R. Rost
Vergnügt
„Jodle nicht immer, Moritz! Beim Sckttrinken ist das nicht fein!"
*
Wahre Gcschichtchcn
Mir haben seit kurzem eine Perle vom Lande im Dienst, vor
einigen Tagen kam das wenig intelligente Mädchen mit der Meldung
zu mir: „Ls ist eine Frau draußen, die will mit Ihnen sprechen."
An der verschlossenen Gartenpforte fand ich eine mir befreundete
Gffiziersdame im strömenden Regen stehen. Daraufhin instruierten wir
das Mädchen sehr eingehend dahin, daß ste unsere Besuche, die nicht
„Mann" und „Frau", sondern „Herr" und „Dame" genannt werden
müßten, stets in das Empfangszimmer zu führen und ihnen einen
Stuhl anzubieten hätte.
Am nächsten Tage meldete die perle, als wir gerade bei Tisch
saßen: „Lin Herr ist da; ich habe ihn in den Salon geführt."
„Bravo, Marie, das haben Sie sich schön gemerkt," sagte ich,
„aber hat der Herr keine Karte abgegeben? Mas mag er wollen?"
Da antwortete die Unschuld vom Lande: „Der Herr sagte, er
brächte den Mist für den Garten."
Im Salon saß der ,herr mit dem Mist' auf einem Fauteuil!
. *
Der kleine Erbprinz hat offenbar zuviel Schlagobers zu sich ge-
nommen. Lr klagt über gräßliche Schmerzen im Bauch, und Hoheit-
mama, die eine furchtbare Angst vor dem Blinddarm hat, läßt gleich
ein Konsilium berufen. Als die Untersuchung beendet ist, fragt sie
den berühmten Professor Krautschneider mit stockendem Herzen, was
los sei. Dieser aber meint lächelnd: „Hoheit können ganz beruhigt
sei». Ls war nur ein blinder Darmlärm."
*
Hauptmann Rüffler, der durch seine Grobheit bekannt ist, erhält
von oben eine entsprechende Mahnung zu einer sanfteren Aus-
drucksweise. Als er nun wieder einmal vor seiner Mannschaft donnert,
kommt ihm jene Lpistel ins Gedächtnis und milde fließt es von seinen
Lippen: „Meine lieben — Schweinehunde. . .!"
»
Lin junger Deutscher gab seine Visitenkarte ab, darauf stand:
Karl N. I. Sangerts
M. d. R.
Man empfing ihn, begrüßte ihn immer sehr vertraulich. Bis
ihn 'mal einer fragte:
„Sind Sie in Ihren jungen Jahren schon Mitglied des Reichstages?"
„Nein," sagte er, „ich bin Musketier der Reserve!"
1:3.5 i:«,5
Unerreicht in ihren
Leistungen für Porträt,
MomentLandschaf t
Zu beziehen zu Originaipreisen JHH
durch photographische Geschäfte HUB
reSRiZEiSsi CH
Serlin.Namdurg. London, hlaiisnd.
Paris,StpetersDurg .Tokio, Wien
Prospekt«P 16 "kostenfrei
"niitimitinnirnnnmii
C
Bel etwolBCB Bestellungen bittet; man auf die Münobner „JUGEND“ Uezua zu nehmen.
730
Vergnügt
„Jodle nicht immer, Moritz! Beim Sckttrinken ist das nicht fein!"
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zu mir: „Ls ist eine Frau draußen, die will mit Ihnen sprechen."
An der verschlossenen Gartenpforte fand ich eine mir befreundete
Gffiziersdame im strömenden Regen stehen. Daraufhin instruierten wir
das Mädchen sehr eingehend dahin, daß ste unsere Besuche, die nicht
„Mann" und „Frau", sondern „Herr" und „Dame" genannt werden
müßten, stets in das Empfangszimmer zu führen und ihnen einen
Stuhl anzubieten hätte.
Am nächsten Tage meldete die perle, als wir gerade bei Tisch
saßen: „Lin Herr ist da; ich habe ihn in den Salon geführt."
„Bravo, Marie, das haben Sie sich schön gemerkt," sagte ich,
„aber hat der Herr keine Karte abgegeben? Mas mag er wollen?"
Da antwortete die Unschuld vom Lande: „Der Herr sagte, er
brächte den Mist für den Garten."
Im Salon saß der ,herr mit dem Mist' auf einem Fauteuil!
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nommen. Lr klagt über gräßliche Schmerzen im Bauch, und Hoheit-
mama, die eine furchtbare Angst vor dem Blinddarm hat, läßt gleich
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los sei. Dieser aber meint lächelnd: „Hoheit können ganz beruhigt
sei». Ls war nur ein blinder Darmlärm."
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von oben eine entsprechende Mahnung zu einer sanfteren Aus-
drucksweise. Als er nun wieder einmal vor seiner Mannschaft donnert,
kommt ihm jene Lpistel ins Gedächtnis und milde fließt es von seinen
Lippen: „Meine lieben — Schweinehunde. . .!"
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Man empfing ihn, begrüßte ihn immer sehr vertraulich. Bis
ihn 'mal einer fragte:
„Sind Sie in Ihren jungen Jahren schon Mitglied des Reichstages?"
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