A. Schmidhammer
Serenissimus in öer Aunsiausstekkung
Baba, dies Jahr sinn ja bloß Landschaften ausgestellö!?" — „Ja. Die nackigen Bilder haö öer gude kserr
Ministerialdirekdor alle wegen Lich beunanständigt."
Teddy und William
Tamtamtam! Bimbam! Gejubel,
Flüche, Pfiffe, Fahrmarktstrubel. —
Glotz' und staune, Publikum! —
Tschintata! Klingkling! Bumbum!.
Und die Fahrmarktschreier plärren:
„Nur hereinspaziert, ihr Herren!
Meine Waren sind famos
Und ich schlag sie billig los!
Doch mein Nachbar, das Karnikel,
Führt die reinsten Schundartikel:
Wer nach seinen Waren greift,
Der ist gründlich eingeseift!"
Und die beiden Konkurrenzen
Zieh'n die letzten Konsequenzen,
Denn nach Konkurrentenbrauch
Stoßen Sie sich vor ben Bauch.
Oder aber setzt es Tritte
Nach der Rückfront runden Mitte,
Und es pufft die Boxerfaust
Und die derbe Watsche saust!
Wir erleben beim Spektakel
Ganz gewiß noch das Mirakel,
Daß ein dritter ausverkauft,
Während dieses Paar sich rauft!!
Beda
»
$partanertum
Die Bonner Borussen haben sich den oft ge-
hörten Vorwurf, sie seien zu luxuriös, anscheinend
zu Herzen genommen. Denn auf ihre Veran-
lassung sind die Bonner Corps zu einer Besprechung
darüber zusammengetreten, wie dem bisherigen
Luxus zu steuern sei.
Die Borussen machen folgende Vorschläge:
1. Die (allerdings sehr empfindlichen) weißen
Stürmer sollen immer einen ganzen Tag lang ge-
tragen werden; der bisherige Brauch, jeden Tag
zwei neue Stürmer zu verbrauchen, ist abzu-
schaffen.
2. Das Gebot, Eisenbahnfahrten nur in Extra-
zügen zurückzulegen, wird aufgehoben: die Be-
nutzung der ersten Wagenklasse der fahrplan-
mäßigen Züge ist künftig gestattet. Doch ist die
Benutzung eines Abteils, in den: ein Reichstags-
abgeordneter auf Grund seiner Freifahrkarte Platz
genommen hat, tunlichst zu vermeiden.
3. Der Brauch, bei Benutzung von Eisenbahnen
die Wagenfenster und die Lokomotiven zu demo-
lieren, wird aufgehoben. Den Corpsbrüdern, die
sich ausleben wollen, wird das Ziehen der Not-
bremse empfohlen, das nur 30 M. kostet.
4. Die sofortige bare Bezahlung einer Schnei-
derrechnung soll nicht mehr als Kompromittierung
der Couleur angesehen werden.
5. Die Beschränkung des Sektkonsums auf
französische Erzeugnisse wird aufgehoben. Doch
ist vor dem Genuß deutschen Sektes die Cou-
leur abzulegen.
Der Wortführer der Opposition erklärte, daß
nach diesen Beschlüssen künftig wohl jeder Almosen-
empfänger seinen Sohn zum Corps Borussia
schicken werde. Frido
Serenissimus in öer Aunsiausstekkung
Baba, dies Jahr sinn ja bloß Landschaften ausgestellö!?" — „Ja. Die nackigen Bilder haö öer gude kserr
Ministerialdirekdor alle wegen Lich beunanständigt."
Teddy und William
Tamtamtam! Bimbam! Gejubel,
Flüche, Pfiffe, Fahrmarktstrubel. —
Glotz' und staune, Publikum! —
Tschintata! Klingkling! Bumbum!.
Und die Fahrmarktschreier plärren:
„Nur hereinspaziert, ihr Herren!
Meine Waren sind famos
Und ich schlag sie billig los!
Doch mein Nachbar, das Karnikel,
Führt die reinsten Schundartikel:
Wer nach seinen Waren greift,
Der ist gründlich eingeseift!"
Und die beiden Konkurrenzen
Zieh'n die letzten Konsequenzen,
Denn nach Konkurrentenbrauch
Stoßen Sie sich vor ben Bauch.
Oder aber setzt es Tritte
Nach der Rückfront runden Mitte,
Und es pufft die Boxerfaust
Und die derbe Watsche saust!
Wir erleben beim Spektakel
Ganz gewiß noch das Mirakel,
Daß ein dritter ausverkauft,
Während dieses Paar sich rauft!!
Beda
»
$partanertum
Die Bonner Borussen haben sich den oft ge-
hörten Vorwurf, sie seien zu luxuriös, anscheinend
zu Herzen genommen. Denn auf ihre Veran-
lassung sind die Bonner Corps zu einer Besprechung
darüber zusammengetreten, wie dem bisherigen
Luxus zu steuern sei.
Die Borussen machen folgende Vorschläge:
1. Die (allerdings sehr empfindlichen) weißen
Stürmer sollen immer einen ganzen Tag lang ge-
tragen werden; der bisherige Brauch, jeden Tag
zwei neue Stürmer zu verbrauchen, ist abzu-
schaffen.
2. Das Gebot, Eisenbahnfahrten nur in Extra-
zügen zurückzulegen, wird aufgehoben: die Be-
nutzung der ersten Wagenklasse der fahrplan-
mäßigen Züge ist künftig gestattet. Doch ist die
Benutzung eines Abteils, in den: ein Reichstags-
abgeordneter auf Grund seiner Freifahrkarte Platz
genommen hat, tunlichst zu vermeiden.
3. Der Brauch, bei Benutzung von Eisenbahnen
die Wagenfenster und die Lokomotiven zu demo-
lieren, wird aufgehoben. Den Corpsbrüdern, die
sich ausleben wollen, wird das Ziehen der Not-
bremse empfohlen, das nur 30 M. kostet.
4. Die sofortige bare Bezahlung einer Schnei-
derrechnung soll nicht mehr als Kompromittierung
der Couleur angesehen werden.
5. Die Beschränkung des Sektkonsums auf
französische Erzeugnisse wird aufgehoben. Doch
ist vor dem Genuß deutschen Sektes die Cou-
leur abzulegen.
Der Wortführer der Opposition erklärte, daß
nach diesen Beschlüssen künftig wohl jeder Almosen-
empfänger seinen Sohn zum Corps Borussia
schicken werde. Frido