegefctdrei
Intoniert' die dumpfsten Iammerarien,
2 geliebte Zentrumschristenheit!
Denn in: frumben Lande Bayuwarien
Ist der Großblock fix und sprungbereit!
lind man hört ihn schon in allen Blättern
Die Kulturkampfmarseillaise schmettern.
Kreuz und Christentum, das Heil der Schule,
Wirft er aus den Fenstern in den Kot,
Reißt die Geistlichkeit herab vom Stuhle,
Drauf sie heil'ge Religion euch bot,
ilnd verbrennt in Raserei, in starrer,
Rach dem Tode selbst die dicksten Pfarrer!
Rolk! Erwache! Schlag die „Freiheitsschwindler"
uuf den Schädel, daß er jäh zerschellt!
Liberale, Sozi, Bauernbündler
-rührt der Satan gegen euch ins Feld!
'»d im Hintergrund mit blut'ger Miene
Grinsen Republik und — Guillotine!
Heda
Hot
l,i ®*c .©efetje über die Sonntagsheiligung ver-
itnu? Deutliche Arbeiten an, Sonntag; ße ge-
haito' 'lc nur Notfall". Ein Gutsbesitzer
ein V*™- Sonntag seine Ernte eingefahren, weil
Str»r "üter drohte. Er erhielt eiir polizeiliches
es s chsandat; ein Gewitter sei kein Notfall, dein:
-u "" .Sommer vorauszusehen.
Durckim richtig. Feder Normalmensch mit
iin Aich^ittsbegabung muß voraussehen, daß es
die heiß werden kann; in der Hitze kann
die V°Rhüre mit Elektrizität geladen werden;
lade». ^"lzität Kann sich in einem Gewitter ent-
töten ' ^ Rlitz kann zünden und kann Menschen
darf 'ein c2s "iles ist vorauszusehe». Deshalb
Bb - euer, das an einein Sonntag durch den
der „,°"P?"den >st. nicht gelöscht, — ein Mensch,
einer K, Pnitag vom Blitz getroffen ist, nicht auf
aesck/im "t>dahre über die Straße zur Unfallstation
deiten- ^?rden. Denn das sind öffentliche Ar-
rveji die Unglücksfälle sind keine Notfälle,
'"h °°r°uszusehe„ sind,
ilümlim .Ausnahme ist allerdings zuzugesteheil,
auf daß ein Agrarier diese Arbeiten
richtet^ o.' osten für das allgemeine Wohl ver-
den„ liegt ein wirklicher Notfall vor;
Moiinai»? Agrarier auf Kosten seines Portc-
das k0,,„ L'üfer für die Allgemeinheit bringt,
niemand voraussehen. tri<><>
Der Divan
Die liebe selige Weihnachtzeit,
Die alle guten Kinder freut!
Schon lange wünschte sich der Iwan
Einen recht hübschen persischen Divan.
Und sieh, Christkindlein über Nacht,
Hat das Gewünschte ihm gebracht.
Nun hört man Tag und Nacht den Iwai,
Rumoren mit seinein schönen Divan.
Es knallt und staubt — was ist denn los?
Der Iwan klopft seineii Divan bloß.
Denn in deii Polstern sitzt versteckt
Noch leider manches böse Insekt,
Das, wenn maii sich der Ruh befleißt,
Sticht, kratzt, zwickt, brennt, wühlt, bohrt und beißt.
Dann aber, wenn er einmal rein,
Legt nian befriedigt sich hinein.
A. De \orft
Ii. Bing
Zentrumsherreu
„Alles wendet sich ne neu uns, Herr Kollege,
jetzt ginge nur noch ab, dass der liebe (Sott auch
liberal würde. Aber das werden wir s» ver-
hindern wissen!"
wie li-hib-lict) schallt
Wenn der Kanzler im Taumelrausch des Ge-
sindes nüchtern geblieben ist, verständigt er sich mit
dem Zentrum. . .
„Das Reich war in Slot und wir haben, als
seine wahren Freunde, ihm und den Bundesstaaten
herausgeholfen." Diese Sätze Windthorsts kann, Wort
für Wort, der Sprecher des Zentrums jetzt wieder-
holen. Harden in der „Zukunft")
Wie lieblich fdjallt
Vom Grunewald
Der Zukunft heller Klang.
Der Max geht los —
Nun hört man bloß
Den frumben Wahlgesang:
Der Freisinn ist
Voll Trug und List
Und geht auf Bauernfang.
Der Rote brüllt,
Bon Gier erfüllt,
Mang diese Bandc mang.
Die Kerls sind mau —
Nur Schwarz und Bla»
Beseelt noch edler Drang . . .
Das Zentrum lauscht,
Bon Glück berauscht:
Komm, Max, geliebter Sohn —
Bald strahlst du fein
Iin Glorienschein
Als päpstlicher Baron!
K * s
wahres Gefchichrchen
Lateiuunterricht in Quarta eines Gymna-
siums in der Gegend der Schlotbarone und Aohlcii-
magnaten. Der Sohn eines Bergwerkdirektors wird
gefragt: „Was heißt ,der Reichtum' auf lateinisch?"
— , Dividentiae, Herr Mberlchrer."
*
Aus einer
ländlichen bayerischen Wahlrede
Pfarrer: „Also daß ös wißts, da Großblock
is g'ründt wor'n zwischen de L i b e r a l' n, de
Bauernbündler und de Sozi; dös is a so
a G'sellschaft z'samma, als wia bei uns da Lehra,
da S an hü ata und da Dorflump!"
»Wir müssen die Nackttänzerin anfhängen; da- ist die einzige Gelegenheit, bei der »vir sie init tNnße betrachten können,
ohne in den Verdacht der Lüsternheit zu kommen."
