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Eine arabische Schnurre.

Mitgctcilt von Max Frei mann

Abu Nuvas, der Poet und Liebling kjarun-al-Raschids, kam
einstens zum Kalifen und erbat sich von ihm ein Edikt, demzufolge er
von jedem verheirateten Manne in der Stadt Bagdad, den er darauf
ertappe, Pantoffelheld zu fein, einen Affen als Steuer einheben dürfe.

Der Kalif lachte herzlich über den drolligen Einfall des Poeten
und gewährte ihm das Edikt.

Ab» Nuvas machte sich nun ans Merk und besuchte alle Ehe-
männer der Stadt. Geschickt wußte er das vertrauen jedes einzelnen
zu gewinnen und siehe, Kriegsmann, Kaufmann, Handwerker und
Diener: alles stand unter dem Pantoffel!

Abu Nuvas wies überall schmunzelnd sein Edikt vor, einpfing
die Steuer und hatte in Kürze so viele Affen eingesammelt, daß er sie
als gewaltige lfcrdc dcni Palaste des Kalifen zutreiben konnte.

während er nun dem weisen parun-al-Raschid die bestandenen
Abenteuer erzählte, horchte die schöne Znbaidah, des Kalifen Gemahlin,
im Nebenraume und wollte, dank der Neugier ihres Geschlechtes,
kein wörtlein verliere::. - Dies wußte der schlaue Abu Nuvas nur
zn gut und darum erzählte er dem Kalifen jetzt von einem Weibe,
das schöner sei als jedes, das er bisher geschaut. Mit erhobener
Stimme pries er die blühenden Reize der Lieblichsten, kein Bild und
keine Blume sei ihr zu vergleichen, sic sei wie der Engel einer, die iin
Paradiese des Propheten leben . . .

Der Kalif, unruhig geworden, bat den begeisterten Poeten, die
Rede zn mäßigen und leise zn sprechen, da Znbaidah i:n Nebenraume
horche und leicht eifersüchtig werden könnte. —• Aber Abu Nuvas
tat, als ob er die Mahnung überhört hätte, und schrie wie berauscht:
„löerr, dieses Weib ist das schönste des Weltalls und ich weiß keines-, ."

Der Kalif ließ ihn nicht endigen. Er legte ihm den Finger
beschwichtigend auf den Mund und Abu Nuvas mußte wohl oder übel
innehalten. Ehrerbietig trat dieser darauf zurück, und indem er sich
vor seinem lferrn tief verneigte, wies er das Steuer-Edikt vor und

kelekrung

„Das verstehst Du nicht, Mischa. Hier stehst Du vor dem
gelösten Problem: Das Malerische in der Malerei!"

sagte schmunzelnd: „Großer Kalif, weiser kfarun-al-Raschid, deine
armen Untertanen haben mir jeder einen Affen gegeben — deine
Majestät wird mir gewiß zwei Affen nicht verweigern!? . . ."

Schufzmartte.


*07

auf seinem Siegeszuge. Ausiandparente

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quellen nachgewiesen durch die FabriKanten

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Bel etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „JUGEND“ Bezug zu nehmen.

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3
Register
Henry Bing: Belehrung
Max Freimann: Die Steuer
 
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