Straßburger Renntage
Zwei „mannequins“, 's (Emtnelic iis der
Kriitenau ) uit 's Sdnilic »um Finkwiller'), die
den Besuchern des Frühjahrsrennens die neuesten
Modcschöpfnngcn vorführen sollen, beim Anssteigen
ans der „citadine“ s):
„Einmelic, zeih Ijeer3), wann eh intert4) m'r
uns denn umzeije“) ? Gell, nooch'm zweite
Renne?"
„Allez, Emmelie, zc gibb m'r doch cn ?lnt-
wort!"
„Ejalt d' Gosch ®) jctztcrt, Sdiiilic, mit dim
Gebabbels. Un wenn de schnnn ebs fröje muesch,
so redd' wcnigschtens franzeesch!"
') Straßburger Stadtteile; 3) Kutsche; 3) höre;
4) müssen; 6) umziehen; 6j Mund.
*
Der Inländer
In Lodz am Kalischer Bahnhof, \ Uhr nachts-
Ich trete mit meinem Freund Meyer ans Plauen
an den Droschkenstand. Natürlich spreche ich mit
ITieycr deutsch. Der Droschkenkutscher hält die
Band hin und verlangt in deutscher Sprache die
dreifache Gebühr im voraus bezahlt. Ich haue
ihm mit meinem Stock über den Rücken: Er ver-
zichtet auf die Vorausbezahlung ntld fragt nach
der Adresse — polnisch I
F. R. Schwemmer
frübling
„Jetzt woaß i »et, viacht's da guat oder
stinkt'»?!"
Gehörsübung
Es ist sehr nützlich, sein Ohr an de» Strahen-
geräuschen zu schärfen, und manche Musiker be-
treiben das Erraten von Tönen mit wahrer Leiden-
schaft.
„Diese Antohuppe klingt in A," behauptete
der eine.
„Nein, es war ein D," widersprach der
andere.
„Ich wette um zehn Mark, es war ein A.“
„Die Wette gilt. Es war ein v."
Die beiden Musiker nehmen ein Auto und
nun geht die Jagd durch zahllose Straßen, bis
das erste Auto endlich hält. Die Musiker springen
aus ihrem Auto und wenden sich nu den Chauffeur,
dem sie nachfuhren. (Ort der Handlung: Stettiner
Bahnhof, Zeit: drei Uhr morgens.) Fahrpreis
bis hieher 4 Mark.
„Welchen Ton hat Ihre Autohuppe, Chauffeur?"
„Nu jetzt man ins Bette," mahnt der Chauffeur.
Die Musiker begreifen, daß der Chauffeur
weder den Ton seiner Huppe noch ihren nüch-
ternen Zustand kennen kann, und sie steigen
in das Auto, worauf sich der Chauffeur be-
niljigt.
Man fährt vor verschiedenen Cafes vor, aber
überall sind die Musiker schon fort und das
Klavier versperrt.
„Zu mir nach Hause, Innsbruckerstraste 70,
dort habe ich eine Stimmgabel."
„Eine Viertelstunde nach der Ankunft ist auch
die Stimmgabel endlich gefunden, der Chauffeur
huppt, es ist richtig ein A.
Der Chauffeur bekommt 6 Mark und im
Fortfahren huppt er nochmals. Natürlich ei» A.
— Gleich darauf ein zweiter Druck auf die Huppe,
doch jetzt ertönt ein D.
Die Huppe war nämlich doppelstimmig.
FÜR REISE • SPORT • JAGD
flöhe Lichtstärke ■ Grosses Gesichtsfeld.
2?u beziehen fcu Originalpreisen durch opt. Geschäfte
BERLINHAMBURG
LONDON • MAILAND
-caRLZEISs-
J ENA
Prospekte !□ kostenfrei
PARIS • ST.PETERSBURG
^TOKIO- WIEN ---
C
ISel ©twaiucu Uesteliuugcu bittet man auf die Münchner „JDGEND“ llczujj; za nehmen.