Ultrainontanes Wehegefctdrei
Intoniert' die dumpfsten Iammerarien,
2 geliebte Zentrumschristenheit!
Denn in: frumben Lande Bayuwarien
Ist der Großblock fix und sprungbereit!
lind man hört ihn schon in allen Blättern
Die Kulturkampfmarseillaise schmettern.
Kreuz und Christentum, das Heil der Schule,
Wirft er aus den Fenstern in den Kot,
Reißt die Geistlichkeit herab vom Stuhle,
Drauf sie heil'ge Religion euch bot,
ilnd verbrennt in Raserei, in starrer,
Rach dem Tode selbst die dicksten Pfarrer!
Rolk! Erwache! Schlag die „Freiheitsschwindler"
uuf den Schädel, daß er jäh zerschellt!
Liberale, Sozi, Bauernbündler
-rührt der Satan gegen euch ins Feld!
'»d im Hintergrund mit blut'ger Miene
Grinsen Republik und — Guillotine!
Heda
Hot
l,i ®*c .©efetje über die Sonntagsheiligung ver-
itnu? Deutliche Arbeiten an, Sonntag; ße ge-
haito' 'lc nur Notfall". Ein Gutsbesitzer
ein V*™- Sonntag seine Ernte eingefahren, weil
Str»r "üter drohte. Er erhielt eiir polizeiliches
es s chsandat; ein Gewitter sei kein Notfall, dein:
-u "" .Sommer vorauszusehen.
Durckim richtig. Feder Normalmensch mit
iin Aich^ittsbegabung muß voraussehen, daß es
die heiß werden kann; in der Hitze kann
die V°Rhüre mit Elektrizität geladen werden;
lade». ^"lzität Kann sich in einem Gewitter ent-
töten ' ^ Rlitz kann zünden und kann Menschen
darf 'ein c2s "iles ist vorauszusehe». Deshalb
Bb - euer, das an einein Sonntag durch den
der „,°"P?"den >st. nicht gelöscht, — ein Mensch,
einer K, Pnitag vom Blitz getroffen ist, nicht auf
aesck/im "t>dahre über die Straße zur Unfallstation
deiten- ^?rden. Denn das sind öffentliche Ar-
rveji die Unglücksfälle sind keine Notfälle,
'"h °°r°uszusehe„ sind,
ilümlim .Ausnahme ist allerdings zuzugesteheil,
auf daß ein Agrarier diese Arbeiten
richtet^ o.' osten für das allgemeine Wohl ver-
den„ liegt ein wirklicher Notfall vor;
Moiinai»? Agrarier auf Kosten seines Portc-
das k0,,„ L'üfer für die Allgemeinheit bringt,
niemand voraussehen. tri<><>
Der Divan
Die liebe selige Weihnachtzeit,
Die alle guten Kinder freut!
Schon lange wünschte sich der Iwan
Einen recht hübschen persischen Divan.
Und sieh, Christkindlein über Nacht,
Hat das Gewünschte ihm gebracht.
Nun hört man Tag und Nacht den Iwai,
Rumoren mit seinein schönen Divan.
Es knallt und staubt — was ist denn los?
Der Iwan klopft seineii Divan bloß.
Denn in deii Polstern sitzt versteckt
Noch leider manches böse Insekt,
Das, wenn maii sich der Ruh befleißt,
Sticht, kratzt, zwickt, brennt, wühlt, bohrt und beißt.
Dann aber, wenn er einmal rein,
Legt nian befriedigt sich hinein.
A. De \orft
Ii. Bing
Zentrumsherreu
„Alles wendet sich ne neu uns, Herr Kollege,
jetzt ginge nur noch ab, dass der liebe (Sott auch
liberal würde. Aber das werden wir s» ver-
hindern wissen!"
wie li-hib-lict) schallt
Wenn der Kanzler im Taumelrausch des Ge-
sindes nüchtern geblieben ist, verständigt er sich mit
dem Zentrum. . .
„Das Reich war in Slot und wir haben, als
seine wahren Freunde, ihm und den Bundesstaaten
herausgeholfen." Diese Sätze Windthorsts kann, Wort
für Wort, der Sprecher des Zentrums jetzt wieder-
holen. Harden in der „Zukunft")
Wie lieblich fdjallt
Vom Grunewald
Der Zukunft heller Klang.
Der Max geht los —
Nun hört man bloß
Den frumben Wahlgesang:
Der Freisinn ist
Voll Trug und List
Und geht auf Bauernfang.
Der Rote brüllt,
Bon Gier erfüllt,
Mang diese Bandc mang.
Die Kerls sind mau —
Nur Schwarz und Bla»
Beseelt noch edler Drang . . .
Das Zentrum lauscht,
Bon Glück berauscht:
Komm, Max, geliebter Sohn —
Bald strahlst du fein
Iin Glorienschein
Als päpstlicher Baron!
K * s
wahres Gefchichrchen
Lateiuunterricht in Quarta eines Gymna-
siums in der Gegend der Schlotbarone und Aohlcii-
magnaten. Der Sohn eines Bergwerkdirektors wird
gefragt: „Was heißt ,der Reichtum' auf lateinisch?"
— , Dividentiae, Herr Mberlchrer."
*
Aus einer
ländlichen bayerischen Wahlrede
Pfarrer: „Also daß ös wißts, da Großblock
is g'ründt wor'n zwischen de L i b e r a l' n, de
Bauernbündler und de Sozi; dös is a so
a G'sellschaft z'samma, als wia bei uns da Lehra,
da S an hü ata und da Dorflump!"