Stoljer Vergleich F- Heubner
„In meiner Zeit war be ,Sächs'sche Schweiz? noch nich so verschandelt wie
jetzt, — ich sage Ihnen-- eene Böcklinlandschaft neben der andern!"
Wahres Gefchichcchen
Oer Oberst und Regiments-Uommandeur v. X;
aus Gstelbien nach einer mitteldeutschen Garnison
versetzt, sieht mit besonderer Strenge darauf, daß
seine (Offiziere nur mit durchaus einwandfreie»
Zivilisten Verkehr pflegen. Er hat daher eine
Liste sehr sorgfältig ausgefertigt, auf welcher jede
Familie genau vermerkt ist, welche für den Verkehr
seiner Gffiziere in Betracht kommt. Diese Liste ist
nun ganz ideal abgefaßt. Oer Gberst macht näm->
lich vier Ulassen:
Ulasse I: Die Familien, bei denen jeder
Dffizier Besuch machen muß (Ureisrat, Dbe»
bürgermeister rc.).
Ulasse II: Ls wird „gewünscht", daß
der Dffizier sich hier einführt.
Ulasse III: hier kann der Dffizier Besuch
machen, ohne die Erlaubnis des Uommandeurs
vorher einzuholen.
Ulasse IV: Wenn der Dffizier hier Besuch
machen will, muß er zuvor die Erlaubnis des
Gbersten einholen.
Nun lernt der Herr Gberst dieser Tage einen
Schuldirektor G. kennen. Der Mann entpuppt
sich wider Erwarten als ein in jeder Beziehung
konvenabler und ungefährlicher Mensch, mit dem
sich der stolze Gberst rasch anbiedert.
Am nächsten Tag besonderer Befehl an die
Herren' Gffiziere:
„Der Herr Schuldirektor G. ist mit dem heutigen
von der IV. in die III. Ulasse versetzt."
*
Kleines Gespräck
„Du glaubst an den Erfolg Deiner neuen Gper?"
„Natürli! I Hab die große Trommel durch
an Schenkkellner ersetzt, der im entsprechenden
Moment imma 'n Hahn in an Banz'n einischlagt!"
//
^ er ,**'
_ — y ^^^ S - —
11 / -
Hei etwaigen Bestellungen bittet inan auf die Mülleimer „JlItiiUSD“ Bezue zu nehmen.
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„In meiner Zeit war be ,Sächs'sche Schweiz? noch nich so verschandelt wie
jetzt, — ich sage Ihnen-- eene Böcklinlandschaft neben der andern!"
Wahres Gefchichcchen
Oer Oberst und Regiments-Uommandeur v. X;
aus Gstelbien nach einer mitteldeutschen Garnison
versetzt, sieht mit besonderer Strenge darauf, daß
seine (Offiziere nur mit durchaus einwandfreie»
Zivilisten Verkehr pflegen. Er hat daher eine
Liste sehr sorgfältig ausgefertigt, auf welcher jede
Familie genau vermerkt ist, welche für den Verkehr
seiner Gffiziere in Betracht kommt. Diese Liste ist
nun ganz ideal abgefaßt. Oer Gberst macht näm->
lich vier Ulassen:
Ulasse I: Die Familien, bei denen jeder
Dffizier Besuch machen muß (Ureisrat, Dbe»
bürgermeister rc.).
Ulasse II: Ls wird „gewünscht", daß
der Dffizier sich hier einführt.
Ulasse III: hier kann der Dffizier Besuch
machen, ohne die Erlaubnis des Uommandeurs
vorher einzuholen.
Ulasse IV: Wenn der Dffizier hier Besuch
machen will, muß er zuvor die Erlaubnis des
Gbersten einholen.
Nun lernt der Herr Gberst dieser Tage einen
Schuldirektor G. kennen. Der Mann entpuppt
sich wider Erwarten als ein in jeder Beziehung
konvenabler und ungefährlicher Mensch, mit dem
sich der stolze Gberst rasch anbiedert.
Am nächsten Tag besonderer Befehl an die
Herren' Gffiziere:
„Der Herr Schuldirektor G. ist mit dem heutigen
von der IV. in die III. Ulasse versetzt."
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Kleines Gespräck
„Du glaubst an den Erfolg Deiner neuen Gper?"
„Natürli! I Hab die große Trommel durch
an Schenkkellner ersetzt, der im entsprechenden
Moment imma 'n Hahn in an Banz'n einischlagt!"
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Hei etwaigen Bestellungen bittet inan auf die Mülleimer „JlItiiUSD“ Bezue zu nehmen.
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