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Drastisch* Mittel gegen di«
Revolution in Russland

Nachdem der „Petersburger Zeitung" zufolge
das Mitglied des russischen Staatsrats Goworucho-
Otrok bei Revision der Schulbibliotheken die re-
volutionären Schriften entfernt, die pornogra-
phischen aber belassen hatte, weil sie „ein wirksames
Gegengift gegen die Revolution" seien, haben,
wie wir hören, die Mitglieder des „Verbands
echt russischer Landsleute" folgende Leitsätze aus-
gestellte

1. Dem Volk muß der Schnaps erhalten
werden: Solange unsere Bauern besoffen sind,
rebellieren sie nicht.

2. Dem Volke muß die Lust am Weibe er-
halten werden, dann wird es keine Zeit haben,
die regierenden Männer zu stürzen. Aus diesem
Grund sind alle Volks-, Mittel- und Hochschulen
in „öffentliche Häuser" umzuwandeln.

3. Dem Volke muß die Lust an der Gemein-
heit erhalten bleiben. Daher soll eine hundert-
köpfige Kommission sämtliche Großstädte des Aus-
landes besuchen und alle pornographischen Werke
in Wort und Bild (insbesondere die Muster-
sammlungen Roeren und Kausen) käuflich er-
werben.

4. Dem Volke müssen die Luden erhalten
bleiben, damit die Bauern, wenn sie trotzdem
rebellieren sollten, wenigstens ein geeignetes Ziel
für ihre Flinten und Säbel haben.

Itedil

Karriere in Bayern

Familienoberhaupt- „Nix b'sonders n'wcs'u,
vö8 vcrfloss'ne Jahr! Am wcit'stcn hat's no der
Fritz 'bracht! der is als Dreierjurist Militiiranwiirtcr
Word'» ohne das? er beim Militär war! '

Wahre Geschichtchen

Ein junger Leutnant kommt zu seinem Regi-
ments-Komniandeur und meldet ihm, daß er sich
mit einer Amerikanerin verlobt habe. Der Oberst
erkundigt sich nach der pekuniären Lage der Dame,
worauf der Leutnant antwortet, daß sein zu-
künftiger Schwiegervater sehr wohlhabend sei und
u. a. auch große Viehherden besitze. Darauf er-
widert der joviale Oberst: „Lieber Freund, seien
Sie recht vorsichtig! Als ich jung war, verlobte
sich auch mal ein Leutnant mit einer Dame, deren
Vater in Amerika große Rinderherden besitzen
sollte. Aber nach der Hochzeit blieb von den
ganzen Rinderherden nur ein einziger Ochse
übrig — und der war ich!"

Unter dem Vorsitz des Regierungspräsidenten
tagte die Reblauskommission. Zwei Parteien
kämpften gegeneinander. Die eine verlangte die
Ausrottung sämtlicher Rebstöcke eines verseuchten
Weinberges, die andere wollte nur die einzelnen
kranken Stöcke ausgerodet und verbrannt haben.
Zur letzteren Partei gehörten die Winzer und
Weinbauern. Einer von ihnen erklärte immer
wieder, daß es genüge, wenn die einzelnen ver-
lausten Stöcke ausgerodet, und die übrigen gesund
gebliebenen gut gedüngt würden. Auf eine scharfe
Zurückweisung des Regierungspräsidenten er-
widerte der streitbare Mann in ebenso scharfem
Tone:

„Herr Exzellenz, wenn Lhre Frau in ihrem
Bett einen einzigen Floh findet, verbrennen Sie
dann das ganze Bett?"


das Erneuerungsmaferial

für die Nerven

er lebenswichtigste Bestandteil der Nerven ist das Lecithin.
Seitdem diese Tatsache wissenschaftlich festgestellt ist, wird
von ärztlicher Seite zur Stärkung und Auffrischung abgespannter
Nerven das Biocitin in steigendem Maße mit vorzüglichem Erfolg
angewandt. Denn das Biocitin ist das einzige Präparat, das 10
Prozent Lecithin von jener ganz hervorragenden Qualität ent-
hält, die sich nach dem Herstellungsverfahren von Hofrat Professor
Dr. Habermann ergibt. Mit Hilfe des Biocitin wird es möglich, die aus-
gearbeiteten oder sonstwie geschwächten Nerven zu kräftigen und ihre
volle Leistungsfähigkeit widerherzustellen. Man achte aber auf den
Namen Biocitin und weise Nachahmungen zurück, die fälschlicher-
weise als ebensogut angeboten werden. Man verlange gratis
\ ein Geschmacksmuster nebst belehrender Broschüre von der
Biocitinfabrik G.m.b.H., Berlin 8.61,0.8.

Wirksamstes Nerven-
Nähr-und Krafiigungs-
Atiltel -!> Einiges
Originalpräparat aus
absoluter Nervensubstan>

I LccithirOrvach —-

ProlDrHabermann's
und Dr Ehrenfeld’s

patentiertem Verfahren.

. i/r t//v 6 W.


Bei etwaigen ISeHtell unsren bittet man aul’die Münchner „JIJGE11ID“ Itezng zu nehmen.

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[nicht signierter Beitrag]: Wahres Geschichtchen
Beda: Drastische Mittel gegen die Revolution in Russland
Albert Weisgerber: Karriere in Bayern
 
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