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Heinrich Kley
1162

tOie England uns erzog

Niemand von uns vermag heute zu sagen, welches unser Schick-
sal als Nation sein wird. Eins wissen wir: Diesem Geschlecht wird
es bestimmt sei», die Entscheidung zu erleben, ob wir eine Zukunft
als Weltvolk haben, gleich den Angelsachsen diesseit und jenseit des
Meeres, oder ob dieses höchste nationale Ziel für uns unerreichbar
bleiben wird. Erreichen wir es, so werden wir es der Tatsache zu
danken haben, daß in dem Augenblicke, wo England zum ersten Mal
mit Macht ausholen wollte, uns aus der Bahn zu schleudern, unsere
Flotte gerade so stark geworden war, daß der Gegner den Angriff nicht
mehr wagte.. Zu dieser Bereitschaft im letzten noch möglichen Moment
haben die Engländer selbst uns erzogen.

Fünftausend Jahre Weltgeschichte können dahin zusammenge-
faßt werden, das; die indogermanischen Völker zu Trägern, die übrigen
Rassen zu Objekten der Historie geworden sind. Wem unter den
Siegern schließlich die Gestaltung der Welt als Aufgabe zufallen würde,
darüber hat die Entscheidung in den letzten zwei Jahrhunderten wieder-
holt geschwankt. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts schien die Zukunft
den Romanen zu gehören, denn sie besaßen bis auf ein kleines Stück
am nordatlantischen Gestade die Neue Welt. Frankreichs falsche Wahl
im siebenjährigen Kriege gegen Preußen ist die Ursache gewesen, daß
Nordamerika heute angelsächsisch ist, anstatt romanisch, und daß die
angelsächsische statt der französischen Rasse den Aufstieg nahm. Einer
hätte dies Geschick noch wenden können — aber der Haß der Revo-
lution gegen die königstreu gebliebene Flotte hatte die Wehr Frank-
reichs zur See zerschlagen, unmittelbar bevor für seine Zukunft in der
Welt alles darauf ankam, ob Napoleon für einen halben Tag die
Herrschaft über die paar Meilen Wasser zwischen Boulogne und der
englischen Küste würde behaupten können. Seitdem blieben die Angel-
sachsen fast ein Jahrhundert lang die einzigen unter den Völkern,
von denen Wirkungen im großen Stil auf die überseeischen Nationen
ausgingen. Was die außereuropäische Welt von der Kultur und den
materiellen Interessen der abendländischen Menschheit 0u spüren bekam,
das gelangte zu ihr so gut wie ausschließlich in englischem Gewände
und von englischem Geist getragen. Ein großes angelsächsisches Kultur-
gebiet mit einer Anzahl eingekapselter Enklaven, wo man nicht englisch
redete und dachte — das schien die Zukunft der Erde zu sein.

Da begann der Aufschwung Deutschlands. Ihm kam zugute,
daß die staats- und wirtschaftspolitische Einigung der Deutschen mit
der Epoche des großartigsten technischen Fortschritts zusammenfiel, den
die Menschheit bis da!,in erlebt hatte, und daß dieser auf methodisches
Naturerkennen gegründeten Technik gerade das beste Stück unserer
nationalen Begabung auf das glänzendste entsprach: die exakte Arbeits-
energie, deren wir fähig sind. Dazu schuf unser rapid einsetzendes
Volkswachstum immer neue und neue Arbeitskräfte und erzeugte
gleichzeitig den inner» Überdruck unseres Wirtschaftslebens, der den
Fortschritten der letzten beiden Jahrzehnte bei uns den unwider-
stehlichen Schwung gab, den die Welt kennen gelernt hat.

In England wurde man aufmerksam, noch nicht recht politisch,
aber geschäftlich. Hätten wir bereits eine Flotte gehabt, die diesen
Namen verdiente, dann wären uns die Engländer wahrscheinlich von
vornherein anders gekommen. So aber beschränkte man sich auf die

Vor clem LtLpelckuk
Register
Karl Albert Paul Rohrbach: Wie England uns erzog
Maximilian Dauthendey: Heut drängt sich tätig Meer zu Meer
Heinrich Kley: Vor dem Stapellauf
 
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