858 a
Zwei „mannequins“, 's (Emtnelic iis der
Kriitenau ) uit 's Sdnilic »um Finkwiller'), die
den Besuchern des Frühjahrsrennens die neuesten
Modcschöpfnngcn vorführen sollen, beim Anssteigen
ans der „citadine“ s):
„Einmelic, zeih Ijeer3), wann eh intert4) m'r
uns denn umzeije“) ? Gell, nooch'm zweite
Renne?"
„Allez, Emmelie, zc gibb m'r doch cn ?lnt-
wort!"
„Ejalt d' Gosch ®) jctztcrt, Sdiiilic, mit dim
Gebabbels. Un wenn de schnnn ebs fröje muesch,
so redd' wcnigschtens franzeesch!"
') Straßburger Stadtteile; 3) Kutsche; 3) höre;
4) müssen; 6) umziehen; 6j Mund.
*
Der Inländer
In Lodz am Kalischer Bahnhof, \ Uhr nachts-
Ich trete mit meinem Freund Meyer ans Plauen
an den Droschkenstand. Natürlich spreche ich mit
ITieycr deutsch. Der Droschkenkutscher hält die
Band hin und verlangt in deutscher Sprache die
dreifache Gebühr im voraus bezahlt. Ich haue
ihm mit meinem Stock über den Rücken: Er ver-
zichtet auf die Vorausbezahlung ntld fragt nach
der Adresse — polnisch I
F. R. Schwemmer
frübling
„Jetzt woaß i »et, viacht's da guat oder
stinkt'»?!"
Gehörsübung
Es ist sehr nützlich, sein Ohr an de» Strahen-
geräuschen zu schärfen, und manche Musiker be-
treiben das Erraten von Tönen mit wahrer Leiden-
schaft.
„Diese Antohuppe klingt in A," behauptete
der eine.
„Nein, es war ein D," widersprach der
andere.
„Ich wette um zehn Mark, es war ein A.“
„Die Wette gilt. Es war ein v."
Die beiden Musiker nehmen ein Auto und
nun geht die Jagd durch zahllose Straßen, bis
das erste Auto endlich hält. Die Musiker springen
aus ihrem Auto und wenden sich nu den Chauffeur,
dem sie nachfuhren. (Ort der Handlung: Stettiner
Bahnhof, Zeit: drei Uhr morgens.) Fahrpreis
bis hieher 4 Mark.
„Welchen Ton hat Ihre Autohuppe, Chauffeur?"
„Nu jetzt man ins Bette," mahnt der Chauffeur.
Die Musiker begreifen, daß der Chauffeur
weder den Ton seiner Huppe noch ihren nüch-
ternen Zustand kennen kann, und sie steigen
in das Auto, worauf sich der Chauffeur be-
niljigt.
Man fährt vor verschiedenen Cafes vor, aber
überall sind die Musiker schon fort und das
Klavier versperrt.
„Zu mir nach Hause, Innsbruckerstraste 70,
dort habe ich eine Stimmgabel."
„Eine Viertelstunde nach der Ankunft ist auch
die Stimmgabel endlich gefunden, der Chauffeur
huppt, es ist richtig ein A.
Der Chauffeur bekommt 6 Mark und im
Fortfahren huppt er nochmals. Natürlich ei» A.
— Gleich darauf ein zweiter Druck auf die Huppe,
doch jetzt ertönt ein D.
Die Huppe war nämlich doppelstimmig.
FÜR REISE • SPORT • JAGD
flöhe Lichtstärke ■ Grosses Gesichtsfeld.
2?u beziehen fcu Originalpreisen durch opt. Geschäfte
BERLINHAMBURG
LONDON • MAILAND
-caRLZEISs-
J ENA
Prospekte !□ kostenfrei
PARIS • ST.PETERSBURG
^TOKIO- WIEN ---
C
ISel ©twaiucu Uesteliuugcu bittet man auf die Münchner „JDGEND“ llczujj; za nehmen.
858 a